Sonderweg für den Freistaat?

Vor Bund-Länder-Gipfel: Söder will keine schärferen Corona-Regeln in Bayern

23.1.2022, 15:59 Uhr
Hat eigene Pläne für Bayern: Ministerpräsident Markus Söder.

© Sven Hoppe, dpa Hat eigene Pläne für Bayern: Ministerpräsident Markus Söder.

Keine strengeren Regeln, sondern Lockerungen: Das fordert Ministerpräsident Markus Söder im Hinblick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am Montag. In einem Interview bekräftigte er abermals, dass er im Freistaat keine strengeren Maßnahmen umsetzen will.

"Bayern wird in der Ministerpräsidentenkonferenz keine Verschärfungen mittragen, sondern die Regeln an einzelnen Stellen anpassen. Wir wollen in der Kultur, beim Sport und in der Jugendarbeit wieder mehr Teilhabe ermöglichen", sagte Söder der Augsburger Allgemeinen.

Stattdessen fordert der Ministerpräsident die Öffnung der Fußballstadien für Zuschauer mit einer gewissen Kapazitätsgrenze und eine Besucher-Auslastung von 50 Prozent für Kulturveranstaltungen. "Omikron ist nicht Delta, deshalb können wir die Maßnahmen auch nicht 1:1 von der einen auf die andere Mutation übertragen", erklärt er.

Auch zur Impfpflicht äußerte sich Söder: Die Einführung für alle Bundesbürgerinnen und -bürger "von Anfang an" wäre ihm zufolge besser gewesen als die ab 15. März geltende Impfpflicht für Beschäftigte im Pflegebereich. Die jetzige Regelung wäre kontraproduktiv. Durch das Abwandern von Pflegekräften könnte es wiederum zu einer stärkeren Belastung des Gesundheitssystems kommen.

Zuletzt kritisierte Söder noch die Corona-Politik der Bundesregierung. Es würde an Kommunikation und Verlässlichkeit mangeln. "Überstürzte und schlecht erklärte Entscheidungen helfen nicht weiter und senken die Akzeptanz der Bevölkerung im Kampf gegen Corona." Zudem würden viele Bürgerinnen und Bürger auf Vorschläge von der Bundesregierung für eine allgemeine Impfpflicht warten. Laut Söder wird mit dem aktuellen Vorgehen viel Zeit vergeudet.

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