Weniger Flüchtlinge aus der Türkei kommen in die EU

27.10.2020, 09:28 Uhr

Der Rückgang der illegalen Einreisen aus der Türkei gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (48.554) betrage laut dem Dokument 70 Prozent. Demnach kamen 11.921 Menschen nach Griechenland, 2334 nach Italien, 35 nach Bulgarien und 289 direkt mit dem Boot nach Zypern.


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Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hatte bereits einen starken Rückgang der illegalen Grenzübertritte auf der östlichen Mittelmeerroute in der Zeit von Januar bis September gemeldet. Sie sprach in einer Pressemitteilung von Mitte Oktober von einem Rückgang um rund drei Viertel gegenüber dem Vorjahr.

Die EU und die Türkei hatten sich im Frühjahr 2016 auf einen Flüchtlingspakt geeinigt. Dieser sieht unter anderem vor, dass die Türkei gegen illegale Migration in die EU vorgeht und im Gegenzug von der EU finanzielle Unterstützung für die Versorgung von Flüchtlingen bekommt - dort leben rund 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge.

Anfang des Jahres hatte sich eine Krise zwischen der EU und der Türkei entzündet, als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Grenze nach Griechenland für Flüchtlinge und andere Migranten für offen erklärte und die EU so unter Druck setzte. Tausende Migranten machten sich auf den Weg, Griechenland ließ sie jedoch nicht passieren.