Nach Kanzler-Sturz in Österreich: Kurz gibt sich kämpferisch

27.5.2019, 19:33 Uhr
Nach Kanzler-Sturz in Österreich: Kurz gibt sich kämpferisch

© ALEX HALADA, AFP

ÖVP-Chef Sebastian Kurz (ÖVP) hat wenige Stunden nach dem Misstrauensvotum gegen ihn und seine Regierung seine Anhänger auf den anstehenden Wahlkampf eingestimmt. "Ich bin noch immer hier", rief er seinen Konkurrenten zu, die ihn am Nachmittag im Parlament aus dem Amt gedrängt hatten. "Am Ende des Tages, im September, da entscheidet in einer Demokratie das Volk – und darauf freue ich mich."

Für Wut, Hass und Trauer nach dem vorzeitigen Ende der ÖVP-FPÖ-Regierung gebe es keinen Grund. Stattdessen sollten die Anhänger die demokratische Entscheidung des Parlaments respektieren. Die ÖVP werde die Übergangsregierung, die Bundespräsident Alexander Van der Bellen nun einsetzen muss, bedingungslos unterstützen, so der 32-Jährige. "Es geht nicht um mich, es geht auch nicht um uns. Es geht um die Republik Österreich."

Die Veränderung, die im Dezember 2017 mit der Übernahme der Regierung durch die ÖVP begonnen habe, "die wird mit dem heutigen Tag nicht enden". Kurz und seiner Übergangsregierung war vom Parlament das Misstrauen ausgesprochen worden. Die Opposition aus SPÖ und FPÖ warf ihm vor, in den vergangenen Tagen nicht das Land, sondern nur seine eigenen Machtinteressen im Blick gehabt zu haben. Die Abberufung des Kanzlers war der vorläufige Höhepunkt der Regierungskrise, die durch das Skandal-Video von Ibiza um Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache ausgelöst wurde.

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