Anzeige

Ergonomie im Homeoffice - Bürostuhl richtig einstellen

Ein ideal eingestellter Bürostuhl beugt Rücken- und Kreuzschmerzen vor

© Pixabay Ein ideal eingestellter Bürostuhl beugt Rücken- und Kreuzschmerzen vor

Entstehung von Rückenschmerzen am Arbeitsplatz

Büroarbeit macht krank - so lautet immerhin der Konsens von Medizinern, die langes Sitzen in neuesten Studien als das ''Rauchen der Neuzeit'' bezeichnen. Wenn man bedenkt, dass langes Sitzen das Risiko für einen plötzlichen Herztod um bis zu 50 Prozent erhöht und für die Entstehung zahlreicher Erkrankungen des Bewegungsapparates verantwortlich ist, so ist der Vergleich gar nicht mal mehr so abwegig.

Während der Körper die Fehlbelastung in jungen Jahren problemlos abfedert, sind Rückenschmerzen durch eine falsche Sitzposition im Alter vorprogrammiert. Denn langes Sitzen auf klassischen Bürostühlen sorgt für die Verkürzung von Muskelgruppen und Abschwächung der Rückenmuskulatur. Durch die einseitige Belastung der Lendenwirbel und eine verminderte Durchblutung der Bandscheibe steigt zudem das Risiko für einen Bandscheibenvorfall. Umso wichtiger ist der Umschwung auf einen ergonomischen Bürostuhl.

Schritt für Schritt Anleitung: Bürostuhl richtig einstellen

1. Sitzhöhe

Bei der Anpassung des Bürostuhls für eine ergonomische Sitzposition spielt die Sitzhöhe eine Schlüsselrolle. Häufig zu niedrig eingestellt, kann eine falsche Sitzhöhe die Belastung auf die Wirbelsäule merklich erhöhen. Ermitteln lässt sich die korrekte Sitzhöhe anhand der Länge der Unterschenkel. Optimal ist die Sitzhöhe bei einem 90 Grad Winkel von Hüft- und Kniegelenk. Beide Fersen stehen gerade unterhalb der Knie, während beide Füße unbelastet vollständig aufliegen. Als elementares Bauteil eines ergonomischen Bürostuhls ermöglicht eine Stabilus Gasdruckfeder, etwa ein Liftomat, die stufenlose Arretierung der Sitzhöhe. Für die ergonomische Einstellung ist die Stabilus Gasdruckfeder unersetzlich und ist womöglich das wichtigste Bauteil in einem rückenfreundlichen Schreibtischstuhl. Der Liftomat lässt sich über einen Hebel an der Unterseite des Bürostuhls einstellen.

2. Sitzfläche

Die Sitzfläche sollte über vielseitige Einstellungsmöglichkeiten bezüglich der Sitztiefe und Sitzneigung verfügen. Grundsätzlich sollte die Positionierung auf der gesamten Sitzfläche erfolgen. Für eine bessere Durchblutung der Beine sollte der vordere Teil der Sitzfläche abgeneigt sein und einen Blutstrom in die Beine ungehindert ermöglichen.

Die Sitzneigung sollte stets leicht nach vorne angewinkelt sein, um der Entstehung eines Rundrückens vorzubeugen. Ebenfalls entlastet diese Position wegen des optimalen Winkels zwischen den Oberschenkeln und dem Oberkörper die Wirbelsäule. Die Sitztiefe sollte so eingestellt sein, dass das Becken die Rückenlehne berührt, die Waden jedoch noch ausreichend Spielraum zwischen der Vorderkante besitzen.

3. Rückenlehne

Die Rückenlehne sollte die individuelle Einstellung der Position und Höhe erlauben. Ein ergonomischer Stuhl sollte über eine Lordosenstütze verfügen, die einem Rundrücken vorbeugt und die Wirbelsäule in der Lendengegend nach vorne hin unterstützt. Dieser Stützmechanismus ist dann korrekt eingestellt, wenn er sich auf Gürtelhöhe beziehungsweise in der Gegend des Beckenkamms befindet.

4. Kopfstütze

Eine Kopfstütze macht meist nur bei stark zurückgelehnten Haltungen Sinn. Sie existiert in Form einer Nackenstütze und einer Kopfstütze. Hier sollte die Kopfstütze weder in den Nacken drucken noch den Kopf nach vorne schieben. Die Einstellung kann hier ganz intuitiv vorgenommen werden.

5. Armlehne

Klassische Bürostühle ermöglichen nur die Einstellung der Höhe. Moderne Stühle mit Fokus auf Ergonomie hingegen lassen eine individuelle Anpassung der Armlehnen zu. Bei korrekter Einstellung vermögen sie den Schultergürtel zu entlasten. Die Höhe sollte so eingestellt sein, dass beide Schultern zueinander eine horizontale Linie bilden. Die Unterarme sollten einen 90 Grad Winkel zum Armgelenk bilden. Falsch ist die Höhe eingestellt, wenn die Schultern hängen oder nach oben gedrückt werden. Die Breite der Armlehnen richtet sich nach persönlichem Empfinden.

6. Gegendruck

Einige Bürostühle verfügen über eine spezielle Mechanik zur Anpassung des Gegendrucks an das eigene Körpergewicht. Hier richtet sich die richtige Einstellung natürlich nach dem eigenen Körpergewicht. Ein Zurücklehnen sollte ohne Kraftaufwand möglich sein, während die Feder beim Zurückgleiten in eine aufrechte Sitzposition den Großteil der Arbeit verrichtet. Schiebt sich der Kopf beim Vorgleiten ebenfalls nach vorne, ist dies ein Zeichen für eine suboptimale Einstellung.