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Was tun gegen Bauchschmerzen?

Elias Thiel

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6.12.2023, 07:25 Uhr
Einige Menschen leiden häufig unter Bauchschmerzen.

© Thomas Trutschel/photothek via www.imago-images.de Einige Menschen leiden häufig unter Bauchschmerzen.

Von Bauchschmerzen sind nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betroffen. Bauchschmerzen können durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise Verdauungsstörungen, Infektionen oder Stress verursacht werden. Aber sie können auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Hausmittel effektiv gegen Bauchschmerzen helfen und wann Sie lieber einen Arzt aufsuchen sollten.

Wie äußern sich Bauchschmerzen?

Bauchschmerzen können in unterschiedlichen Formen auftreten und mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Man spricht auch von Magenschmerzen, wenn die Magengegend weh gut, also der obere Bauch. Der Begriff "Bauchschmerzen" umfasst aber den ganzen Bereich vom Magen bis zum Dünndarm hinunter.

Schmerzen im Bauch können sich beispielsweise wie krampfartige Kontraktionen anfühlen. Die Schmerzen können in Intervallen auftreten oder kontinuierlich sein. Manchmal sind Bauchschmerzen ein stechender oder scharfer Schmerz, der an bestimmten Stellen (rechts, links, Oberbauch, Unterbauch) oder auch im gesamten Bauchraum spürbar ist. Allerdings können Bauchschmerzen auch als dumpfer, drückender Schmerz wahrgenommen werden.

Bauchschmerzen gehen oftmals mit Blähungen und einem unangenehmen Völlegefühl einher. Oder der Magen schmerzt, wenn er leer ist. Bei einigen Menschen führen Bauchschmerzen mit Übelkeit zu einem Bedürfnis nach Erbrechen. Zuletzt können Bauchschmerzen auch mit Veränderungen des Stuhlgangs zusammenhängen (wie beispielsweise Durchfall, Verstopfung oder häufigem Harndrang).

Bauchschmerzen: Welche Ursachen gibt es?

Die Ursachen sind so vielfältig wie die unterschiedlichen Arten von Bauchschmerzen.

In der Regel sind die Ursachen für Bauchschmerzen harmlos. Gründe können zum Beispiel zu üppige Mahlzeiten oder ein empfindlicher Magen sein. Zudem können auch ungewohnte Speisen, psychischer Stress, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit und hormonelle Schwankungen Bauchschmerzen auslösen.

Erkrankungen wie eine Magenschleimhautentzündung, ein Magengeschwür, eine Blinddarmentzündung, Sodbrennen, Refluxkrankheit, Darmverschluss, Gallensteine, Leistenbruch oder eine Lungenentzündung können ebenfalls Bauchschmerzen hervorrufen.

Wie ernst sind die Bauchschmerzen? Wenn zu den Schmerzen Krämpfe oder Fieber kommt, der Patient Blut im Stuhl oder im Erbrochenen hat, die Schmerzen plötzlich und heftig sind oder sich der Allgemeinzustand des Patienten verschlechtert (Kreislaufprobleme, fahle Haut), sollte man einen Arzt aufsuchen. Das gilt zudem, wenn die Schmerzen über mehrere Tage nicht verschwinden. Aber auch bei wiederkehrenden Schmerzen lohnt sich ein Arzttermin, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder andere Gesundheitsprobleme eindeutig festzustellen.

Wichtig: Kinder, die ihre Gefühle und Schmerzen noch nicht gut benennen können, bezeichnen viele Anliegen mit "Mein Bauch tut weh". Wenn Ihr Kind sich nicht wohlfühlt und die Ursache nicht ganz klar ist, hilft oftmals Schmusen, eine Wärmflasche, das Vorlesen von Geschichten und viel Aufmerksamkeit. Sollte es Ihrem Kind aber erkennbar schlecht gehen, sollten Sie mit ihm schnell zum Arzt.

Hier sind einige Ursachen je nach Ort der Schmerzen:

Oberbauchschmerzen

Oberbauchschmerzen sprechen für Probleme mit folgenden Organen: Magen, Zwölffingerdarm, Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse. In der Regel sind es harmlose Magenprobleme. Aber auch Herz und Lunge können sich in den Oberbauch auswirken.

  • protestierender Magen aufgrund von Ernährung oder Stress
  • Reizmagen
  • Magen-Darm-Infekt
  • Magenschleimhautentzündung (Schmerzen oft bei leerem Magen)
  • Magengeschwür
  • Milzvergrößerung
  • Milzriss
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Krebserkrankungen (zum Beispiel Magenkrebs)
  • Lungenentzündung (kann sich als Oberbauchschmerzen äußern)
  • Herzinfarkt (kann bei älteren Menschen auch stärker zu Bauchschmerzen als zu Brustschmerzen führen)

Schmerzen im rechten Oberbauch

  • Zwölffingerdarmgeschwür (Schmerzen oft bei leerem Magen)
  • Gallensteine
  • Gallenblasenentzündung
  • Lebererkrankungen
  • Krebserkrankungen (z.B. Leberkrebs, Gallenblasenkrebs)
  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • Infektionen des Darms, der linken unteren Lunge oder des Rippenfells

Schmerzen im linken Oberbauch

  • Magenschleimhautentzündung
  • Magengeschwür
  • Reizmagen
  • Milzvergrößerung
  • Milzriss
  • Milzinfarkt
  • Entzündungen (z.B. Lungenentzündung, Magen-Darm-Infekt)
  • Krebserkrankungen (z.B. Magenkrebs)

Bauchschmerzen mittig im Oberbauch

  • Sodbrennen (Refluxkrankheit)
  • Schleimhautrisse
  • Zwerchfellbruch
  • Magenerkrankungen (z.B. Gastritis, Geschwüre)
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Herzkrankheiten
  • Wirbelprobleme
  • Bauchaortenaneurysma
  • Krebserkrankungen

Bauchschmerzen im Unterbauch

  • Blinddarmentzündung (Stechen vor allem im rechten Unterbauch, zu Beginn aber auch im Oberbauch oder um den Nabel herum)
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Harnwegsinfekte wie Blasen- oder Nierenbeckenentzündung
  • Menstruationsbeschwerden
  • Gynäkologische Probleme (z.B. Eierstockentzündung, Eileiterschwangerschaft)

Schmerzen im gesamten Bauch

  • Stress
  • Reizdarm
  • Magen-Darm-Infektion
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Darmverschluss
  • Bauchfellentzündung

Achtung: Bauchschmerzen können auch Nebenwirkungen vieler Medikamente sein (zum Beispiel von Schmerzmedikamenten, Antibiotika oder Abführmitteln).

Wie lange halten Bauchschmerzen an?

Die Dauer der Bauchschmerzen hängt immer von der zugrunde liegenden Ursache ab. In einigen Fällen können Bauchschmerzen für kurze Zeit auftreten und nach wenigen Minuten von selbst abklingen, während sie in anderen Fällen sogar mehrere Tage, Wochen oder Monate anhalten.

Hier sind einige Beispiele:

Bauchschmerzen aufgrund von Verstopfungen oder Blähungen halten meist einige Stunden oder sogar Tage an. Wenn die zugrunde liegenden Verdauungsprobleme behoben werden, verbessern sich in der Regel auch die Bauchschmerzen. Die Dauer von Bauchschmerzen bei einer Magen-Darm-Infektion kann von einigen Tagen bis zu einer Woche variieren. In der Regel klingen die Schmerzen ab, sobald der Körper die Infektion bekämpft hat.

Das Reizdarmsyndrom ist eine chronische Erkrankung, bei der Bauchschmerzen und andere Symptome über einen längeren Zeitraum auftreten können. Die Dauer der Bauchschmerzen kann von Wochen bis hin zu Monaten oder sogar Jahren reichen, wobei die Symptome oftmals in Schüben auftreten. Auch bei Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können Bauchschmerzen über einen längeren Zeitraum anhalten. Die Symptome können jedoch variieren und sich in Schüben verschlimmern oder verbessern.

Hilfe: Was kann man tun bei Bauchschmerzen?

Nun stellt sich die Frage "Ich habe Bauchweh: Was tun?". Zuerst sollte man versuchen, die Ursache für die Bauchschmerzen zu ermitteln. In einigen Fällen reicht bereits eine Wärmflasche und etwas Zeit, weil nur das Essen schwer im Magen liegt.

Ist die Ursache wiederkehrender Bauchschmerzen unklar, sollte man zum Hausarzt oder der Hausärztin. In manchen Fällen profitiert man von einer Ernährungsumstellung, beispielsweise bei Sodbrennen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. In anderen Fällen müssen operative Eingriffe vorgenommen oder Medikamente eingenommen werden.

Unabhängig von der Ursachenforschung gibt es einige Methoden und Hausmittel, um die Symptome zu reduzieren und die Schmerzen direkt zu lindern.

Bauchschmerzen: Diese Hausmittel und Methoden können helfen

In vielen Fällen reichen einfache Hausmittel aus, um die Schmerzen zu lindern.

Wärmflasche oder Kirschkernkissen

Bei Bauchschmerzen reicht oftmals schon Wärme, um Schmerzen abzuschwächen und für Entspannung im Bauch zu sorgen. Durch die Anwendung von Wärme werden die Botenstoffe von Schmerzrezeptoren im Körper gehemmt, wodurch die wahrgenommene Stärke der Schmerzen abnimmt. Die Wärme fördert auch die Durchblutung des betroffenen Gewebes, was wiederum zur Entspannung und Entkrampfung der Muskulatur beiträgt.

Zu heiß sollte die Wärmflasche nicht sein, damit man sich die Haut nicht verbrennt. Lieber legt man ein dickes Tuch um sie oder verwendet warmes statt kochend heißes Wasser - und befüllt sie neu, sobald sie nicht mehr gut wärmt.

Bauchwickel

Auch ein warmer Bauchwickel (bestehend aus einem feuchten Leinentuch, einem Baumwolltuch als Zwischenlage und einem Wolltuch außen) kann Beschwerden im Bauchbereich lindern. Er arbeitet mit der körpereigenen Wärme. Sobald sich der Wickel kalt anfühlt, kann man zusätzlich eine Wärmflasche auflegen.

Tee

Verschiedenen Teesorten wird eine magenberuhigende Wirkung nachgesagt: Kamille, Fenchel-, Anis-, Kümmel-, Pfefferminz-, Melissen- und Salbeitee eignen sich besonders. Sie wärmen den Magen von innen und enthalten beruhigende und entkrampfende Stoffe.

Ätherische Öle zum Einreiben

Auch eine Massage der Bauchregion mit Kümmelöl wirkt entkrampfend und reduziert die Schmerzen.

Viel trinken

Der Körper braucht ausreichend Flüssigkeit, um Nahrung zu verdauen oder Erkrankungen zu bekämpfen. Daher sollte man bei Bauschmerzen unbedingt ausreichend trinken, sofern der Magen es verträgt. Bei Bauchschmerzen sind vor allem stilles Wasser und warmer Kräutertee empfehlenswert.

Kommen zu den Bauchschmerzen noch Übelkeit und Erbrechen, kann man probieren, warmen Tee löffelweise zu trinken. Hierzu trinkt man alle ein bis zwei Minuten einen Teelöffel voll. Verträgt man das gut, kann man kleine Schlucke nehmen.

Kartoffelsaft

Kartoffelsaft gilt als bewährtes Hausmittel gegen Bauchschmerzen bei Sodbrennen, da die enthaltene Stärke die Magensäure bindet, entsäuernd und beruhigend wirkt. Man kann ihn kaufen oder selbst herstellen, sollte aber nur kleine Mengen trinken.

Heilerde

Heilerde kann bei verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarm, Sodbrennen, Blähungen und Völlegefühl helfen und in Form von Pulver oder Kapseln eingenommen werden.

Sie bindet Fette, Säuren, Cholesterin und Histamin in der Nahrung, aber auch Schimmelpilzgifte.

Natron

Auch Natron gilt als wirksames Mittel bei Sodbrennen. Dazu wird ein Teelöffel Natron in ein Glas stilles Wasser gemischt und anschließend langsam getrunken. Allerdings sollte diese Methode nicht zu häufig durchgeführt werden, da es sonst zu Magenproblemen oder Blähungen kommen kann.

Haferflocken

Bei akutem Sodbrennen kann man auch ein paar Esslöffel Haferflocken gründlich kauen und schlucken. Alternativ kocht man sich etwas Haferbrei. Der Haferbrei kann überschüssige Säure im Magen binden und somit schnell helfen.

Alternativ funktioniert auch eine trockene Reiswaffel.

Entspannung

Entspannung hilft vor allem bei stressbedingten Bauchschmerzen. Yoga, Meditation und Entspannungsübungen sind geeignet, um die Bauchschmerzen zu lindern.

Was sollte man essen bei Bauchschmerzen?

Bei Bauchschmerzen sollte man vor allem auf Schonkost zurückgreifen. Dazu gehören:

  • gekochtes Gemüse (zum Beispiel Möhren, Zucchini, Rote Bete, Mangold, Fenchel)
  • Suppen und Brühen
  • Brot und Gebäck (zum Beispiel Toast, Knäckebrot oder Zwieback)
  • Beilagen (zum Beispiel Reis, Grieß, Polenta, Nudeln oder gekochte Kartoffeln)
  • Fettarme Milchprodukte
  • Hühnchen, gedünsteter Fisch oder mageres Fleisch
  • Haferflocken
  • Gewürze (zum Beispiel Petersilie, Rosmarin, Basilikum, Kümmel und Zimt)

Das sollte man lieber nicht essen beziehungsweise trinken:

  • Fettige und frittierte Speisen
  • Vollkornbrot
  • Meerrettich
  • Intensive Gewürze wie Chili, Curry und Pfeffer
  • Stark gewürzte und scharfe Lebensmittel
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Koffeinhaltige Produkte wie Kaffee und Energy-Drinks
  • Alkohol
  • Hülsenfrüchte und blähende Gemüsesorten (zum Beispiel Kohl, Paprika oder Zwiebeln)
  • Süßigkeiten und stark zuckerhaltige Produkte
  • Milchprodukte bei Laktoseintoleranz oder Verdacht auf Milchunverträglichkeit

Wann sollte man lieber zum Arzt?

Bei unklaren Bauchschmerzen sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Bauchschmerzen stärkerer Natur sind, über einen längeren Zeitraum anhalten, immer weiter zunehmen oder mit anderen Symptomen (wie hohem Fieber, starkem Erbrechen, Blut im Stuhl oder Urin, starken Rückenschmerzen, hartem oder aufgeblähtem Bauch) einhergehen.