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Unisex-Namen werden immer beliebter, sodass es mittlerweile eine Vielzahl an Vornamen gibt, die sowohl von Jungen als auch von Mädchen getragen werden können. Aber woher kommt die Bezeichnung "Unisex-Name" und welche geschlechtsneutrale Vornamen gibt es? In diesem Artikel gibt es Antworten auf diese Fragen sowie wertvolle Tipps bei der Namensgebung für Neugeborene.
Was sind geschlechtsneutrale Namen?
Geschlechtsneutrale Namen sind alle Vornamen, die sowohl von Mädchen als auch von Jungen getragen werden können. Der Begriff "Unisex" kommt aus dem Lateinischen und besteht aus den Begriffen für "eins/einheitlich" und "Geschlecht". Er sagt demnach aus, dass der Name einheitlich für alle Geschlechter verwendet werden kann.
Sind geschlechtsneutrale Vornamen erlaubt?
Ja, die Vergabe geschlechtsneutraler Vornamen ist in Deutschland erlaubt. Bis Ende 2008 mussten Eltern in Deutschland, die ihrem Kind einen Unisex-Namen geben wollten, einen Zweitnamen auswählen, der das Geschlecht deutlich macht. Diese Regelung gibt es nicht mehr, seitdem sie ein Gericht gekippt. In der Entscheidung hieß es: "Mangels einschlägiger Bestimmungen im Namensrecht sind die Eltern in der Wahl des Vornamens grundsätzlich frei. Diesem Recht der Eltern zur Vornamenswahl darf allein dort eine Grenze gesetzt werden, wo seine Ausübung das Kindeswohl zu beeinträchtigen droht."
Welche Namen sind nicht erlaubt?
Der Vorname eines Neugeborenen darf in der Regel von den Sorgeberechtigten frei bestimmt werden. Daher existieren auch keine konkreten gesetzlichen Bestimmungen zur Zulässigkeit bestimmter Vornamen. Allerdings muss der zukünftige Vorname des Kindes dem zuständigen Standesamt angezeigt werden. Das Standesamt kann die Eintragung des Vornamens in das Geburtenregister verweigern, wenn der Name das Kindeswohl in Zukunft gefährden könnte.
Ob ein Name erlaubt wird oder nicht, hängt also vom zuständigen Standesamt ab. Im Zweifelsfall wendet sich der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin an die zwei deutschen Namensfindungsstellen. Die Institute in Wiesbaden und Leipzig geben Auskunft, ob ein Name schon einmal in der Bundesrepublik vergeben worden ist: Wenn ja, dann gibt es vom Standesamt meist auch keinen Widerstand.
Warum entscheiden sich Eltern heute für Unisex-Namen?
Unvoreingenommenheit, Abgrenzung von Stereotypen oder noch einfacher, weil viele Non-Binary-Namen wunderschön klingen und die werdenden Eltern packen: Es gibt viele Gründe für die Wahl von neutralen Namen für Neugeborene. Vielleicht kann man auf den Ultraschallbildern auch das Geschlecht des Kindes (noch) nicht erkennen oder Eltern wollen sich bei der Geburt vom Geschlecht des Kindes überraschen lassen. Mit einem Unisex-Namen ist man demnach bestmöglich vorbereitet.
30 Unisex-Namen
Geschlechtsneutrale Vornamen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Bei der großen Auswahl an Unisex-Namen ist es allerdings gar nicht so einfach, den Passenden zu finden. Hier gibt es dreißig coole Unisex-Namen, die sowohl für eine Tochter als auch für einen Sohn geeignet sind.
Unisex-Namen auf Deutsch: Was sind die beliebtesten geschlechtsneutrale Namen in Deutschland?
Einige Eltern legen viel Wert auf die Bedeutung des Namens. Daher sind alle Vornamen in diesem Artikel mit der jeweiligen Bedeutung versehen. Da Unisex-Namen mittlerweile international beliebt sind, kann die jeweilige Bedeutung allerdings von Kultur zu Kultur variieren.
Diese geschlechtsneutralen Namen sind in Deutschland aktuell besonders beliebt:
- Kim ("Herrscher/Herrscherin" oder "Krieger/Kriegerin")
- Luca ("die / der Leuchtende")
- Noah ("Trost" oder "Ruhe schaffen")
- Lou ("Kämpfer/Kämpferin")
- Leo ("Löwe" oder "löwenstark")
- Junis ("friedliebend" oder "Friedensbringer/Friedensbringerin")
- Finn ("Blond" oder "der Finne/die Finnin")
- Jona ("Taube" oder "Friedensbringer")
- Juri ("Landwirt/Landwirtin" oder "Bauer/Bäuerin")
- Noe ("Trost" oder "Ruhe schaffen")
10 deutsche geschlechtsneutrale Namen
Auch diese Unisex-Namen eignen sich perfekt für Mädchen und Jungen:
- Alex ("Beschützer/Beschützerin")
- Bente ("der/die Gesegnete")
- Bo ("Sesshaft", "Bewohner" oder "Welle")
- Charlie ("frei”)
- Devin ("Dichter/Dichterin”, "Poet/Poetin" oder "eifrig")
- Jori ("Erde" oder "stark")
- Kay ("Kämpfer/Kämpfer" oder "Krieger/Krieger")
- Robin ("der/die Ruhmreiche")
- Sammy ("von Gott erbeten")
- Tomke ("der/die zu Gott gehörende")
5 italienische Unisex-Namen
Viele Eltern suchen nach einem einzigartigen, geschlechtsneutralen Namen für ihr Neugeborenes. Diese italienischen Unisex-Namen eigen sich dafür:
- Nicola ("Sieg des Volkes")
- Celeste ("himmlisch")
- Loreto ("Verehrung der Maria und des Hauses der Heiligen Familie zu Nazareth in Loreto")
- Ale ("Beschützer/Beschützerin")
- Toni ("Schutzpatron")
5 türkische Unisex-Namen
Türkische Vornamen werden auch in Deutschland immer beliebter. Viele türkische Namen haben ihren Ursprung allerdings im Persischen oder Arabischen. Anders als im Deutschen sind viele türkische Vornamen sowohl männlich als auch weiblich. Prinzipiell ist es oftmals schwierig, das Geschlecht eines türkischen Namens an der Schreibweise zu erkennen, da sich das Geschlecht in der türkischen Sprache nicht grammatikalisch ausdrücken lässt.
- Aydan ("Mond")
- Esen ("ruhig", "behaglich", "gesund" oder "unversehrt")
- Ferda ("Zukunft" oder "Morgen")
- Melis ("Honigbiene")
- Safa ("Reinheit")
Worauf muss man bei der Namensgebung achten?
Die Favoriten stehen bereits fest, allerdings kann man sich zwischen den ganzen Namen noch nicht entscheiden? Diese Fragen sollte man sich vor der endgültigen Entscheidung stellen:
- Passt der Vorname zum Nachnamen?
Wer sich für einen einzigartigen Namen entschieden hat, sollte zuvor prüfen, ob dieser vom Klang zum Nachnamen passt. Dabei spielt vor allem der persönliche Geschmack eine entscheidende Rolle. Einige Eltern wollen keinen klanglichen Bruch zum Nachnamen, während andere genau diesen anstreben. Am besten spricht man den bevorzugten Namen mehrmals laut aus und schreibt diesen samt Nachnamen auf einen Zettel.
- Passt der Vorname zu den Namen der Geschwister?
Obwohl dies kein ausschlaggebendes Kriterium ist, präferieren viele Eltern einen Vornamen, der zu den Geschwisternamen passt. Namen von Geschwistern passen beispielsweise zusammen, wenn dieser mit dem gleichen Buchstaben beginnen oder auf demselben Vokal enden. Wenn die Namen ähnlich sind, kommt es allzu leicht zu Verwechslungen oder Missverständnissen, wenn man ein Kind ruft.
- Wie viele Vornamen bekommt das Kind?
Oftmals spielt auch der Zweitname eine entscheidende Rolle bei der Namensgebung des Neugeborenen. Daher sollten sich Eltern überlegen, ob sie ihrem Kind einen Zweitnamen geben möchten. Nicht selten hat der Zweitname eine lange Tradition in der Familie und geht auf Verwandte zurück. Aber auch Freunde der Eltern, die einen wichtigen Stellenwert für die Familie haben, können als Vorbild für den Zweitnamen dienen. Die Anzahl an Vornamen ist Eltern in Deutschland selbst überlassen – bis zu fünf Vornamen sind erlaubt. Bei der Namensvergabe sollten Vor- und Zweitnamen allerdings zusammenpassen. Auch hier ist es sinnvoll, den vollen Namen auf ein Blatt Papier zu schreiben und laut auszusprechen.
- Gefällt der Vorname auch noch nach ein paar Wochen?
Die Namensgebung sollte man nicht überstürzen, denn das Kind trägt den Namen ein Leben lang. Namen, die als Kind "süß" klingen, sind als erwachsene Person vielleicht nicht mehr passend. Eltern sollten sich daher genügend Zeit nehmen und einige Nächte über ihre Namenswahl schlafen. Wenn der Name nach ein paar Wochen immer noch gut gefällt, wird dieser für die Eltern und das Kind hoffentlich auch noch ein ganzes Leben gut klingen.
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