Sauberkeit im Haushalt

Hygienespüler: Nachteile & Alternativen

15.12.2022, 12:42 Uhr

Lassen sich Hygienespüler durch umweltfreundliche Hausmittel ersetzen? Die Antwort lautet: ja. © IMAGO/Zoonar.com/Oleksandr Latkun

Nicht selten verwenden Menschen neben Waschmittel zusätzlich desinfizierende Produkte. Hygienespüler sollen die Wäsche von Keimen und Viren befreien. Stimmt das? Wir klären auf.

Diese Nachteile haben Hygienespüler

Besonders im Hinblick auf die Umwelt sollte die Verwendung von desinfizierenden Zusätzen vermieden werden. Sie enthalten meist Inhaltsstoffe - beispielsweise quartäre Ammoniumverbindungen - die den Mikroorganismen in den Kläranlagen oder Wasserorganismen schaden können, teilt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit. Doch sie können sich auch negativ auf die Gesundheit auswirken: Sie können zum Beispiel Allergien und Ekzeme auslösen, berichtet das Bundesinstitut für Risikobewertung. Bei "gesunden” Privathaushalten sollte aus diesem Grund auf Hygienespüler und ähnliche desinfizierende Zusätze verzichtet werden, bestätigt auch das Umweltbundesamt.

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Möchte man die Wäsche dennoch desinfizieren - oder aber schlechte Gerüche loswerden - gibt es Haushaltsprodukte, die genauso effektiv und dabei umweltfreundlich sind.

Alternativen zum Hygienespüler

Tafelessig hat eine antibakterielle Wirkung - und ist umweltfreundlich. Bereits ab einer Essigsäurekonzentration von einem Prozent werden fast alle Bakterien, Viren und Pilze abgetötet. Besonders heikle Wäsche kann man beispielsweise in einem Bad aus Essig und Wasser im Verhältnis eins zu vier einweichen und nach circa 30 Minuten wie gewohnt waschen.

Sauerstoffbleiche desinfiziert ebenfalls und schadet ebenfalls weder Gesundheit noch Umwelt. Ein bis zwei Esslöffel Sauerstoffbleiche reichen bereits aus: Diese werden zum Waschmittel gegeben und die Wäsche wie gewohnt gewaschen. Besonders bei einer höheren Waschtemperatur von 60 °C entfaltet sich die Wirkung besonders gut. Sauerstoffbleiche kann man zudem zur Fleckentfernung nutzen. Wolle, Seide und farbempfindliche Stoffe sollten damit aber nicht gewaschen werden.

Sollte die Waschmaschine muffig riechen, empfiehlt smarticular einen Leerdurchlauf bei 90 °C mit 100 Gramm Sauerstoffbleiche. Damit sollen alle Rückstände beseitigt werden.

Bei normaler, heller Wäsche reicht auch ein Vollwaschmittel. Dieses enthält etwas Bleichmittel und tötet Keime in Handtüchern und Waschlappen gut ab.

Hygienespüler nur in Ausnahmefällen nutzen

Eine sterile Umgebung ist dank unseres Immunsystems nicht nötig. Hygienespüler und andere Desinfektionsmittel sollten in privaten Haushalten nur in Ausnahmefällen genutzt werden, zum Beispiel bei einer hochansteckenden Krankheit wie dem Norovirus. Die notwendigen Hygienemaßnahmen sollten in diesem Fall mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

Hygienischer Haushalt ohne Zusätze

In der Regel reicht der normale Waschgang aber aus, um für einen hygienischen Haushalt zu sorgen. Das Waschen bei Niedrigtemperaturen von 20 oder 30 °C spart zusätzlich Energie. Viele Waschmittel enthalten kaltaktive Enzyme, die auf das Waschen bei niedrigen Temperaturen ausgelegt sind und Flecken und Keime auf der Kleidung gut entfernen. Nach jeder fünften Wäsche oder alle zwei Wochen sollte jedoch ein 60 °C-Waschgang mit einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel durchgeführt werden, rät das Umweltbundesamt. Das verhindert einen Bakterienbelag in der Waschmaschine.

Außerdem gibt es Wäsche, bei denen eine höhere Temperatur sinnvoll ist: Unterwäsche, Servietten, Bettwäsche, Spüllappen und Handtücher sowie Textilien, die mit Haustieren in Berührung kommen. Diese sollten bei 40 bis 60 °C gewaschen werden.

Übrigens: Auch Weichspüler belastet die Umwelt und kann in der Maschine und an der Kleidung zu einem unangenehmen Geruch führen - wenn sich ein Film bildet, auf dem Bakterien gut gedeihen. Mehr dazu lesen Sie hier.