Nachmachen abgeraten

Gefährlicher Trend: Behörde warnt vor Deo-Missbrauch als Mutprobe

22.9.2023, 12:37 Uhr
Deo so lange auf die Haut sprühen, bis es wehtut. Ein gefährlicher Trend.

© IMAGO/Panthermedia Deo so lange auf die Haut sprühen, bis es wehtut. Ein gefährlicher Trend.

Derzeit kursiert in sozialen Medien eine sogenannte Deo-Challenge, bei der insbesondere Jugendliche Fotos und Videos von sich machen, wie sie sich Deodorant so lange auf die Haut sprühen, bis es wehtut, oder es sogar einatmen. Vor solchen gefährlichen, mitunter lebensbedrohlichen Mutproben warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

"Inzwischen werden medial auch schon Todesfälle von Jugendlichen in Deutschland mit der 'Deo-Challenge' in Verbindung gebracht.", so das BfR. Vom Nachahmen sei unabhängig vom Alter abzuraten. Die Aktionen seien stark gesundheitsgefährdend und könnten lebensgefährlich sein.

Wenn man sich Deo lange auf eine Hautstelle sprühe, könnten im Extremfall innerhalb weniger Sekunden Temperaturabsenkungen auf bis zu -30 Grad erreicht werden, hieß es. Neben Schmerzen drohten massive Hautschädigungen, das betroffene Hautareal könne absterben.

"Kälteverbrennungen sind ein Spezialfall von Erfrierungen und zeigen ähnliche Symptome wie "klassische" Verbrennungen. Kommt eine sehr kalte Substanz mit der Haut in Kontakt, gefriert das Wasser in den betroffenen Hautzellen. Es bilden sich Eiskristalle, die dazu führen, dass die Proteine in diesem Bereich denaturieren, also ihre Struktur verändern und somit nicht mehr funktionieren können, erklären die Experten.

Massive Hautschädigung

"Schmerzrezeptoren in der Haut funktionieren dann nicht mehr, was dazu führt, dass kein Schmerzsignal an das Gehirn mehr übermittelt werden kann, sodass das Besprühen fortgesetzt wird, obwohl schon eine massive Hautschädigung vorliegen könnte", so die Expertise.

In einer zweiten Variante der Mutprobe werden Aerosole von Deospray eingeatmet. Das kann laut BfR "unmittelbar zu Bewusstseinsverlust, Herzversagen und Atemlähmung führen". Schwere Verläufe könnten tödlich enden oder zu einem dauerhaften Hirnschaden führen.