Preise ab 21.490 Euro

Fiat Tipo Cross 1.0 T3: Fahrbericht

30.12.2021, 21:26 Uhr
Fiat Tipo Cross 1.0 T3: Fahrbericht

© Hersteller

Wie er aussieht: Zur Jahresmitte 2021 hat Fiat aus dem Tipo-Duo ein Tipo-Trio gemacht. Das bedeutet, dass sich zum klassischen Fünftürer und zum Kombi eine dritte Modellvariante gesellt, die das Diktat des Zeitgeistes befolgt und mit robuster SUV-Optik eine neue Zielgruppe umwirbt. Über den normalen Tipo streckt sich der Cross um knapp sieben Zentimeter hinaus und bringt es somit auf stattliche 4,39 Meter Länge; die Karosserie wurde um etwa vier Zentimeter höher gelegt und schmückt sich mit rustikalen Details wie seitlichen Beplankungen, einem Unterfahrschutz, schwarz eingefassten Radläufen und einer Dachreling. Im Wabengrill prangt prominent das neue Fiat-Logo.

Wie er eingerichtet ist: Funktional. Das verbaute Hartplastik wird zwar durch diverse Chromdetails und auch ein bisschen Klavierlack aufgehübscht, bleibt aber der dominierende Werkstoff. Bequem positioniert darf man sich auf den in wohnlichem Grau-Schwarz gepolsterten Sitzen fühlen. Auf der Mittelkonsole thront ein klassischer Handbremshebel, der Zündschlüssel muss noch ins Schloss.

Das Radikal-Digitale eines VW Golf macht der Tipo nicht mit, gestrig wirkt das Interieur aber keineswegs – der Blick des Fahrers richtet sich auf ein 7-Zoll-Display hinterm griffigen Lenkrad, rechts daneben ist serienmäßig ein ebenfalls 7 Zoll großer Bildschirm verbaut, der via Android Auto bzw. Apple CarPlay die Smartphone-Inhalte spiegelt. Gegen 400 Euro kommt ein Navi an Bord. Wir raten zur 500-Euro-Investition ins Tech-Paket mit 10,25-Zoll-Infotainment und übersichtlichem Kachel-Aufbau, das zwar kein Werks-Navi vorhält, dafür aber sehr souverän dem Smartphone die Wegweisung überlässt, die Anbindung erfolgt kabellos, auch das Ladepad gehört hier zum Lieferumfang.

Eher schwach funktionierte in unserem Testwagen die Heizung. Das gilt auch für die Erwärmung der Sitze (300 Euro), die sich zudem sehr schnell wieder ausgeschaltet hat.

Fiat Tipo Cross 1.0 T3: Fahrbericht

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Wie viel Platz er hat: Hier zahlen sich die respektablen Abmessungen und die höhergesetzte Karosserie aus. Ein- und Ausstieg gehen bequem vonstatten, klaustrophobische Anwandlungen suchen weder die Front- noch die rückwärtigen Passagiere heim. Und der Kofferraum – Fassungsvermögen 440 Liter – fällt ebenso shopping- wie reisetauglich aus. Einen verstellbaren Ladeboden gibt es allerdings nicht.

Was ihn antreibt: Ein 74 kW/100 PS starker Einliter-Dreizylinder-Benziner aus Fiats „FireFly“-Motorenfamilie. Kernig hört er sich an, aber nicht unangenehm, er läuft manierlich kultiviert und erweist sich als ausreichend bei Kräften. Das maximale Drehmoment von 190 Newtonmetern liegt bereits bei 1500 Touren an, was das auf dem Papier verheißt – munteres Vorankommen nämlich – bestätigt sich in der Praxis. Die Beschleunigung von 0 auf 100 erfolgt in 12,2 Sekunden, über die Autobahn strebt der Tipo Cross mit maximal 183 km/h.

Den Dreizylinder spannt Fiat mit einem sauber zu schaltenden Fünfganggetriebe zusammen, ein sechster Gang bleibt aber versagt und nur dem alternativ erhältlichen 1,6-l-Diesel (96 kW/130 PS) vorbehalten. Und eine Automatik ist für den Tipo Cross leider gar nicht vorgesehen.

Fiat Tipo Cross 1.0 T3: Fahrbericht

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Wie er sich fährt: Die angedeutete Offroad-Optik wird nicht mit Allradtechnik unterfüttert, Antrieb erfährt der Tipo Cross ausschließlich über die Vorderräder. Die Fahrwerksabstimmung hält eine gedeihliche Balance zwischen straff und komfortabel, Kurven durchmisst der Italiener zügig und ohne unangemessene Seitenneigung. Die Lenkung arbeitet angenehm direkt, im Stadtverkehr lässt sie sich auf den Fiat-typischen, leichtgängigeren City-Modus umstellen. Wir finden: Im Gesamtpaket fühlt sich das gut und solide an.

Serienmäßig unterstützen ein Aufmerksamkeitsassistent, eine aufmerksame Verkehrszeichenerkennung und ein etwas übereifriger Spurhalteassistent, gegen den es vor allem in Baustellen fest dagegen zu halten gilt. Bei der höheren Ausstattungsvariante „Tipo Cross“ helfen außerdem ein Notbrems- und ein Fernlichtassistent sowie ein Adaptivtempomat. Der verlässliche Totwinkel-Assistent kostet 300 Euro extra.

Was er verbraucht: Den Norm-Mix nach WLTP benennt Fiat mit 5,8 l/100 km. Ein solcher Wert war uns nicht beschieden. Mit durchschnittlich 7,7 l/100 km profilierte sich unser Testwagen nicht eben als Sparwunder.

Was er bietet: Als Basismodell „City Cross“ unter anderem Klimaanlage, Uconnect-Radio mit 7-Zoll-Display und Smartphone-Anbindung, höhen- und längsverstellbares Lenkrad, Tempomat sowie die bereits erwähnten Fahrassistenten. Die Besser-Variante „Tipo Cross“ bringt ergänzend (siehe oben) zusätzliche Fahrhelfer mit, zudem gehören 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Voll-LED-Scheinwerfer, Parksensoren vorne/hinten, ein USB-Anschluss im Fond, elektrisch beheizbare Außenspiegel sowie ein Licht- und Regensensor zum Lieferumfang.

Was er kostet: Der Tipo City Cross ab 21.490 Euro, der Tipo Cross ab 23.190 Euro.

Was wir meinen: Mit dem Fiat Tipo Cross trifft der Kunde eine Wahl der Vernunft, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aller Ehren wert. Die ansehnliche Optik trifft auf eine funktionelle, digital nicht überfrachtete, aber dennoch auf der Höhe der Zeit befindliche Innenarchitektur, ferner auf großzügige Platzverhältnisse und Solidität bei Antrieb und Fahrverhalten. Luft nach oben – oder besser nach unten – bleibt beim Verbrauch.

Die Daten des Fiat Tipo Cross 1.0 T3

Hubraum 999 ccm, Zylinder 3, Leistung 74 kW/100 PS bei 5000/min, max. Drehmoment 190 Nm bei 1500/min, Spitze 183 km/h, Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 12,2 sec, Normverbrauch WLTP 5,8 l S/100 km, Testverbrauch 7,7 l/100 km, CO2-Emission 130 g/km, Schadstoffklasse Euro 6d Final, Energie-Effizienzklasse B, Länge 4,39 m, Breite 1,80 m, Höhe 1,56 m, Kofferraum 440 l, Kraftstoff-Tank 50 l, Leergewicht 1335 kg, zulässiges Gesamtgewicht 1760 kg, Zuladung 425 kg, Anhängelast 1500 kg (gebremst), 500 kg (ungebremst). Manuelles 5-Gang-Getriebe, Frontantrieb. Versicherungs-Typklassen 19 (KH), 19 (VK), 19 (TK). Preis ab 21.490 Euro.

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