Rechtsextremismus: Prozess zum Lübcke-Mord vor Eröffnung

14.6.2020, 14:44 Uhr
Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt beginnt am kommenden Dienstag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter und einen zweiten Angeklagten, der Beihilfe geleistet haben soll, im Fall um die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.

© Boris Roessler, dpa Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt beginnt am kommenden Dienstag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter und einen zweiten Angeklagten, der Beihilfe geleistet haben soll, im Fall um die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.

Das Verfahren, dem große Beachtung sicher ist, findet vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Bisher füllt der Fall nach Gerichtsangaben 240 Aktenordner.


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Bundesanwaltschaft: Tatmotiv rechtsextremistisch?

Hauptangeklagter ist der Deutsche Stephan E. aus Kassel. Der Familienvater führte auf den ersten Blick ein bürgerliches Leben: Er arbeitet bei einem Bahntechnik-Hersteller, trainiert Bogenschießen in einem Schützenverein. Doch wegen rechtsextremer Straftaten war er den Behörden bekannt. Die Bundesanwaltschaft geht von einem rechtsextremistischen Tatmotiv aus - zumal Lübcke wegen seiner Verteidigung der Aufnahme von Flüchtlingen seit 2015 zur Hassfigur der Rechten geworden war.


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Ebenfalls angeklagt ist der 44-jährige Markus H. aus Kassel. Der Deutsche ist ebenfalls als Rechtsextremist bekannt. Er soll Stephan E. bestärkt haben, sein Vorhaben eines Attentats auszuführen, E. die Teilnahme an Schießübungen vermittelt und den Kontakt zu einem Waffenhändler hergestellt haben.

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