Waschmaschine

Statt Weichspüler: Diese natürlichen Alternativen gibt es

Simone Madre

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1.3.2023, 11:59 Uhr
Weichspüler braucht es zum Wäschewaschen nicht unbedingt - und er lässt sich gut ersetzen.

© Wedel/Kirchner-Media via www.imago-images.de Weichspüler braucht es zum Wäschewaschen nicht unbedingt - und er lässt sich gut ersetzen.

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Mit Weichspülern gewaschene Wäsche versprüht meist einen wohltuenden Geruch und soll sich kuschelig-weich anfühlen. Allerdings sind in handelsüblichen Weichspülern oft synthetische Chemikalien enthalten, die schwer abbaubar sind und das Abwasser belasten. Gleichzeitig reagieren einige Menschen allergisch auf bestimmte Inhaltsstoffe, die beispielsweise für den Duft sorgen oder den Weichspüler haltbar machen sollen.

Allerdings gibt es eine gute Nachricht: Eine einfache, preiswerte und ökologische Alternative sind selbst hergestellte Weichspüler. Die Zutaten dafür hat man oftmals schon zuhause.

Weichspüler unterbinden die Trockenstarre der Wäsche. Verantwortlich dafür sind sogenannte kationische Tenside. Diese sind positiv geladen, während die Wäschefasern nach dem Waschgang überwiegend eine negative Ladung aufweisen. Diese Ladungen verbinden sich, sodass steife Fasern verhindert werden. Gleichzeitig schützt Weichspüler die Kleidung vor dem Verblassen und glättet die Fasern. Einige Weichspüler enthalten Cyclodextrine, die unangenehme Gerüche unterbinden.

Weichspüler kann die Wäsche aber auch verkleben, wenn sich die glättenden und farbschützenden Substanzen wie ein Film um die Fasern legen. Auf manchen der Zusatzstoffe können Bakterien gut wachsen. Dann führt der Weichspüler nicht mehr zu einem Wohlgeruch der Wäsche, sondern zu einem unangenehmen Mief. Einige Menschen vertragen bestimmte Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe in Weichspülern nicht. Sie reagieren beispielsweise mit einem Juckreiz oder Hautrötungen

Zusätzlich ist der Kauf von Weichspüler nicht zwangsläufig erforderlich, um die Wäsche sauber zu bekommen. Wenn man jedoch nicht auf weiche Wäsche verzichten möchte, kann man sich seinen Weichspüler auch ganz einfach selbst herstellen.

Wer für seinen Weichspüler aus dem Supermarkt eine Alternative sucht, kann auf vielseitige und preiswerte Hausmittel zurückgreifen. Die Dosierungen beziehen sich im Folgenden auf hartes Wasser. Bei weicherem Leitungswasser kann der selbstgemachte Weichspüler sparsamer dosiert werden. Die Informationen über den Härtegrad und Kalkgehalt des Wassers in der eigenen Region kann man sich bei dem lokalen Wasserversorger einholen, wenn sie nicht sowieso bereits bekannt sind. Andernfalls kann die Wasserhärte auch mit speziellen Teststreifen bestimmt werden.

  • Essig als Weichspüler: Der einfachste Weg, um Weichspüler selbst herzustellen, ist weißer Haushaltsessig (keine Essig-Essenz). Farbiger Essig könnte hellen Kleidungsstücken einen Farbschleier verleihen. Als Weichspülerersatz werden einfach 30 bis 60 Milliliter Essig in das Weichspülerfach gegeben. Dieser enthärtet nicht nur das Wasser, sondern wirkt desinfizierend und löst Kalkablagerungen in der Waschmaschine. Gleichzeitig werden Waschmittelreste aus den Fasern der Kleidung gelöst. Somit wird ein grau-weißlicher Schleier auf der Wäsche vermieden. Dieser selbstgemachte Weichspüler eignet sich vor allem bei Buntwäsche.
    Der Geruch nach Essig verfliegt schnell und ist bereits nach dem Trocknen vollständig verschwunden. Die Sorge, dass Essigsäure die Gummidichtungen oder den Edelstahl angreift, ist unbegründet. Der weiße Haushaltsessig hat nur einen Säuregehalt von fünf Prozent und dieser wird in der Maschine durch das Spülwasser weiter reduziert.
    Achtung: Essig sollte nicht zusammen mit Bleiche genutzt werden, da daraus ein gefährliches Gas entstehen könnte.
  • Zitronensäure als Weichspüler: Das beliebte Hausmittel Zitronensäure ist besonders für helle Wäsche geeignet, da es einen leicht bleichenden Effekt hat. Die Anwendung ist einfach: Es wird ein Teelöffel Zitronensäurepulver in das Weichspülerfach gegeben. Bei einigen Waschmaschinen ist allerdings der Kanal zum Einfüllen des Weichspülers zu eng, sodass das Pulver Verstopfungen verursachen könnte. Alternativ kann daher ein Teelöffel Zitronensäure in einem Glas Wasser aufgelöst werden. Das gießt man dann in die Maschine.
  • Frische oder getrocknete Zitronen- und Orangenscheiben: Für eine besonders natürliche Variante können einfach getrocknete oder frische Zitronen- oder Orangenschalen in einen zugebundenen Strumpf oder in ein Stoffsäckchen mit in die Waschmaschine gegeben werden. Die Früchte enthärten nicht nur das Wasser, sondern sorgen auch für einen angenehmen, frischen Duft auf der Kleidung.
  • Natron als Weichspüler: Natron kann ebenfalls als Weichspüler umfunktioniert werden. Bei hartem Wasser werden zwei Teelöffel Natronpulver in 100 Milliliter Wasser aufgelöst und in das Weichspülerfach gegeben.
  • Soda-Pulver: Die Reinigungswirkung von Soda ist sogar noch etwas stärker als die von Natron, für den Weichspül-Effekt benutzt man aber etwa die gleiche Menge. Für den Weichspüler-Ersatz braucht man zwei Teelöffel Soda, die in 100 Milliliter Wasser aufgelöst werden. Die Mischung gibt man dann einfach zu jedem Waschgang.
  • Ätherische Öle für einen angenehmen Duft: Wer seiner Wäsche einen besonders angenehmen Duft verleihen möchte, kann auf ätherische Öle zurückgreifen. Dazu werden einfach einige Tropfen ätherischer Öle zu dem selbst gemischten Weichspülerersatz gemischt. Vorher sollte allerdings geprüft werden, ob Mitglieder aus dem Haushalt allergisch auf bestimmte Substanzen reagieren. Zudem sollte man mit den Ölen sehr sparsam umgehen. Diese ätherischen Öle eignen sich besonders für eine erfrischende Duftnote:
  • Lavendel
  • Zitrone
  • Rose

Mit diesen fünf Zutaten kann man sich seinen Weichspüler selber herstellen. Die Angaben reichen für einen Liter Weichspüler:

  • 5 Esslöffel weißer Essig oder Zitronensäure
  • 20 Tropfen Teebaumöl
  • 20 Tropfen ätherisches Öl
  • 1 Liter Wasser

Das Gemisch wird am besten in eine leere Weichspülerflasche gefüllt, da man den Inhalt gut durchschütteln kann und sich der Deckel optimal zum Dosieren eignet. Alternativ kann der selbstgemachte Weichspüler aber auch in einen ähnlichen Behälter gefüllt werden. Zuerst wird das Wasser mit der Zitronensäure oder dem Essig in die Flasche gegeben. Wer möchte, kann dabei einen Trichter oder Alufolie als Einfüllhilfe verwenden. Danach werden die ätherischen Öle und das Teebaumöl hinzugegeben. Dieses wirkt desinfizierend. Die Mischung wird einmal gut durchgeschüttelt, sodass sich die Zutaten vermengen können – fertig ist der selbstgemachte Weichspüler.

Im Normalfall verfügen Waschmaschinen über drei verschiedene Kammern im Waschmittelfach. Diese können entweder mit Symbolen oder Nummern gekennzeichnet sein und zeigen an, welches Waschmittel hineingehört. Da die Kennzeichnungen der Hersteller variieren, sollte am besten die Gebrauchsanweisung gelesen werden. Wer die Gebrauchsanweisung nicht mehr findet, kann diese auch ganz einfach im Internet suchen.

Diese Aufteilung gilt allerdings für die meisten Waschmaschinen:

  1. Fach Hauptwäsche-Fach (2 oder II): Das größte Fach ist gleichzeitig auch das Hauptwäsche-Fach. Dies ist meistens mit einer II oder 2 gekennzeichnet. Das Fach befindet sich in der Regel auf der linken Seite der Schublade. Diese Waschmittel gehören in das Hauptwäsche-Fach: Colorwaschmittel, Feinwaschmittel, Vollwaschmittel.
    Wann Sie ein Vollwaschmittel brauchen, erfahren Sie in unserem Beitrag.

  2. Weichspüler-Fach (Blumensymbol, 3 oder III): Das kleinste Fach ist für den Weichspüler (oder Ersatz) gedacht. Hier gehören Weichspüler, Alternativen zum Weichspüler oder Hygienereiniger hinein. Meistens ist das Fach das Kleinste und befindet sich in der Mitte.

  3. Vorwäsche-Fach (1 oder I): Das letzte Fach ist für die Vorwäsche geeignet. Wer bei einem Waschgang eine Vorwäsche wählt, füllt dort das entsprechende Waschmittel hinein. Dies ist allerdings nur bei sehr stark verschmutzter Wäsche notwendig. Daher wird das Fach selten gebraucht und die Funktion ist einigen Menschen gar nicht bekannt.

Wo landet das Reinigungsmittel für die Waschmaschine?

Wer ein spezielles Reinigungsmittel für die Waschmaschine verwenden möchte, kann dies entweder in das Hauptwäsche-Fach oder direkt in die Trommel geben. In der Regel findet man auf der Verpackung auch entsprechende Hinweise. Die Waschmaschine kann mit einfachen Hausmitteln sowohl gereinigt als auch entkalkt werden.

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