Trauer um Walter Wallmann

22.9.2013, 19:44 Uhr
Trauer um Walter Wallmann

© Wolfgang Eilmes / Archiv (dpa)

Wallmann erklomm die entscheidenden Stufen seiner Karriere dank Offenheit und Liberalität. Er war auch Deutschlands erster Umweltminister, nachdem das Ressort nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 neu geschaffen wurde. Von 1977 bis 1986 war der CDU-Politiker außerdem Oberbürgermeister von Frankfurt. Die OB-Jahre von 1977 bis 1986 hat er einmal als schönste, aber auch forderndste Zeit seiner Laufbahn bezeichnet. Er kämpfte gegen das Schmuddel-Image der Bankenstadt, eröffnete die wiederaufgebaute Alte Oper und setzte sich für die Flughafenerweiterung ein, den umstrittenen Bau der Startbahn West.

Wallmanns weltoffenes Image bewog Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), ihn 1986 für eine völlig neue Aufgabe zu berufen: Als Bundesumweltminister plädierte Wallmann für Nachdenklichkeit und Offenheit für neue Energien, auch wenn er an der Atomkraft festhielt.

Mit diesem politischen Gewicht trat Wallmann 1987 bei der hessischen Landtagswahl an, erstmals siegte die CDU. Wallmann erwies sich als der richtige Mann für eine erste Koalition mit den Liberalen. Nachdem Rot-Grün 1991 wieder an die Regierung kam, verzichtete Wallmann auf die Rolle des Oppositionsführers, legte sein Landtagsmandat nieder und gab bald auch den CDU-Landesvorsitz ab.

Als ihm die Main-Metropole 2009 die Ehrenbürgerwürde verlieh, trat er zum letzten Mal öffentlich auf. Seinen Lebensabend verbrachten der gebürtige Niedersachse und seine Frau Margarethe in Frankfurt am Main.

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