Tipps für den nächsten Urlaub

Vulkanwüsten, Mini-Holland und Eisriesen: Europäische Geheimtipps, die man gesehen haben muss

4.10.2023, 05:50 Uhr
Ob schottische Klippen, weiße Pferde oder Vulkanwüsten: Europa bietet Urlaubern alles, was das Abenteuerherz begehrt.

© IMAGO / Wirestock / IMAGO / imagebroker Ob schottische Klippen, weiße Pferde oder Vulkanwüsten: Europa bietet Urlaubern alles, was das Abenteuerherz begehrt.

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Abenteuer statt Strandurlaub? Wer im Urlaub neue, unbekannte Welten erforschen will, der muss nicht weit schauen. In Europa lassen sich spannende, kontrastreiche Reiseziele finden - von Vulkanwüsten bis hin zu Traumstränden. Wir stellen Ihnen die europäischen Geheimtipps vor:

Island ist wahrlich ein Land der Extreme: Über Millionen Jahre hinweg haben Eis und Feuer die Insel und ihre Landschaft geprägt. Vor etwa 17 bis 20 Millionen Jahren hat zunächst brodelndes Feuer die Insel erschaffen - wegen seiner Nähe zum Polarkreis überziehen das Land jetzt unzählige Gletscher. Das Hochland ist deswegen zweierlei geprägt: von Eis- und Vulkanwüsten.

Etwa zweieinhalb Stunden entfernt vom kroatischen Dubrovnik liegt Mostar, eine Stadt im Süden von Bosnien und Herzegowina. Sie ist die größte Stadt der Region Herzegowina und wird von dem Neretva-Fluss durchflossen. Mostar wird durch einer der bekanntesten Bogenbrücken weltweit verbunden, die namensgebende Stari Most. Diese wurde erstmals im Jahr 1566 gebaut und gilt als symbolisch Bindeglied zwischen Ost und West, da sie den muslimisch geprägten Ortsteil der Stadt mit dem eher katholisch geprägten Westteil verbindet. Wegen ihrer großen Symbolkraft wurde die Brücke 2005 zu einem UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Eine alteingesessene Tradition ist das jährliche Brückenspringen: 1664 existierten bereits die ersten Aufzeichnungen, welche einen Brückensprung dokumentieren. Die drei Sekunden freier Fall sind nichts für schwache Nerven. Waghalsige Frauen und Männer springen das ganze Jahr über, wenn die Witterung es zulässt.

Die Schwemmlandebene Camargue liegt im Süden Frankreichs direkt am Mittelmeer. Die Landschaft verspricht einen einzigartigen Mix aus Sümpfen, riesigen Salzgärten, überschwemmten Reisfeldern, Weideland und Sanddünen. Per Schiff, zu Fuß oder mit dem Mountainbike können Besucherinnen und Besucher die kilometerlangen flachen Sandstrände erkunden.

Das weiße Camargue-Pferd gehört zu einer "halbwilde" Pferderasse, welche die Gegend bewohnt - sie ist auch bekannt als die Pferde Poseidons. Aus tier-perspektivischer Sicht sollte man zudem nicht die exotischen Flamingos verpassen - die Schwemmlandebene ist einer der wenigen Brutplätze des Rosaflamingos im westlichen Mittelmeer. Zudem liegen in Camargue viele spannende Ortschaften wie das Fischerdorf Saintes-Maries-de-la-Mer oder auch die Stadt Arles, welche seit 1981 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist.

Trpejcal hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Reiseort entwickelt. Besonders in den Sommermonaten verwandelt sich das kleine 300-Seelen-Dorf in eine echte Touristenstadt - bekannt ist Trpejca deswegen auch als das mazedonische Saint-Tropez. Das einstige Fischerdorf liegt direkt am Fuße des Berges Galičica und am Ufer des Ohridsees. Dieser gehört zu einer der ältesten Seen der Welt und liegt verteilt über Mazedonien und Albanien. Der Ohridsee gehört zum UNESCO-Welterbe, ist 1,36 Millionen Jahre alt und ist somit der älteste See Europas.

Ein bisschen Lust auf Abkühlung? Die größte Eishöhle der Welt ist 42 Kilometer lang, hunderte Millionen Jahre alt und liegt - im Salzburger Land. Jährlich nehmen Zehntausenden Touristen rund 134 Höhenmeter auf sich, um die imposante Eisriesenwelt zu erleben. 1879 wurden die Hohlräume vom Salzburger Naturforscher Anton von Posselt-Czorich entdeckt. Damals stieg er rund 200 Meter ins dunkle Unbekannte und entdeckte somit zum ersten Mal offiziell die jetzige "Eisriesenwelt".

Wer nun das Höhlensystem entdecken möchte, muss gut zu Fuß sein und 1400 Stufen auf sich nehmen - das entspricht etwa einem 40-stöckigen Hochhaus. Also: am besten feste Schuhe und warme Kleidung mitnehmen - auch im Sommer hat es in der Höhle meist unter null Grad.

Die 1947 entdeckte Grutas Mira Daire ist eines der bekanntesten Höhlenkomplexe und liegt in der Gemeinde Mira de Aire in Portugal. Der Komplex, welcher seit 1955 unter Denkmalschutz steht, beinhält die derzeit größte bekannte Höhle Portugals. Diese offenbart Besucherinnen und Besucher eine Welt vor unserer Zeit ein: Vor über 150 Millionen Jahren entstanden die Höhlen in der mittleren Jurazeit und behauste zu dieser Zeit ebenfalls Dinosaurier, welche die Region bewohnten - deren Fußabdrücke kann man bis heute noch finden.

Stürmische Meere und mystische Orte: das gehört bei den Lewis and Harry-Inseln mit dazu. Im Kontrast stehen hier sanfte, grüne Hügellandschaften zu auftürmende Berge und steile Klippen. Hier können Sie am weißen Sandstrand entlang den Nordschottischen Bucht spazieren und alte Kultstätten wie die Standing Stones of Callanish entdecken.

Im "Heim der Riesen" können Sie von nordischen Sagen träumen und die eisige Stille der Berge bewundern: Das höchste Gebirge Norwegens und Skandinavien Jotunheimen bietet Gipfel, Schnee und Gletscher, so weit das Auge reicht. Auf der Spitze des Galdhøpiggen sind Sie nicht nur auf dem höchsten Punkt des Nationalparks, sondern auch von ganz Norwegen. Das Gebirge erstreckt sich von Westnorwegen bis Ostnorwegen und beheimatet große Täler und Gebirgsseen wie den smaragdgrünen Gjende. Erstbesucher ohne Vorerfahrung können auf Wunsch mit einem Bergführer die Flora und Fauna des Parks bewundern - unter anderem leben Wildrentiere in der Gegend.

Wer Holland übersichtlich und in Mini-Format erleben möchte, der fährt am besten nach Texel. Lange Strände, Dünenlandschaften, Windmühlen und Salzwiesen gestalten die Landschaft der niederländischen Wattinsel. An dem ausgedehnten Dünengebiet Texels grenzt der 30 Kilometer langer Sandstrand, dieser eignet sich ideal für lange Strandspaziergänge.

Es gibt zudem einiges zu sehen: Auf den Wiesen der Insel wachsen wilde Orchideenfelder, welche übrigens unter Naturschutz stehen. Auch Heidefelder und rund 80 Vogelarten lassen sich im örtlichen Nationalpark "Die Dünen von Texel" (de duinen van Texel) beobachten. Dieser erstreckt sich über die ganze Nordseeküste und nimmt rund ein Viertel der Insel ein. Übrigens: Auf Texel scheint die Sonne mehr als 1650 Stunden im Jahr. Damit ist die Wattinsel der sonnigste Ort Hollands.

Wer das Meer lieber anschaut, als darin zu schwimmen, der sollte einen Abstecher zum Nordpolarmeer wagen. Das Nordkap ist zwar nicht der nördlichste, sehr wohl aber einer der spektakulärsten und bekanntesten Punkte Europas. Die Landspitze ist rund 300 Meter hoch, liegt 514 Kilometer nördlich des Polarkreises und rund 2100 Kilometer südlich des Nordpols. Auf der Nordkinn-Halbinsel ist es auch während Mittsommer kalt, die Temperaturen liegen hier wegen des eisigen Windes nur ein paar Grad über dem Gefrierpunkt.

Zwischen Mai und Juli nimmt der Tag am Nordkap kein Ende: In diesem Zeitraum ist die Sonne auch während ihres tiefsten Stands noch zu sehen und verschwindet nicht hinter dem Horizont. Die Sonne wird auch als Mitternachtssonne bezeichnet. Dagegen ist die Sonne während den Herbst- und Wintermonaten kaum zu sehen. Zu dieser Zeit wird es bereits zur Nachmittags- bis Vormittagszeit dunkel. Dadurch herrschen aber perfekte Bedingungen, um Polarlichter zu beobachten.

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