Zukunft von Astrazeneca: Klarheit am Donnerstag

16.3.2021, 10:24 Uhr
Zukunft von Astrazeneca: Klarheit am Donnerstag

© Gustavo Valiente, dpa

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) fordert eine rasche Entscheidung und eine bessere Kommunikation beim Impfstoff von Astrazeneca. Er erhoffe sich eine sehr schnelle und klare Darstellung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) am Donnerstag, sagte Holetschek heute dem Radiosender Bayern 2. "Und auch wenn wir dann beim Ergebnis sind, müssen wir wieder Vertrauen aufbauen."

Deutschland gab gestern bekannt, die Impfungen mit Astrazeneca auszusetzen. Zuvor waren immer wieder Fälle bekannt geworden, dass es zu Blutgerinnseln nach Impfungen gekommen war.

Die Europäische Arzneimittelbehörde arbeitet derzeit unter anderem mit Experten für die Krankheiten des Blutes zusammen. Laut der Behörde würden jährlich bei Tausenden Menschen in der EU Blutgerinnsel entstehen - aus diversen Gründen. Die Häufigkeit an Thrombosen, die bei Geimpften auftrete, sei nicht höher als in der allgemeinen Bevölkerung, erklärte die EMA auf ihrer Homepage.

Wird die Priorisierung aufgehoben?

Bei dem Impfstoff habe es von Anfang an Verunsicherung gegeben, und die Kommunikation sei nicht optimal gewesen, betonte Holetschek. "Deswegen ist es jetzt wichtig, klare Botschaften zu senden und der Donnerstag muss auch da Klarheit bringen." Es müsse deutlich gesagt werden, wie es jetzt weitergehe. Der EMA-Sicherheitsausschuss will am Donnerstag eine Entscheidung fällen.

Sollte das Präparat des Herstellers Astrazeneca weiter geimpft werden dürfen, sollte über die Aufhebung der Priorisierung gesprochen werden, sagte Holetschek. "Und dann muss der Impfstoff jedem zur Verfügung stehen, der sich impfen lassen will." Auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte sich für eine Lockerung der Impfreihenfolge ausgesprochen.

Andernfalls blieben noch die anderen Impfstoffe, mit denen dann möglichst schnell weitergeimpft werden sollte, sagte Holetschek. "Aber ich bin da noch nicht so pessimistisch, dass es da nicht eine Entscheidung gibt, dass Astrazeneca weitergeht."