Maly tritt nicht an: Münchens OB Reiter bedauert Entscheidung

12.3.2019, 10:36 Uhr
Malys OB-Kollege aus München, Dieter Reiter, ist überrascht von dem Entschluss seines Amtskollegen.

© dpa Malys OB-Kollege aus München, Dieter Reiter, ist überrascht von dem Entschluss seines Amtskollegen.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat die Entscheidung seines Nürnberger Amtskollegen Ulrich Maly, bei den Kommunalwahlen 2020 nicht mehr anzutreten, überrascht. "Es ist eine starke, mutige Entscheidung, die ich bedauere", sagte der SPD-Politiker und Parteifreund Malys der Deutschen Presse-Agentur. "Wir Sozialdemokraten schätzen ihn sehr." Durch seine Tätigkeit als Präsident des Deutschen Städtetags habe er über Bayern hinaus viel Wertschätzung erfahren.


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Die Nürnberger CSU wittert derweil ihre Chance, bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 den OB-Sessel zu erobern. "Die Karten werden neu gemischt", sagte der Vorsitzende der Stadtrats-CSU, Marcus König, der dpa. "Wir haben eine große Chance, und die werden wir nutzen." Es gehe jetzt darum, wer die Stadt ins nächste Jahrzehnt führe. König zollte Maly aber auch Respekt vor dessen Entscheidung - ebenso wie der CSU-Bezirksvorsitzende Michael Frieser, der von einer "noblen Geste" des SPD-Politikers sprach. König und Frieser kündigten aber an, erst nach der Europawahl im Mai über den eigenen OB-Kandidaten zu entscheiden. "Die CSU wird ihrer Verantwortung gerecht werden", sagte Frieser lediglich.

Reiter kann sich nicht vorstellen, dass sich Maly in der nächsten Zeit auf Landesebene in der SPD engagiert - "das wäre eine Überraschung". Mit Natascha Kohnen habe die Partei erst im Januar eine neue Landesvorsitzende gewählt. Reiter mutmaßte vielmehr: "Er wird sich ein wenig zurücknehmen." Der bis März 2020 gewählte Nürnberger Oberbürgermeister hatte am Montag eine weitere politische Karriere auf Bundes- oder Landesebene ausgeschlossen.

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