Zweiter Weltkrieg: Griechenland fordert 290 Milliarden Euro

18.4.2019, 13:31 Uhr
Das griechische Parlament will am diesem Mittwoch über den künftigen Umgang mit Reparationsforderungen an Deutschland entscheiden.

© Louisa Gouliamaki/AFP Das griechische Parlament will am diesem Mittwoch über den künftigen Umgang mit Reparationsforderungen an Deutschland entscheiden.

Seit dem Vormittag debattieren die Abgeordneten über Reparationen von Deutschland an Griechenland wegen der Kriegsschäden und -verbrechen im Zweiten Weltkrieg; eine Expertenkommission hatte vor drei Jahren Zahlungen in Höhe von bis zu 290 Milliarden Euro errechnet.

Tsipras erklärte, er habe das Thema nicht mit der schweren Finanzkrise der vergangenen Jahre und den Schulden des Landes verquicken wollen. Jetzt aber, nach dem Ende der internationalen Hilfsprogramme, sei der richtige Zeitpunkt. "Es ist ein historisch, ethisch und emotional beladenes Thema", sagte er. "Wir haben jetzt die Chance, dieses Kapitel zu schließen." Wichtig sei ihm, mit Deutschland auf Augenhöhe und freundschaftlich zusammenzukommen.

Deutschland sieht das Thema als erledigt an; die Regierung in Berlin stützt sich dabei auf den 1990 zur Wiedervereinigung unterzeichneten Zwei-plus-Vier-Vertrag. Die Frage nach Reparationen sei juristisch wie politisch abschließend geregelt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Juristen und Historiker jedoch sind sich uneins über das Anrecht der Griechen auf Reparationen.

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