Zapfenstreich: Gauck verabschiedet sich nach fünf Jahren

17.3.2017, 19:48 Uhr
Time to say goodbye: Bundespräsident Joachim Gauck wird beim Großen Zapfenstreich am Schloss Bellevue verabschiedet.

© Bernd von Jutrczenka/dpa Time to say goodbye: Bundespräsident Joachim Gauck wird beim Großen Zapfenstreich am Schloss Bellevue verabschiedet.

Nach fünf Jahren im Amt ist Bundespräsident Joachim Gauck mit einem Großen Zapfenstreich feierlich verabschiedet worden. Bei der militärischen Zeremonie im Park von Schloss Bellevue in Berlin waren am Freitagabend unter anderen Vizekanzler Sigmar Gabriel, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Innenminister Thomas de Maizière und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller dabei. Kanzlerin Angela Merkel fehlte, weil sie in Washington US-Präsident Donald Trump besuchte. Insgesamt waren 600 Gäste geladen.

Zum Zapfenstreich hatte Gauck, wie es Tradition ist, drei Musikstücke persönlich ausgewählt. Neben dem DDR-Hit "Über sieben Brücken musst du gehn" der Band Karat spielte das Musikkorps der Bundeswehr das Volkslied "Freiheit, die ich meine" und das Kirchenlied "Ein feste Burg ist unser Gott". Der Große Zapfenstreich ist das höchste militärische Zeremoniell der Bundesrepublik. Seine Anfänge gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück.

Gauck scheidet offiziell am Samstag aus dem Amt. Von Sonntag an hat Deutschland ein neues Staatsoberhaupt: Bei einer symbolischen Übergabe im Schloss Bellevue übernimmt Frank-Walter Steinmeier (61) das Amt. Der frühere Außenminister ist der 12. Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Gauck (77) hatte auf eine zweite Amtszeit verzichtet.

Von Montag an führt Steinmeier die Amtsgeschäfte. Als Chef des Präsidialamts und seiner rund 200 Mitarbeiter bringt er seinen Vertrauten Stephan Steinlein mit, der schon im Auswärtigen Amt Staatssekretär war. Am Mittwoch wird Steinmeier vor Bundestag und Bundesrat vereidigt. In seiner ersten größeren Rede als Präsident wird er seine politischen Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre vorstellen.

Nach den vorzeitigen Rücktritten von Horst Köhler (2010) und Christian Wulff (2012) ist es der erste reguläre Wechsel im Schloss Bellevue seit 2004. Steinmeier war als SPD-Kandidat auch von der Union unterstützt worden und erhielt bei seiner Wahl am 12. Februar auch Stimmen von Grünen und FDP.

Verwandte Themen


10 Kommentare