Sollte Karl-Theodor zu Guttenberg zurückreten?

20.2.2011, 19:45 Uhr

Zu Guttenberg, der in den vergangenen Jahren sehr viel Zuspruch von den Wählern erfahren hat, punktete vor allem stilistisch: In der Regel formulierte er ohne die in der Politik üblichen Blähworte zu verwenden. Seine direkte und sprachlich gewandte Art schien deutlich zu machen, dass hier ein Politiker steht, der ohne Umschweife und Taktieren Probleme anpackt und der auch nichts zu verbergen hat. Einem Politiker dieser Art treffen Plagiatsvorwürfe ins Mark, denn das aufgebaute Image des ehrlichen Machers hat Schaden gelitten.

Das Desaster mit der Doktorarbeit geht über ein paar fehlende Fußnoten oder übersehene An- und Abführungszeichen weit hinaus. Hier hat sich jemand mit fremden argumentativen Federn geschmückt. Sollte von Guttenberg in seinen künftigen Reden, moralisch ernst zu nehmende Dinge fordern, dann dürfte er es schwer haben, die Aufmerksamkeit der Zuhörer in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken.

Auf der anderen Seite wird es natürlich viele Wählerinnen und Wähler geben, die das falsche Zitieren als lässliche Sünde sehen. Einer schreibt vom anderen ab, im Zeitalter des Internets wird das Plagiat nicht zur Ausnahme, sondern zur Regel. Hauptsache von Guttenberg macht seine Arbeit als Verteidungsminister gut. Wir wollen in unserer Leserfrage diesmal von Ihnen wissen: „Sollte Karl-Theodor zu Guttenberg zurücktreten?“ Geben Sie Ihr Votum bitte in der Votingbox rechts auf der Seite ab. Über die Leserfrage diskutieren können Sie auch auf unserer Debattenseite „Senf dazu“ unter www.nz.de/blogs/senf.

Die Frage der vergangenen Woche lautete: „Lena – zum Scheitern verurteilt?“ Mit Ja antworteten 43 Prozent, mit Nein 57 Prozent.

10 Kommentare