Nach bösem Sturz und Nasenbeinbruch: Altmaier meldet sich

29.10.2019, 19:35 Uhr
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stürzt beim Verlassen des Podiums nach einer Rede beim Digital-Gipfel.

© --, dpa Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stürzt beim Verlassen des Podiums nach einer Rede beim Digital-Gipfel.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier ist beim Digitalgipfel in Dortmund beim Abgang von der Bühne gestürzt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war der 61-Jährige zunächst ohnmächtig, kam aber noch vor Ort wieder zu Bewusstsein. Nach dem Unfall am Dienstagvormittag wurde der CDU-Politiker in einer Dortmunder Klinik untersucht. Die Untersuchungen ergaben, dass Altmaier einen Nasenbeinbruch erlitten hatte sowie eine Platzwunde, Prellungen und Schürfwunden.

Altmaier stolperte nach seiner Auftaktrede auf einer Treppe. Während der Fahrt ins Krankenhaus war er bei Bewusstsein und bedankte sich für die medizinische Versorgung. Nach dem Sturz kümmerten sich Sanitäter um den am Boden liegenden Politiker. Helfer schirmten Altmaier mit einem schwarzen Laken ab. Der Saal wurde geräumt.

Altmaier meldet sich aus Klinik

Nach seinem Sturz beim Digitalgipfel in Dortmund hat sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier per Twitter gemeldet. Er bedankte sich für die vielen guten Wünsche und fügte hinzu, nach den „Schreckminuten“ nach seinem Sturz werde er sehr gut im Klinikum Dortmund von fachkundigem Personal behandelt. Weiter schrieb der 61-Jährige: "Außer Prellungen und Platzwunden offenbar
nichts Ernstes."

Die Untersuchung hatte ergeben, dass Altmaier nach seinem Sturz einen Nasenbeinbruch erlitten hatte sowie eine Platzwunde, Prellungen und Schürfwunden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfahren hatte. Weiter hieß es, Altmaier habe mit seinem Tweet deutlich machen wollen, dass er Glück gehabt und sich keine ernste Verletzung zugezogen habe.

Kanzlerin Angela Merkel richtete bei ihrer Rede auf dem Digitalgipfel Grüße von Altmaier aus. "Er muss sich ein bißchen pflegen, aber es geht ihm gut. Ich bin optimistisch, dass er bald wieder an Deck ist", sagte Merkel.

Viele Genesungswünsche

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer schrieb auf Twitter: "Was für ein Schreck! Lieber Peter Altmaier, ich wünsche Dir gute Besserung und dass Du schnell wieder auf die Beine kommst." Auch Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wünschte eine rasche Genesung und schrieb ebenfalls auf Twitter: "Wir sehen uns hoffentlich ganz bald wieder im Kabinett." Scholz würde Altmaier gemäß den vom Kabinett festgelegten Regeln vertreten, sollte Altmaier längere Zeit ausfallen. Auch der Sprecher von Kanzlerin Angela wünschte Altmaier im Namen der gesamten Bundesregierung gute Besserung.

Große Aufgaben und ambitionierte Projekte

Die Veranstaltung wurde fortgesetzt, als Altmaier auf dem Weg in die Klinik war. Die Vorstellung des Projektes Europäische Datenplattform wurde aber ohne Altmaier präsentiert. Eine Pressekonferenz mit Altmaier und Vertretern der Bitcom wurde abgesagt.

Altmaier hatte vor seinem Sturz ein ambitioniertes Projekt für eine europäische Daten-Infrastruktur als Alternative zu Diensten amerikanischer Internet-Riesen vorgestellt. Das Cloud-Netzwerk Gaia-X soll unter anderem europäischen Firmen den Weg zu digitalen Geschäftsmodellen ebnen und auch helfen, mit Hilfe von Datenanalyse Krankheiten wie Krebs zu bekämpfen. Das Projekt wurde im Ministerium monatelang vorbereitet.

Der Wirtschaftsminister steht außerdem in den kommenden Wochen und Monaten vor großen Aufgaben. Im November will er einen Entwurf für ein Kohleausstiegsgesetz vorlegen, mit einem konkrete Ausstiegsplan aus der klimaschädlichen Kohleverstromung bis spätestens 2038. Mit Braunkohlekraftwerks-Betreibern wie RWE laufen derzeit zudem Verhandlungen über mögliche milliardenschwere Entschädigungen. Zudem will Altmaier eine endgültige Industriestrategie vorlegen, nach Verhandlungen mit Wirtschaftsverbänden. Ein erster Entwurf war auf große Kritik gestoßen.

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