Nachverfolgung: Lauterbach fordert Einsatz von "Corona-Detektiven"

15.11.2020, 17:18 Uhr
Nach Meinung von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wird der Fokus in der Corona-Strategie falsch gesetzt.

© Christian Spicker via www.imago-images.de, imago images/Christian Spicker Nach Meinung von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wird der Fokus in der Corona-Strategie falsch gesetzt.

"Ich bin davon überzeugt, dass der jetzige Weg ineffizient ist. Wir verlieren viel Zeit bei der Nachverfolgung von Einzelkontakten", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag/Print Montag). "Diese werden zu spät erreicht - nachdem sie schon viele andere infizieren konnten. Umgekehrt werden auch Personen kontaktiert, die sich gar nicht anstecken konnten." Man müsse sich darauf konzentrieren, Superspreader-Ereignisse zu isolieren, forderte der Epidemiologe.Ähnlich hatte sich Lauterbach bereits mehrfach geäußert. Die Betroffenen müssten schnell identifiziert werden. Dafür solle man "Corona-Detektive" einsetzen.

Zudem forderte der SPD-Politiker, die Dauer der Quarantäne zu verkürzen. "14 Tage sind zu lang, dafür gibt es keine medizinische Rechtfertigung. Ich halte es für sinnvoll, die Quarantäne auf zehn Tage zu reduzieren - mit der Möglichkeit, dass man sich nach fünf Tagen frei testen lassen kann."

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