Tiere vertreiben

Was tun gegen Hornissen? Die besten Tipps und Hausmittel

Elias Thiel

E-Mail zur Autorenseite

Benedikt Dirrigl

E-Mail zur Autorenseite

16.8.2023, 08:30 Uhr
Ein Hornissennest im Garten ist für die Bewohner oft ärgerlich. Wie geht man am besten mit den Tieren um?

© IMAGO/ NurPhoto/ Creative Touch Imaging Ltd Ein Hornissennest im Garten ist für die Bewohner oft ärgerlich. Wie geht man am besten mit den Tieren um?

In diesem Artikel:

Während der Sommerzeit von Mitte August bis Mitte September erreicht das Hornissenvolk seinen Höhepunkt in der Entwicklung. Bei vielen Menschen können Hornissen eine regelrechte Panik auslösen. Aber wie gefährlich sind Hornissen wirklich? Wie geht man mit Hornissen und ihren Nestern um? Worauf sollte man achten? In diesem Artikel gibt es alle Antworten.

Hornissen gehören zur Familie der Faltenwespen und zeichnen sich durch ihre bemerkenswerte Größe aus. Mit einer Länge von bis zu 2,5 cm sind sie doppelt so groß wie heimische Wespen und Honigbienen. Königinnen werden sogar 3,5 cm lang.

Trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer beeindruckenden Erscheinung haben Hornissen mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, wenn es um ihr Verhältnis zum Menschen geht. Denn eins vorweg – so böse, wie häufig befürchtet, sind die Hornissen wirklich nicht.

Wie sehen Hornissen aus?

Die Hornisse ist eine spezifische Wespenart, die neben ihrem charakteristischen Streifenmuster in Gelb und Schwarz auch rötlich-braune Bereiche am Kopf und in der Körpermitte aufweist.

Was fressen Hornissen?

Erwachsene Hornissen decken ihren Bedarf an Kohlenhydraten durch den Verzehr von Nektar, Baum- und Obstsäften. Daher können sich Hornissen von reifem Obst wie beispielsweise Fallobst von Kirsch-, Birnen- und Apfelbäumen angezogen fühlen.

Ihre Brut ernähren sie von Insekten wie Fliegen, Wespen, Bienen, Raupen, Käfern, Heuschrecken und Libellen. Infolgedessen werden sie im Gegensatz zu Bienen oder Wespen nicht von Süßspeisen angelockt.

Im Vergleich zur Gemeinen Wespe und der Deutschen Wespe gelten Hornissen sogar als weniger aggressiv. Dennoch zeigen sie eine ausgeprägte Verteidigung, wenn ihr Nest gestört wird. Der "Verteidigungsradius" der Hornissen liegt in der Regel zwischen zwei und sechs Metern um das Nest herum.

Ist ein Hornissenstich gefährlich?

Die Gefahr durch Hornissenstiche wird in der Regel übertrieben, da ihre Giftwirkung nicht viel gefährlicher als bei Bienen oder Wespen ist. Genau wie bei anderen Insektenstichen können Hornissenstiche in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen. Typische Symptome sind Schwellungen, Rötungen und Nesselsucht an der Einstichstelle, die bis hin zur Atemnot führen können. In solchen Fällen sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen.

Der Umgang mit Hornissen erfordert Vorsicht und Respekt. Wenn man auf Hornissen trifft, sollte man ruhig bleiben und Distanz wahren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man die großen Insekten unnötig provoziert. Daher sollte man sie weder verscheuchen noch anpusten. Zudem sollte man mindestens drei bis sechs Meter Abstand zu ihrem Nest halten.

Das Umweltbundesamt empfiehlt, einzelne Hornissen mit einem transparenten Behälter wie einem Glas oder einem Becher einzufangen, indem die Öffnung über das Insekt gestülpt wird. Nachdem die Öffnung vorsichtig mit einem Stück Papier oder Pappe verschlossen wurde, kann die Hornisse nach draußen getragen und freigelassen werden. Dabei handelt es sich um eine respektvolle Methode, um unerwünschte Hornissen tierfreundlich aus Innenräumen zu entfernen.

Laut dem Naturschutzbund (NABU) wird die einheimische Hornisse aufgrund ihrer akuten Gefährdung als besonders geschützte Art eingestuft. Hornissen zu töten, ist strengstens verboten. Das Gleiche gilt auch für die Zerstörung ihrer Nester.

Da Hornissen zum Nestbau immer weniger Raum in der Natur finden, suchen sie oftmals Unterschlupf in Dachböden oder Gartenschuppen. Aber wie kann man Hornissen entfernen?

Findet man ein Hornissennest an einer ungünstigen Stelle oder möchte diese aufgrund von Allergien umsiedeln, sollte man die zuständige Naturschutzbehörde des Landkreises oder der Stadt informieren.

Ab Anfang November (wenn die Völker ausgestorben sind) darf man das Nest der Hornissen auch selbst beseitigen. Allerdings sollte man niemals ein Hornissennest entfernen, solange das Volk noch aktiv ist.

Damit Hornissen nicht in unerwünschten Bereichen Nester bauen, sollte man auf folgende Dinge achten:

  • frühzeitige Kontrolle (zum Beispiel auf potenzielle Nistplätze achten)
  • Abdichtung von potenziellen Nistplätzen (beschädigte Dach-Verschalungen, undichte Stellen oder Spalten reparieren)
  • Totholz entfernen
  • Fliegengitter und Netze installieren
  • natürliche Hausmittel einsetzen (siehe weiter unten)

Auch wenn Hornissen vergleichsweise friedfertig sind, reagieren sie auf manche Störungen aggressiv. Folgende Dinge mögen Hornissen gar nicht:

  • Starke Vibrationen, Erschütterungen und laute Geräusche
  • Starke Gerüche (Duftstoffe wie Parfum, starkes Deodorant oder bestimmte Chemikalien)
  • Grelle Farben (erinnern an Futtermittel und können Hornissen auf Menschen lenken)
  • Lichtquellen (Hornissen sind auch nachts unterwegs, Licht zieht sie an und stört sie bei der Orientierung)
  • Direktes Anpusten
  • Störungen am Nest

Diese Hausmittel helfen gegen Hornissen:

Duftender Kaffee

Der Duft von heißem Kaffee kann Hornissen aus ihrem Garten fernhalten. Gleichzeitig eignet sich auch angezündetes Kaffeepulver als wirksames Hausmittel gegen die großen Insekten.

Zitronen

Rund um die Terrasse können aufgeschnittene Zitronen platziert werden. Der Zitronenduft ist für Hornissen unangenehm und treibt sie in die Flucht.

Gewürznelken

Auch der Geruch von Gewürznelken schreckt Hornissen ab und trägt dazu bei, dass sie schnell das Weite suchen.

Knoblauch

Aufgrund der feinen Nase reagieren Hornissen sehr empfindlich auf aufgeschnittenen oder zerstampften Knoblauch.

Nelkenöl

Das Verteilen von Nelkenöl in Duftschalen auf der Fensterbank oder der Terrasse hilft dabei, unerwünschte Hornissen fernzuhalten.

Räucherstäbchen

Das Anzünden von Räucherstäbchen auf der Terrasse oder in der Wohnung dient ebenfalls als natürliches Abwehrmittel gegen Hornissen.

Pflanzen zur Vertreibung

Pflanzen wie Tomaten, Basilikum, Lavendel, Minze und Zitronenmelisse helfen zudem sehr effektiv bei der natürlichen Vertreibung von Hornissen.

Feuer und Rauch

Hornissen besitzen einen ausgeprägten Sinn für Gefahren. Daher können sie auch sehr gut mit Feuer und Rauch vertrieben werden. Hier eignen sich ein romantisches Lagerfeuer im Garten, Kerzen im Haus oder Räucherstäbchen auf der Fensterbank.

Weitere interessante Themen auf nordbayern.de

Verwandte Themen