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Keine Lust mehr auf Arbeit: Was kann man dagegen tun?

Simone Madre

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26.4.2022, 10:01 Uhr
Wenn man keine Lust auf Arbeit hat, sollte man den Ursachen des Problems auf den Grund gehen.

© Firmbee, Pixabay, LizenzCC Wenn man keine Lust auf Arbeit hat, sollte man den Ursachen des Problems auf den Grund gehen.

Der Weg zur Arbeit ist eine Qual und die Leistungsbereitschaft bewegt sich bereits am Vormittag nahe dem Nullpunkt. Nichts wird mehr ersehnt als der Feierabend und die Arbeitszeit will einfach nicht vorbeigehen. Wer keine Lust mehr auf seine Arbeit hat, sollte unbedingt etwas dagegen tun und sich nicht seinem vermeintlichen Schicksal ergeben. Hier erfahren Sie, was der Grund für Lustlosigkeit bei der Arbeit sein kann und was Sie konkret dagegen tun können.

Keine Lust mehr auf die Arbeit: Die besten Tipps

Laut einer Umfrage der "FAZ" sind knapp zwei Drittel aller Arbeitnehmer unzufrieden mit ihrer Arbeit. Mit diesen Tipps findet jeder wieder mehr Freude und Motivation am Arbeitsplatz. Keine Lust auf seine Arbeit zu haben, gehört dann im besten Fall der Vergangenheit an.

1. Mit mehr Energie zur Arbeit gehen: Sport, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf

Wer sich bereits vor der Arbeit ausgelaugt und kaputt fühlt, sollte einen Blick auf seinen Energiehaushalt werfen. Energiekiller sind beispielsweise eine ungesunde Ernährung, zu wenig Sport, negative Gedanken und zu wenig Schlaf. Wer diese Energiekiller vermeidet und sich mehr um seine Gesundheit kümmert, hat automatisch (sowohl privat als auch beruflich) mehr Energie für die Bewältigung des Alltags.

2. Einstellung zur Arbeit: Perspektivwechsel

Wenn man seine Einstellung zur Arbeit ändert und mit mehr Dankbarkeit und positivem Denken zur Arbeit geht, ist man schon einmal einen Schritt weiter. Drei Milliarden Menschen weltweit verdienen weniger als zwei Euro am Tag unter den widrigsten Bedingungen und müssen damit ihre Familie versorgen. Vielleicht ist der eigene Job doch gar nicht so schlecht, wie man denkt.

Oft hilft es, sich die positiven Punkte der eigenen Arbeit aufzuschreiben oder sich pünktlich zum Feierabend im Kopf eine Liste zu erstellen, was am Arbeitstag gut gelaufen ist und Spaß gemacht hat. Das können durchaus auch Kleinigkeiten sein.

3. Die Arbeit interessanter gestalten

Nichts ist motivierender als Spaß und Interesse an der Tätigkeit. Daher sollte man sich die Frage stellen, was man in dem Unternehmen für eine Arbeit übernehmen kann, die einen in Zukunft erfüllt und Spaß macht.

4. Sinnhaftigkeit

Wer seiner Arbeit einen Sinn verleiht und anderen Menschen hilft, kann damit auch sich selbst helfen. Wenn man eine tiefere Bedeutung für die eigene Arbeit entwickelt, verbessert man automatisch die intrinsische Motivation. Ziel und Antrieb der Arbeit sollten nicht nur finanzielle Aspekte sein. Für eine kurze Zeit mag dies zwar funktionieren, langfristig wird eine solche Arbeit nur selten glücklich machen.

Nicht immer muss man gleich den Job wechseln, sondern man kann auch einfach nebenbei etwas Gutes tun. Wer beispielsweise eine Organisation sucht und ein paar Prozent seines Einkommens spendet, macht nicht nur die Welt zu einem besseren Ort, sondern findet oftmals einen tieferen Sinn in seiner Arbeit.

5. Arbeit erleichtern

Wer von Arbeit erdrückt wird, sollte dies in jedem Fall ansprechen. Die Arbeitsbelastung sollte reduziert oder auf andere Kollegen umverteilt werden, um dem Betroffenen etwas Arbeit abzunehmen. Gleichzeitig kann man die eigene Effizienz erhöhen, um schneller mehr Arbeit zu erledigen.

Das Pareto-Prinzip besagt, dass 80 Prozent des Arbeitsergebnisses in nur 20 Prozent der Zeit erledigt werden können, während die verbleibenden 20 Prozent 80 Prozent der Zeit brauchen. Das Prinzip kommt eigentlich aus der Statistik, lässt sich aber auch auf viele Jobs anwenden - Stichwort Zeitmanagement. Was am wichtigsten und dringendsten ist, wird zuerst erledigt. Der Rest bleibt notfalls auf der Strecke. In jedem Fall regt das Pareto-Prinzip zum Nachdenken darüber an, welche Tätigkeiten für den Erfolg eines Projekts wirklich wichtig sind und welche viel Zeit fressen.

Wer effektiver und leistungsfähiger arbeitet, erhöht maßgeblich seine Motivation. Zudem sorgt ein effizientes Arbeiten auch für Wertschätzung und Anerkennung bei den Vorgesetzten – ein netter Nebeneffekt.

6. Abschalten nach der Arbeit

Viele Menschen schaffen es nicht, nach der Arbeit abzuschalten. Doch Erholung ist essenziell für den menschlichen Körper und die Leistungsfähigkeit. Wenn man immer über sein Handy erreichbar ist und andauernd an die Arbeit denkt, leidet nicht nur das Privatleben, sondern auch die Motivation für die Arbeit. Bestenfalls sollte man sich ein Firmenhandy beschaffen und das Handy nach dem Feierabend abschalten, um die freie Zeit zu genießen.

7. Wenn nichts mehr hilft

Wer keinen Sinn mehr in seiner Arbeit sieht, sollte eventuell über einen Berufswechsel nachdenken. Man kann sich überlegen, was einem Spaß machen würde, und eventuell sein Hobby zum Beruf machen. Wer eine Auszeit braucht, kann auch ein Auslandsjahr (in Form eines Sabbatjahres) in Erwägung ziehen, um sich beruflich neu zu orientieren. Schließlich ist das Leben zu schade, um vierzig Jahre oder mehr in einem Beruf zu verbringen, der jeden Tag Qual bedeutet.

Keine Lust mehr auf die Arbeit: Was sind die Ursachen?

Viele Menschen kennen das Problem und haben keine Lust mehr auf die Arbeit. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Daher ist es sinnvoll, die Probleme zu identifizieren und Lösungen zu suchen.

Wenn man nach dem Wochenende oder nach dem Urlaub keine Lust auf die Arbeit hat, ist dies völlig normal. Auch Phasen, in denen die Arbeit weniger Spaß macht oder man andere Gedanken im Kopf hat, sind nichts Außergewöhnliches. Wer jedoch die Lustlosigkeit als Dauerzustand erlebt und stark unter seiner Arbeit leidet, sollte dringend über eine Veränderung nachdenken.

Eine Veränderung muss nicht immer ein Jobwechsel sein. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist in jedem Fall die Identifikation der Probleme. Folgende Fragen sollte man sich stellen:

  • Ist die Arbeit zu langweilig?
  • Fehlen gute Gespräche mit Kollegen?
  • Gibt es Konflikte mit Vorgesetzten oder Arbeitskollegen?
  • Existiert Mobbing auf dem Arbeitsplatz?
  • Sind die Aufgaben zu schwierig oder ist man überfordert?
  • Gibt es genügend Wertschätzung auf der Arbeit?
  • Sind äußere Rahmenbedingungen wie Büroräume das Problem?
  • Gibt es genug Ruhe zum Arbeiten?
  • Wie sind die allgemeinen Arbeitsbedingungen?

Sobald die Probleme benannt wurden, kann ein Gespräch mit einem Vorgesetzten oder Arbeitskollegen erfolgen. Zusätzlich kann man auch mit Freunden oder der Familie über seine Situation sprechen. Denn häufig haben Außenstehende einen ganz anderen Blickwinkel und können den Betroffenen weiterhelfen.

Keine Lust auf Arbeit: Depressionen erkennen

Manchmal steckt hinter der Lustlosigkeit bei der Arbeit mehr. Wer sich über einen längeren Zeitraum handlungsunfähig fühlt oder unter Antriebslosigkeit und starker Müdigkeit leidet, sollte sich ärztliche Hilfe holen. Derartige Symptome betreffen dann nicht nur die Arbeit, sondern auch das private Leben. Experten können die Situation besser einschätzen und Hilfestellung bei der Bewältigung geben.

Krankschreiben bei "Keine Lust auf Arbeit" ist ein erster Schritt, wenn die Symptome zu schlimm werden. Eine Krankschreibung bei einer Depression kann sowohl der Hausarzt als auch ein Facharzt ausstellen.

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