Gartenpflege

Wann und wie Sie Gräser im Garten schneiden sollten

Elias Thiel

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24.2.2024, 11:50 Uhr
Hier erfahren Sie, wie und wann Sie Gräser schneiden sollten.

© IMAGO / Shotshop/ Pflügler Photo Hier erfahren Sie, wie und wann Sie Gräser schneiden sollten.

In diesem Artikel:

Ziergräser zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, jedes Frühjahr zarte Halme in vielfältigen Farben zu entwickeln. Die filigrane Struktur und die natürliche Wuchsform dieser Halme verleihen ihnen eine besonders ansprechende und dekorative Ästhetik.

Gräser im Garten sind aber nicht nur optisch ein echter Hingucker, sondern gelten auch als sehr pflegeleicht. Dennoch muss man ab und zu das Ziergras zurückschneiden.

Aber warum muss man das Gras überhaupt schneiden? Wann ist der perfekte Zeitraum und wie kann man Gräser richtig schneiden? In diesem Artikel erhalten Sie alle Informationen, um Ihre Gräser selbst zu schneiden.

Wer Gräser im Garten hat, sollte diese einmal jährlich kürzen. Dies dient nicht nur der Ästhetik, da verblühte Teile mit der Zeit unschön wirken, sondern fördert auch das Wachstum neuer Triebe.

Das Zurückschneiden ermöglicht diesen Trieben mehr Raum und Licht, um üppig und dicht zu gedeihen. Besonders bei selbst aussäenden Gräsern wie dem Zittergras oder der Waldschmiele ist das Abschneiden der Samenstände direkt nach der Blüte wichtig, um unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.

Diese Schnittmaßnahme ist übrigens die Einzige, die bereits im Herbst durchgeführt werden sollte.

Grundsätzlich müssen nicht alle Gräser geschnitten werden. Jedoch trägt ein jährlicher Rückschnitt der alten Halme dazu bei, ihre Erscheinung im Frühjahr zu verschönern.

Ziergräser entwickeln dabei eine dichtere und üppige Wuchsform, da die jungen Triebe durch den Schnitt bessere Möglichkeiten für ihr Wachstum erhalten. Daher ist ein jährlicher Rückschnitt empfehlenswert. Einige Sorten bedürfen keine regelmäßige Schnittpflege, sondern gedeihen optimal, wenn sie lediglich ausgezupft oder gekämmt werden.

Ziergras ist nicht gleich Ziergras. Daher sollte man beim Rückschnitt der Gräser darauf achten, mit welcher Gräsersorte man es zu tun hat. Beim Rückschnitt wird zwischen sommergrünen und immergrünen Pflanzen unterschieden.

Immergrüne Pflanzen

Immergrüne Gräser wie Schmielen, Seggen oder Schwingel werden gar nicht geschnitten. Wer hier unbedacht zur Schere greift, kann das Erscheinungsbild zerstören. Bei diesen Sorten reicht es aus, abgestorbene Blattspitzen der Pflanze mit den Händen zu zupfen oder tote Halme auszukämmen.

Sommergrüne Pflanzen

Anders sieht es bei Sorten wie Rutenhirse, Lampenputzergras, Moskitogras oder Chinaschilf aus. Diese Gräser vertragen einen kräftigen Rückschnitt. Im Herbst können die Halme und Blütenstände schnell vertrocknen und werden braun. Infolgedessen sollte man sie unbedingt vor dem Austrieb schneiden.

Der ideale Zeitpunkt, um Gräser zurückzuschneiden, ist nach dem letzten Frost im Frühjahr. Insbesondere Feder- und Reitgräser treiben früh im Jahr aus und sollten daher bereits im Februar geschnitten werden.

Sobald die ersten grünen Triebe zwischen den alten Halmen sichtbar werden, können Hobbygärtner die Ziergräser schneiden. Verzögertes Schneiden birgt das Risiko, versehentlich junge Triebe zu beschneiden.

Gräser im Frühling schneiden

Auch wenn man im Herbst gerne die braunen und vertrockneten Ziergräser schneiden möchte, sollte man lieber geduldig bleiben. Denn der Halmschopf schützt das Gras vor der Kälte im Winter und kann gleichzeitig Nässe ableiten. Denn bei kurz abgeschnittenen Halmen besteht die Gefahr, dass sich Staunässe bildet.

Zugleich hat das Warten noch weitere Vorteile: Wenn das Ziergras als Sichtschutz dient, kann dieser auch in den Wintermonaten bestehen bleiben. Außerdem bietet man mit hohen Blättern und Halmen auch kleinen Tieren wie Insekten oder Vögeln einen Unterschlupf.

Und Hand aufs Herz: Vor allem im Herbst entfalten Ziergräser erst ihre prächtigsten Farbtöne von Blond, Gold und Bronze. Wenn das Ziergras im Winter noch von Schnee bedeckt ist, verleiht dies dem Garten eine magische Atmosphäre.

Gräser im Herbst schneiden

Einige Ausnahmen gibt es jedoch: bestimmte Gräser wie Knäuelgras oder Rasenschmiele haben eine Tendenz zur Selbstausbreitung.

Trotz der ansprechenden Optik ihrer Samenstände ist es ratsam, im Herbst die Blütenstände zu schneiden, bevor sich Samen bilden. Dabei sollte man lediglich die Blütenstände abschneiden und sowohl Halme als auch Blätter als natürlichen Schutz für den Winter stehen lassen.

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Hobbygärtner stehen nun vor der Frage: Was brauche ich denn, um meine Ziergräser zu schneiden? Diese Werkzeuge werden benötigt:

Dicke Halme

Besonders dicke Halme kann man am besten mit einer elektrischen Heckenschere schneiden.

Große Sorten

Größere Arten wie Pampasgras lassen sich effektiv mit einer Astschere oder einer manuellen Heckenschere bearbeiten.

Dünne Grashalme

Dünne Halme von Gräsern schneidet man idealerweise mit einer scharfen und sauberen Gartenschere oder einer präzisen Staudensichel.

Achtung: Ganz gleich, für welches Werkzeug man sich letztendlich entscheidet, dieses sollte unbedingt scharf sein. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Schnitt glatt wird und die Pflanze keine Schäden davonträgt.

Schützende Kleidung

Beim Schneiden sollte man zudem immer Handschuhe, lange Hosen und langärmlige Oberbekleidung tragen, um mögliche Schnittwunden durch scharfkantige Blätter zu vermeiden.

Hobbygärtner sollten darauf verzichten, ihre Gräser während dem Frost zu schneiden. Die alten Halme dienen als effektiver Schutz vor Kälte für die Wurzeln. Zusätzlich verhindern sie, dass bei Tauwetter oder Regen zu viel Feuchtigkeit an die Wurzeln gelangt. Ergo schützen sie vor Staunässe.

Am besten schneidet man Gräser kräftig, etwa 10 cm über dem Boden ab. Die genaue Schnitthöhe sollte vom Fortschritt des Neuaustriebs abhängen, um junge Triebe nicht zu beeinträchtigen.

Tipp: Wer beim Schneiden mehrere Halme zu Büscheln bindet, erleichtert das Einsammeln der abgeschnittenen Pflanzenteile für die Entsorgung.

Der Frühling ist nicht nur eine ideale Zeit für den Rückschnitt von Gräsern, sondern auch für deren Vermehrung durch Teilung. Dafür wird die Pflanze mit einem Spaten freigelegt und der Wurzelbereich wird mit dem Spaten durchtrennt.

Die abgetrennte Hälfte kann dann an einem anderen Standort im Garten wieder eingepflanzt werden. Somit kann man schnell und einfach neue Pflanzen gewinnen. Zusätzlich neigen die Gräser nach der Teilung oft dazu, wieder kräftiger auszutreiben.

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