Rohkost

Sollte man Rote Bete roh essen oder verarbeiten?

Elias Thiel

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19.10.2023, 08:00 Uhr
Darf man Rote Bete roh essen?

© IMAGO/Zoonar.com/Oleksandr Latkun Darf man Rote Bete roh essen?

In diesem Artikel:

Rote Bete ist ein vielseitiges, heimisches Gemüse mit einer leuchtend roten Farbe und einem leicht erdigen Geschmack. Bei der Zubereitung stellt sich die Frage, ob man Rote Bete auch roh essen kann.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zur Roten Bete, einschließlich des Geschmacks, der empfohlenen Verzehrmenge, der Vor- und Nachteile sowie Einschränkungen. Zudem erhalten Sie auch ein leckeres Rezept zum Nachmachen.

Ja, Rote Bete kann auch roh gegessen werden. Allerdings ist der Verzehr von roher Roter Bete nicht für alle Menschen geeignet.

Wie schmeckt Rote Bete roh?

Rote Bete hat einen knackigen und leicht süßlichen Geschmack, wenn sie roh ist. Die natürliche Süße der rohen Roten Bete kann sowohl erfrischend als auch belebend sein. Der leicht erdige Geschmack verleiht Salaten und anderen Gerichten eine interessante Note.

Einige Menschen finden den Geschmack angenehm, während andere ihn wohl eher als gewöhnungsbedürftig empfinden. Wie immer, ist Essen eben auch Geschmackssache. Um den Geschmack milder zu machen, kann rohe Rote Bete mit anderen Zutaten wie Zitronensaft, Öl oder Gewürzen kombiniert werden.

Rote Bete steckt voller wichtiger Mikronährstoffe, wie beispielsweise Eisen, Folsäure, Vitamin B (Vitamin B1, B2 und B6), Vitamin C sowie Kalium. Bereits 200 Gramm Rote Bete decken rund 50 Prozent des Folsäurebedarfs. Das in der Roten Bete enthaltene Betanin ist verantwortlich für die rote Farbe, stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend.


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Die Ballaststoffe in roher Roter Bete können die Verdauung unterstützen und zur Regulierung des Stuhlgangs beitragen. Rote Bete soll zudem den Blutdruck regulieren, die Leistungsfähigkeit bei Herzinsuffizienz sowie die Durchblutung des Gehirns verbessern und Leber und Galle schützen. Die enthaltenen Antioxidatien können sogar vorbeugend vor Krebs wirken. Zudem verbessert Rote Bete die Wundheilung, die Blätter sorgen für frischen Atem bei einer Knoblauch-Fahne. Durch die Erhöhung des Serotoninspiegels kann das Gemüse sogar die Stimmung aufhellen.

Nun stellt sich die Frage: Rote Bete kochen oder roh essen? Um möglichst viele Nährstoffe in der Roten Bete zu halten, sollte man das Gemüse sogar roh essen. Wenn man Rote Bete kocht, gehen nämlich Nährstoffe aus dem Gemüse verloren. Insbesondere die Konzentration der Vitamine nimmt beim Kochen ab.

Die Oxalsäure in roher Roter Bete kann die Bildung von Nierensteinen begünstigen. Daher sollte Rote Bete von Menschen vermieden werden, die an Nierensteinen oder einer Neigung zur Bildung von Oxalatsteinen leiden. Gleichzeitig kann es die Säure dem Körper erschweren, Calcium aufzunehmen. Sobald Rote Bete gekocht wird, sinkt der Oxalsäuregehalt.

Zudem enthält Rote Bete Nitrat. Dies ist zunächst unbedenklich, kann sich bei einer ungünstigen Lagerung oder langen Transportwegen aber in Nitrit umwandeln, was dann wiederum speziell für Säuglinge gefährlich sein kann. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann Nitrat den Sauerstofftransport im Blut behindern. Zudem haben manche Menschen Schwierigkeiten, rohe Rote Bete zu verdauen, da sie schwerer verdaulich ist als gekochte oder gegarte Bete.

Diese Vorteile bietet rohe Rote Bete:

  • Nährstoffreich (Vitamin B und C, Eisen, Folsäure und Kalium)
  • Stärkung der Herzgesundheit
  • Entzündungshemmend
  • Stärkung des Immunsystems
  • Verdauungsfördernd

Diese Nachteile gehen mit roher Roter Bete einher:

  • Hoher Oxalsäuregehalt
  • Gefahr von Nitrat für Kleinkinder
  • Rote Farbe im Stuhl beim Verzehr großer Mengen

Wer sollte auf rohe Rote Bete verzichten?

  • Menschen mit Nierensteinen und -erkrankungen oder einer Neigung zur Bildung von Oxalatsteinen
  • Personen mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt
  • Allergiker oder Personen mit einer bekannten Allergie gegen Rote Bete

Rohe Rote Bete ist reich an Vitaminen wie Vitamin C, B-Vitamine und Folsäure, die wichtig für die Entwicklung des Embryos sind. Zugleich verringern diese das Risiko von Neuralrohrdefekten.

Das Wurzelgemüse enthält auch eine große Menge Eisen, was besonders während der Schwangerschaft wichtig ist, um einem Eisenmangel vorzubeugen.


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Der Verzehr von roher Rote Bete anstelle der gekochten oder konservierten Variante gewährleistet eine bessere Aufnahme von Nährstoffen, da beim Kochen ein Teil der gesunden Inhaltsstoffe verloren geht.

Rote Bete kann man aber auch fermentieren, um sie länger haltbar zu machen und die gesundheitlichen Vorteile trotz Kochen zu erhalten.

Allerdings weist Rote Bete einen hohen Nitratgehalt auf, der in ungesundes Nitrit umgewandelt werden kann. Um dies zu vermeiden, sollten schwangere Frauen gekochte Rote Bete immer zeitnah verzehren, nicht lange warmhalten oder gar erneut aufwärmen. Nach dem Kochen ist es wichtig, dass die Rote Bete schnell abkühlt und im Kühlschrank gelagert wird.

Beim Verzehr von roher Roter Bete sollte die Menge auf 500 ml Saft oder 700 g Gemüse pro Tag begrenzt werden. Eine zu hohe Aufnahme von Oxalsäure begünstigt nämlich die Bildung von Nierensteinen. Daher sollten Personen mit Nierenerkrankungen möglicherweise vollständig auf rohe Rote Bete verzichten.

Die Verfärbung von Urin oder Stuhl nach dem Verzehr größerer Mengen Roter Bete ist normal und kein Grund zur Beunruhigung, kann jedoch bei Unwissenheit einen Schock auslösen.

Zuerst sollte man die Knolle gründlich unter fließendem Wasser abwaschen. Die Knolle muss nicht unbedingt geschält werden. Danach kann man das Gemüse in dünne Scheiben beziehungsweise Würfel schneiden oder raspeln. Alternativ kann man rohe Rote Bete auch zu Säften oder Smoothies verarbeiten.

Tipp: Damit sich die Haut nicht verfärbt, eignen sich Küchenhandschuhe.

Vor allem im Rote-Bete-Salat schmeckt das rohe Gemüse sehr lecker.

Zutaten:

2 mittelgroße Knollen Rote Bete, geschält und fein gerieben
1 Apfel, entkernt und in dünnen Scheiben geschnitten
1 Handvoll gehackte Walnüsse
1 Handvoll frische Petersilie, gehackt
Saft einer halben Zitrone
2 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Die geriebene Rote Bete, Apfelscheiben, gehackte Walnüsse und Petersilie werden in einer Schüssel vermischt.
  2. Nun wird das Dressing zubereitet, indem Olivenöl, Salz und Pfeffer vermengt werden.
  3. Im nächsten Schritt gießt man das Dressing über den Salat und mischt dies, bis alle Zutaten gleichmäßig mit dem Dressing bedeckt sind.
  4. Der Salat sollte für einige Minuten ziehen, damit sich die Aromen verbinden. Danach kann man den Rote-Bete-Apfel-Salat servieren und genießen!

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