Mediziner ohne weiße Weste

27.8.2010, 17:46 Uhr
Mediziner ohne weiße Weste

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Dadurch habe er sich um 748 244 Euro bereichert, sagte die Vorsitzende Richterin Renate Baßler. Der Angeklagte erhielt ein dreijähriges Berufsverbot. Er hatte in seiner Praxis nur Privatpatienten behandelt. Der Prozess dauerte fast zehn Monate. Zum Auftakt hatte der Arzt den objektiven Sachverhalt zwar eingeräumt. Er habe aber nicht gewusst, dass seine Art der Abrechnung nicht zulässig sei, sagte er. Laut Zeugenaussagen sei der Mediziner jedoch "sehr gut informiert" gewesen, betonte die Richterin. Außerdem habe es in den Abrechnungen nur Fehler gegeben, die dem Angeklagten Vorteile verschafften.

Beim Urteil berücksichtigte das Gericht zu Gunsten des Angeklagten, dass er sich bemühte, den Schaden wieder gut zu machen: Er erkannte die Forderungen an und stellte Goldreserven im Wert von rund 375 000 Euro zur Verfügung. Weitere Vermögenswerte wurden zur Sicherung der Ansprüche eingezogen. Der 48-Jährige hat zuletzt kein Einkommen mehr und lebte bei seinen Eltern.