Interner Unions-Machtkampf

Umfrage: Jeder Zweite findet Söders Agieren gegenüber Laschet unfair

8.10.2021, 08:48 Uhr
Geteilt sind die Bundesbürger in der Frage, ob Söder der neue starke Mann der Union ist.

© Matthias Balk, dpa Geteilt sind die Bundesbürger in der Frage, ob Söder der neue starke Mann der Union ist.

Entsprechend äußerten sich 48 Prozent in der Erhebung des Civey-Instituts für die Augsburger Allgemeine (Freitag). 36 Prozent befanden, Söder habe sich korrekt gegenüber dem gemeinsamen Unionskanzlerkandidaten verhalten. In Bayern dagegen ist es ausgeglichen, mit leichtem Vorteil für Söder: 43 Prozent bewerteten sein Verhalten positiv, 41 Prozent negativ.

Geteilt sind die Bundesbürger in der Frage, ob Söder der neue starke Mann der Union ist. 44 Prozent glauben, dass Bayerns Ministerpräsident nun die entscheidende Führungsrolle in der gesamten Union übernimmt, 43 Prozent denken dies nicht. Der Rest antwortete unentschieden auf die Frage: "Denken Sie, dass Markus Söder nun die entscheidende Führungsrolle in der Union einnehmen wird?".


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Der Terrorexperte Peter Neumann, der Mitglied von Laschets "Zukunftsteam" war, machte die CSU für das schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl mit verantwortlich. "Einer der wunden Punkte in der Union war immer, dass die Partei Armin Laschet nicht geschlossen unterstützt und Markus Söder ihn jeden zweiten Tag unterminiert hat", sagte Neumann der Augsburger Allgemeinen.

Nicht führungsstark genug?

Der frühere Hamburger CDU-Bürgermeister Ole von Beust findet generell, dass Laschet im Wahlkampf unfair behandelt wurde. Berater und Medien hätten ihm gesagt, er wirke in seiner fröhlichen rheinländischen Art nicht führungsstark genug. "Also ist er in Interviews etwas aggressiver geworden, und prompt hieß es, er habe die Contenance verloren", sagte Beust der Zeitung. "In der Schlussphase konnte er machen, was er wollte, es war immer falsch."

Auch der Umgang mit Laschets Fehlern sei ungerecht gewesen, etwa "wie in sozialen Netzwerken sein unglückliches Lachen im Flutgebiet ausgeschlachtet wurde". "Er ist weder überheblich, noch zynisch. Aber genau so wurde er dargestellt", sagte Beust. "Auch als Politiker darf man Fairness erwarten und der Umgang mit Armin Laschet war unfair."

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