Zweiter Lockdown in Israel: Fast 7000 Coronafälle pro Tag

23.9.2020, 12:51 Uhr
Ultraorthodoxe Juden mit Gesichtsmasken am Flughafen in Tel Aviv: Diese Gruppe ist laut Statistik vom Corona-Virus besonders betroffen.

© MENAHEM KAHANA, AFP Ultraorthodoxe Juden mit Gesichtsmasken am Flughafen in Tel Aviv: Diese Gruppe ist laut Statistik vom Corona-Virus besonders betroffen.

Das Gesundheitsministerium teilte mit, am Vortag seien 6861 Fälle registriert worden. So viele Neuinfektionen an einem Tag wurden in dem Land noch nicht verzeichnet – allerdings nahm zuletzt auch die Zahl der Tests zu. Der bisherige Rekord datierte mit 5533 Fällen vom 15. September. Vor vier Monaten, am 23. Mai, waren lediglich fünf Neuinfektionen verzeichnet worden.

Zum Vergleich: In Israel leben rund neun Millionen Menschen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner, dort wurden zuletzt 1769 tägliche Neuinfektionen ausgewiesen.

Seit Freitag gilt in dem Mittelmeerstaat ein zweiter landesweiter Lockdown. Die Menschen müssen sich mit Schulschließungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit arrangieren. Die Regierung will mit den neuen, zunächst drei Wochen geltenden Restriktionen vor allem
eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Ein Auslöser war die Warnung von Krankenhausleitern vor drohenden Kapazitätsgrenzen. In der Regierung wird eine Verschärfung der Lockdown-Maßnahmen diskutiert.

Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Zahlen jedoch in die Höhe. Die Regierung wiederum appellierte immer wieder an die Menschen, sich an Vorschriften wie das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen und Abstandsregeln zu halten. Am stärksten betroffen sind arabische und ultraorthodoxe jüdische Wohnviertel. Dort leben häufig größere Familien auf engem Raum zusammen.


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