Nach Anschlag: Großbritannien senkt Terrorwarnstufe

27.5.2017, 14:00 Uhr
Nach Anschlag: Großbritannien senkt Terrorwarnstufe

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Großbritanniens Premierministerin Theresa May erklärte, nach der "beträchtlichen Zahl von Polizeieinsätzen in den vergangenen 24 Stunden" seien nun elf Verdächtige in Gewahrsam. Vor diesem Hintergrund hätten die Anti-Terror-Experten entschieden, die Warnstufe von "kritisch" auf "ernst" zu senken. Zuletzt nahmen die Ermittler in Manchester zwei Männer im Alter von 20 und 22 Jahren bei einer Hausdurchsuchung fest. Damit befinden sich nun insgesamt elf Menschen im Zusammenhang mit dem Anschlag in britischem Gewahrsam. Zusätzlich wurden der Vater und der Bruder des mutmaßlichen Selbstmordattentäters Salman Abedi in Libyen festgenommen.

"Große Teile des Netzwerks" zerschlagen

Die Senkung der Terrorwarnstufe bedeutet, dass die Sicherheitsbehörden einen Anschlag als "sehr wahrscheinlich" einstufen, aber nicht mehr damit rechnen, dass ein Attentat "unmittelbar bevorsteht". Bereits zuvor hatten die britischen Ermittler mitgeteilt, dass sie inzwischen "große Teile des Netzwerks" hinter dem Anschlag zerschlagen hätten. Für den Anschlag auf ein Popkonzert der Künstlerin Ariana Grande in Manchester wird der 22-jährige Salman Abedi, ein libyschstämmiger Brite, verantwortlich gemacht.

Bei dem Attentat wurden 22 Menschen getötet und 116 verletzt. Unter den Toten sind viele Kinder. Das jüngste Opfer ist acht Jahre alt. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Tat für sich. Nach dem Anschlag von hatte Großbritannien die Terrorwarnung auf die höchste Stufe ("Critical") gehoben. Das ermöglichte den Einsatz des Soldaten unter dem Kommando der Polizei für Wachaufgaben und bei Großereignissen wie Konzerten.

Bienen-Tattoos aus Solidarität

Nach Anschlag: Großbritannien senkt Terrorwarnstufe

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Aus Solidarität mit den Opfern des Terroranschlags von Manchester haben sich viele Briten jetzt Bienen-Tattoos stechen lassen. Die Einnahmen der Tattoo-Studios gehen an die Betroffenen des Anschlags. Die Organisatoren hoffen, dass bis zum Ende des Wochenendes 50.000 Pfund (etwa 57.000 Euro) zusammenkommen. Auch Angehörige von Opfern nahmen an der Aktion teil.

US-Sängerin Ariana Grande will indes mit einem Benefizkonzert in Manchester Geld für die Hinterbliebenen der Anschlagsopfer sammeln. Sie wolle ihre "Liebe zu Manchester" zum Ausdruck bringen, kündigte die 23-Jährige an.

Einen Termin für das Konzert nannte sie zunächst nicht. "Unsere Antwort auf die Gewalt muss es sein, enger zusammenzurücken, einander zu helfen, mehr zu lieben, lauter zu singen und freundlicher und großzügiger zu leben als zuvor", erklärte Grande in ihrer Botschaft, die sie über verschiedene soziale Medien verbreitete. Es war die erste ausführliche Wortmeldung des Teenie-Stars seit dem Angriff auf Besucher ihres Konzerts.

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