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Kleidermotten im Schrank? So wird man sie wieder los

Elias Thiel

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21.6.2023, 09:01 Uhr
Kleidermotten mögen keinen Lavendelduft - dieser hilft also bei der Abschreckung. Man muss die Säckchen aber regelmäßig neu befüllen.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer Kleidermotten mögen keinen Lavendelduft - dieser hilft also bei der Abschreckung. Man muss die Säckchen aber regelmäßig neu befüllen.

In diesem Artikel:

Kleidermotten ernähren sich hauptsächlich von tierischen Fasern wie Wolle und Seide. Demnach können sie alle möglichen Textilien in der Wohnung beschädigen. Sie fressen Löcher in Kleidungsstücke und ziehen Fäden, sodass das Aussehen und die Qualität der betroffenen Textilien stark beeinträchtigt werden.

In Einzelfällen können Kleidermotten auch allergische Reaktionen auslösen. Das betrifft insbesondere die Larvenhaare, denn diese werden beim Fressen abgestoßen und breiten sich in der Luft der Innenräume aus. Die allergischen Symptome rufen Rötungen, Hautausschläge, Juckreiz oder auch Husten hervor.

Hat man beim Öffnen des Kleiderschranks eine Motte gesehen, kann es gut sein, dass sich bereits viele Larven an der Kleidung gütlich tun. Es ist somit von enormer Wichtigkeit, die Kleidermotten schnell wieder loszuwerden. Im folgenden Beitrag gibt es daher alle Tipps zur Vorbeugung und Beseitigung von Kleidermotten.

Kleidermotten (Tineola bisselliella) gehören als "Echte Motten" zu der Familie der Schmetterlinge. Erwachsene Kleidermotten nehmen in der Regel keine Nahrung auf, da sie eine begrenzte Lebensdauer haben und keine funktionalen Mundwerkzeuge besitzen. Erwachsene Motten sind ungefähr 6 bis 8 mm lang und haben eine bräunliche Farbe mit unregelmäßigen Flecken auf den Flügeln.

Kleidermotten auf einer Klebefalle.

Kleidermotten auf einer Klebefalle. © IMAGO/imageBROKER/Georg Stelzner

Folglich sind es die Larven der Kleidermotten, die sich von tierischen Fasern, insbesondere von Wolle, Seide, Kaschmir und Pelz, ernähren. Anderes Gewebe wie synthetische oder pflanzliche Fasern (beispielsweise Hanf, Baumwolle oder Jute) können die Larven nicht verdauen. Diese bleiben daher oftmals unberührt. Die Larven von Kleidermotten haben einen dunklen Kopf und sind eher weißlich. Sie können bis zu 12 mm lang werden, leben und fressen in dunklen, abgelegenen Bereichen.

Die Larven bevorzugen zudem dunkle Ecken und andere ungestörte Orte. Dort ernähren sie sich von Kleidung, Decken, Teppichen, Polstern und anderen Materialien, die Tierfasern enthalten.

Die Larven der Kleidermotte ernähren sich von tierischem Protein namens "Kreatin", welches sie zum Wachstum benötigen. Dieses findet man vor allem in Textilien und Kleidungsstücken. Fasern aus Wolle, Seide, Kaschmir, Pelz oder anderen Materialien bieten den Larven eine reichhaltige (kreatinreiche) Nahrungsquelle. Gleichzeitig befinden sich Kleidungsstücke oftmals an dunklen und ruhigen Orten (zum Beispiel dem Kleiderschrank), wo sich die Larven störungsfrei ausbreiten können.

Aber auch Teppiche und andere Textilien werden von Kleidermotten nicht verschmäht.

Es gibt mehrere Anzeichen, die auf einen Befall von Kleidermotten hinweisen. Hier sind ein paar Tipps, um Kleidermotten zu erkennen:

  1. Kleidungsstücke mit Löchern: Kleidermotten-Larven fressen sich durch Kleidungsstücke und hinterlassen kleine Löcher: Diese Löcher erkennt man an einer unregelmäßigen Form und an ausgefransten Kanten.
  2. Gespinste und Kokons: Kleidermotten-Larven produzieren Seidenkokons, in denen sie sich verpuppen und verstecken. Diese Kokons oder Überreste davon hängen an Kleidungsstücken und anderen Materialien, die die Larven als Nahrungsquelle nutzen.
  3. Kleidermottenlarven finden: Kleidermottenlarven verstecken sich oftmals besser als erwachsene Motten, da sie sich in Falten, Ritzen und anderen schwer zugänglichen Orten bewegen. Dennoch kann man die 6 bis 12 mm langen Tierchen an ihrer weißlichen Farbe und ihrem dunklen Kopf erkennen. Am besten sucht man in der Nähe von Kleidungsstücken oder anderen Materialien, die Tierfasern enthalten.
So sehen die Larven der Kleidermotte aus. Oft sind Kokons zu sehen.

So sehen die Larven der Kleidermotte aus. Oft sind Kokons zu sehen. © imago stock&people

  1. Erwachsene Motten finden: Die erwachsenen Kleidermotten haben eine Flügelspannweite von rund 6 bis 8 mm und sind bräunlich gefärbt. Sie findet man normalerweise in der Nähe von Lichtquellen, Kleidungsstücken oder anderen infizierten Materialien. Eine Klebefalle mit Lockstoff zieht die Männchen an. Das reicht zwar nicht aus, um den Befall sicher zu beseitigen, zeigt aber auf, wie groß das Problem ist.
  2. Kleidermotten-Eier finden: Kleidermotteneier sind sehr klein und häufig schwer zu erkennen. Die Farbe der Eier ist cremefarben oder weiß. Sie haben eine ovale Form und können an Kleidungsstücken, Teppichen oder anderen Textilien kleben.

Kleidermotten bauen grundsätzlich keine Mottennester, wie es andere Schädlinge tun. Stattdessen legen sie ihre Eier direkt auf oder in die Nähe von Materialien ab, von denen sie sich ernähren. Die Eier werden dann von den Larven ausgebrütet und die Larven fressen das umliegende Material, um zu wachsen und sich zu entwickeln.

Löcher in Textilien, Gespinste daran und einige fliegende Motten sind zusammengenommen ein sicheres Anzeichen, dass es sich um Kleidermotten handelt. Dann sollte man zügig handeln.

Kleidermotten sind ungebetene und dennoch hartnäckige Gäste, da ihre Eier und Larven oft in schwer zugänglichen Bereichen wie Schränken, Schubladen und anderen Orten versteckt sind. Daher können Kleidermotten ein anhaltendes und lästiges Problem sein, das eine gründliche Reinigung und eine gezielte Vorgehensweise erfordert.

Die besten Tipps und Hausmittel gegen Motten:

  • Klebefallen: Klebefallen enthalten Sexuallockstoffe für männliche Motten. Sie verringern die Vermehrung und geben einen Überblick über den Befall. Die Fallen sollten an dunklen, zugfreien Orten in zwei Metern Höhe aufgestellt werden (zum Beispiel Kleiderschrank). Lockstofffallen kann man hier kaufen.Anzeige
  • Inspektion: Alle Kleidungsstücke und Textilien im Haus sollten genau auf Larven und Eier überprüft werden, einschließlich der Ecken und Kanten von Schränken und Schubladen. Auch Gespinste können Eier enthalten, die von den Motten abgelegt wurden. Daher sucht man ebenfalls nach Gespinsten, die sich in der Nähe von Kleidungsstücken oder Textilien befinden. Das soll zeigen, auf welche Stellen man sich bei der Bekämpfung besonders konzentrieren muss.
  • Aussortieren: Zerstörte Textilien sollte man direkt in einer verschlossenen Plastiktüte im Restmüll entsorgen. Stoffe mit kleinen Befallstellen sollte man behandeln.
  • Waschen: Die Textilien und Kleidungsstücke sollten, falls möglich, bei mindestens 50 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden, um die Larven abzutöten.
  • Kältebehandlung: Wer empfindliche Kleidungsstücke und Textilien findet, die von Kleidermotten befallen sind, kann diese in einem verschließbaren Plastikbeutel einfrieren, um die Eier abzutöten. Dazu legt man die Textilien für mindestens 72 Stunden lang in den Gefrierschrank. Besser ist eine Woche. Diese Methode eignet sich gut für Textilien, die sich nicht heiß waschen lassen.
  • Sonnenlicht (Hitze): Kleidermotten können neben der Kälte auch Hitze nicht ausstehen. Daher kann man die Kleidungsstücke und Textilien im Sommer einfach in die pralle Sonne hängen. Tipp: Wenn man die Kleidung noch in schwarze Folie einpackt, sterben die ungebetenen Gäste innerhalb weniger Stunden ab. Alternativ kann man einen Umluftofen auf 50 Grad stellen und Kleidung oder andere kleine befallene Stücke für eine Stunde hineinlegen. Allerdings muss man wegen der potenziellen Brandgefahr in der Nähe des Ofens bleiben.
  • Staubsaugen: Alle Befallstellen und deren Umgebung sollten gründlich gereinigt werden. Bestenfalls nutzt man einen Staubsauger mit einem schmalen Aufsatz, um schwer zugängliche Bereiche wie die Ecken und Kanten von Schränken und Schubladen sowie Teppiche und Polstermöbel zu reinigen.
  • Essigwasser: Im zweiten Schritt sollte man alle Oberflächen in der Nähe des Befalls reinigen. Dabei kommt Essigwasser zum Einsatz, falls das Material es verträgt. Der strenge Geruch hilft dabei, die Motten zu vertreiben. Wo man keinen Essig verwenden sollte, lesen Sie hier.
  • Föhnen: Ritzen lassen sich mit Essigwasser schlecht reinigen - hier kommt dafür ein Föhn zum Einsatz. Wiederum natürlich nur, wenn das Material es verträgt. Dann föhnt man heiß in alle Spalten und Fugen, um möglicherweise vorhandene Larven und Eier abzutöten.
  • Schlupfwespen: Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde von Kleidermotten und können daher ideal bei der Beseitigung der Tierchen unterstützen. Die Insekten sind nur wenige Millimeter groß. Verkauft werden sie in Form von Pappkarten, in denen Schlupfwespeneier enthalten sind. Diese werden einfach neben oder auf die Kleidung oder Textilien gelegt. Dort schlüpfen die Tierchen und ernähren sich von den Eiern der Kleidermotten. Wenn sie nichts mehr zu essen finden, sterben sie und werden später mit dem Hausstaub weggesaugt. Der Vorgang sollte im Abstand von einigen Wochen wiederholt werden, bis alle Motten verschwunden sind. Viele Anbieter verschicken in passenden Abständen Briefe mit den Pappkarten - ein Angebot finden Sie beispielsweise hierAnzeige. Wichtig zu wissen: Putzen sollte man vorher, denn sobald die Schlupfwespen ihre Arbeit machen, ist Fegen oder Saugen erst einmal tabu.

    Damit sich die Kleidermotten gar nicht erst in den Schränken einnisten und die liebsten Kleidungsstücke beschädigen, können vorbeugende Maßnahmen getroffen werden:

    • Wenn klar ist, dass man Textilien länger nicht braucht, sollte man sie reinigen und gut verschlossen einpacken (Kleidermotten werden auch von Schweiß, Haaren und Hautschuppen angezogen)
    • Fliegengitter an den Fenstern anbringen
    • Kleidung nicht zu dicht nebeneinander hängen
    • zur Abschreckung Duftstoffe wie etwa LavendelAnzeige und ZedernholzAnzeige verwenden - Lavendel muss man erneuern, bevor sich der Duft verflüchtigt, Holzstücke muss man regelmäßig mit Schmiergelpapier aufrauen
    • teure Wollteppische kann man mit einem Insektizid behandeln lassen
    • unbehandelte Teppiche sollten am besten frei im Raum liegen - Sonnenlicht und ein regelmäßiges Absaugen der ganzen Fläche bieten eine gute Vorsorge
    • Schränke und Regale regelmäßig lüften und mit Lavendel- oder Essigwasser auswaschen
    • Textilien regelmäßig auf Befall untersuchen