Power Nap im eigenen Wagen

Schlafen im Auto: Ist das erlaubt oder drohen Strafen?

21.3.2024, 07:41 Uhr
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Müdigkeit zu ähnlichen Ausfallerscheinungen führen kann wie Alkohol am Steuer. 

© IMAGO/imageBROKER/Isai Hernandez Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Müdigkeit zu ähnlichen Ausfallerscheinungen führen kann wie Alkohol am Steuer. 

Grundsätzlich gilt: Es gibt keine Regelung, die das Schlafen im Auto verbietet. Eine Fahrt sollte lediglich im ausgeruhten Zustand erfolgen - denn wissenschaftliche Studien zeigen, dass Müdigkeit zu ähnlichen Ausfallerscheinungen führen kann wie Alkohol am Steuer, heißt es auf bussgeldkatalog.org. "Somit erlaubt der Gesetzgeber das Nickerchen im Kfz, solange dabei kein Verstoß gegen andere Vorschriften vorliegt". Jedoch sollten dabei einige Dinge beachtet werden.

Verkehrsregeln zum Halten und Parken beachten

Das Fahrzeug darf nur dort halten, wo das Parken grundsätzlich erlaubt ist: Es darf somit nicht in der Halterverbotszone oder einer Feuerwehrzufahrt stehen - und auch das Parken auf Privatgrundstücken ist ohne Einverständnis der Eigentümer nicht erlaubt. Letzteres schließt unter anderem die meisten Parkplätze von Supermärkten ein. Ansonsten droht ein Bußgeld für Falschparker.

Ein Bußgeldkatalog zur Übernachtung im Auto beschreibt mögliche Verstöße: Sollte durch das Parken beispielsweise die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge im Einsatz nicht mehr gewährleistet werden können, droht ein Bußgeld von 100 Euro und ein Punkt in Flensburg.

Vorgaben zum Umweltschutz beachten

"Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten", heiß es weiter. Auf den laufenden Motor muss demnach verzichtet werden.

Betrunken im Fahrzeug schlafen: Ist das erlaubt?

Im angetrunkenen Zustand ist es zunächst nicht verboten, ein Nickerchen im Auto zu machen. Dafür sollte dieses jedoch lieber auf den Rücksitz verlegt werden: Dadurch wird verhindert, dass das Verhalten als Fahrversuch bewertet wird.

Stellplatz richtig wählen - und das nicht allzu lange

Besonders wichtig ist es also, einen Parkplatz nach gesetzlichen Vorschriften auszusuchen. Auch auf die eigene Sicherheit sollte geachtet werden: Wohngebiete und öffentliche Parkplätze sind in der Regel abgelegenen Orten vorzuziehen. Autobahnraststätten sind ebenfalls vorteilhaft, da diese üblicherweise Sanitäranlagen besitzen. Oft bieten sie darüber hinaus die Möglichkeit, Getränke und Nahrungsmittel zu kaufen.

Wertgegenstände sollten zudem gut verstaut werden - und das Fahrzeug während einem Power Nap abgeschlossen werden. Gleichzeitig sollte sichergestellt werden, dass die Luft im Fahrzeug zirkuliert: Gegebenenfalls können die Fenster einen Spalt geöffnet werden. Auch die Witterungsbedingungen sind ein wichtiger Aspekt: Ein Fahrzeug heizt sich bei Sonnenschein schnell auf - im Winter hingegen fallen die Temperaturen sehr schnell.

Schwierig wird es allerdings für jene, die mehrere Nächte hintereinander am gleichen Platz schlafend im Auto gesichtet werden. Besonders in einem Wohnmobil ist das verdächtig: Hier wird es möglicherweise als wildes Campieren - also "genehmigungspflichtige Sondernutzung" - eingestuft. In diesem Fall drohen Bußgelder, die sich je nach Bundesland unterscheiden.

Reise durch Europa - Wo ist das Übernachten im Auto erlaubt?

Im Ausland gelten andere Regeln - auch was das Schlafen im Auto betrifft. Es sollte sich deswegen im Vorfeld über die Vorschriften informiert werden. Ansonsten drohen teils hohe Bußgelder. So ist das Wildcampen beispielsweise in Dänemark, Griechenland, Kroatien, den Niederlanden und Portugal generell verboten.

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