Im Vergleich

Ab diesem Einkommen gilt man als reich - gehören Sie dazu?

17.4.2023, 08:20 Uhr
Zählen Sie zu den reichsten zehn Prozent aller in Deutschland?

© Lasse Noerbaek / colourbox.de, NNZ Zählen Sie zu den reichsten zehn Prozent aller in Deutschland?

Villa, Yacht und Privatjet: So stellen sich wohl viele Reiche vor. Doch die Grenze zu den oberen zehn Prozent ist näher als man vielleicht denkt. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) listet auf, wie die Einkommen in Deutschland verteilt sind. Neben dem Lohn oder Gehalt zählen dabei auch Zinsen, Mieteinnahmen, Kindergeld und ähnliche Einnahmen dazu.

Ein Single-Haushalt gehört mit einem Nettoeinkommen von 3500 Euro zu den reichsten zehn Prozent der Alleinlebenden in Deutschland. Verdient der Single 2800 Euro netto, ist er in den oberen zwanzig Prozent - und mit 2400 zumindest in den oberen 30 Prozent. Verglichen werden hierbei Singlehaushalte untereinander. Um im Vergleich mit allen Deutschen zu den oberen zehn Prozent in Bezug auf den Lebensstandard zu gehören, braucht man als Single 3910 Euro netto im Monat.

Bei Zwei-Personen-Haushalten reichen bereits 2225 Euro Nettoeinkommen pro Partner und Monat, um zu den reichsten 10 Prozent in ihrer Gruppe zu gelten. Insgesamt hat der Haushalt also 4550 Euro netto zur Verfügung. Der Grund dafür ist, dass Paare sich viele Kosten teilen können - etwa die Miete - und daher weniger Geld benötigen als zwei alleinstehende Menschen. Sie brauchen im Schnitt nur 1,5 Mal so viel Einkommen wie ein Singlehaushalt, um den gleichen Lebensstandard zu erreichen.

Wenn in einer Familie mit Kindern das Nettoeinkommen bei 3810 Euro liegt, zählt sie bereits zu den reichsten zehn Prozent der Familien, besagen die Daten.

Die Berechnungen basieren auf Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), für das in regelmäßigen Abständen rund 35.000 Personen befragt werden.

Durchschnittliches Bruttoeinkommen in Deutschland

Laut dem Statistischen Bundesamt verdiente der durchschnittliche Vollzeitbeschäftigte in Deutschland im April 2022 4105 Euro brutto im Monat. Das sind fünf Euro mehr als ein Jahr davor. Neuere Zahlen bietet das Statistische Bundesamt nicht an.Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder sonstige Gratifikationen wurden hier nicht berücksichtigt.

Dieser Durchschnittswert bedeutet jedoch keineswegs, dass sich die meisten Deutschen in diesem Lohnbereich befinden. Da Statistische Bundesamt spricht von einer "rechtsschiefen Verteilung": Knapp zwei Drittel der Beschäftigen verdienen weniger als das Durchschnittsgehalt. Die restlichen Arbeitnehmer haben wiederum so hohe Bruttoverdienste, dass sie den gesamten Schnitt "nach oben" ziehen.

Rechnerisch sind Gehälter zwischen 2700 und 3300 Euro brutto am häufigsten. Rund 19 Prozent der deutschen Vollzeitbeschäftigten verdienten 2022 so viel.