Urteil zum Klimaschutzgesetz: Eine Ohrfeige für die Große Koalition

29.4.2021, 19:40 Uhr
Durch den Klimawandel trocknen viele Wälder aus - was auch die Gefahr von Waldbränden erhöht.

© Harald Tittel, dpa Durch den Klimawandel trocknen viele Wälder aus - was auch die Gefahr von Waldbränden erhöht.

Aus den Augen, aus dem Sinn? Die Pandemie hat den Klimaschutz aus dem Blickfeld gedrängt und die Proteste von "Fridays for future" beendet: keine Schule, kein Schulstreik. Lockdown im prägendsten Lebensalter.

Die Generation der Schüler wird nicht nur durch das Virus in ihren Freiheiten und Rechten besonders stark eingeschränkt, sondern auch durch die Klimakrise: Sie ist von den erwartbaren Umweltfolgen und Gegenmaßnahmen am meisten betroffen. Der Staat muss die Kinder und Jugendlichen deshalb besser schützen, so die Kernaussage des Karlsruher Urteils. In den Jahren nach 2030 drohen "drastische Einschränkungen", steht darin. Eine klare Botschaft an alle, die immer noch zweifeln. Und eine Ohrfeige für die Große Koalition, die das Klimaschutzgesetz zu unverbindlich gestaltet hat.

Von erstaunlich vielen Seiten wird das Urteil nun als "historisch" gewürdigt. Die erwartbaren Reaktionen der Parteien erinnern aber auch daran, dass die Bundestagswahl näher rückt. Wer die Wähler überzeugen möchte, muss jetzt klar sagen, wie er die Zukunft gestalten will.

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