Mangobaum ziehen

Mit diesen Tipps bringen Sie einen Mangokern zum Keimen

Elias Thiel

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20.3.2024, 12:22 Uhr
Aus einem Mango-Kern kann man eine neue Pflanze ziehen. Diese tragen in der Regel aber keine Früchte.

© PantherMedia / Nalinratana Phiyanalinmat Aus einem Mango-Kern kann man eine neue Pflanze ziehen. Diese tragen in der Regel aber keine Früchte.

In diesem Artikel:

Exotische Mangos gehören mit ihrem süßen und fruchtigen Geschmack für viele Menschen zu den absoluten Lieblings-Obstsorten. Aber kann man auch selbst einen Mangokern züchten? Wie groß ist überhaupt so ein Mangobaum? Wie geht man dabei vor und worauf sollte man achten? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Mangokerne selbst einpflanzen können. Dafür erhalten Sie eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der Sie sofort loslegen können.

Wer gehofft hat, dass ein selbst gezogenes Mangobäumchen die gleichen süßen, aromatischen Früchte wie aus dem Supermarkt oder einem tropischen Urlaubsort trägt, wird leider enttäuscht. Die Temperaturen in Deutschland sind in der Regel zu niedrig, da die Mango eben ursprünglich aus tropischen und subtropischen Gebieten stammt. Daher tragen die selbst gezogenen Mangobäume keine exotischen Früchte.

Dennoch kann ein Mangobäumchen im Wohnzimmer oder auf der Terrasse ein echter Hingucker sein. Im Kübel entwickelt sich der eingesetzte Mangokern zu einem exotischen Mangobaum mit sattem Grün oder eleganter violetter Färbung.

Will man am eigenen Baum Mangos ziehen, sollte man es lieber mit einem Mangobaum aus dem Handel als mit einem selbst gezogenen Exemplar versuchen. Die Bäume im Handel werden veredelt, damit die Pflanzen besser und schneller Früchte tragen. Sie sollten sehr hell und warm stehen, beispielsweise im eigenen Wintergarten oder beheizten Gewächshaus. Im zweiten oder dritten Jahr sollte der Baum die ersten Früchte tragen. Die Pflanze befruchtet sich selbst, somit reicht ein Baum aus.

Nicht alle Mangokerne zum Selbstziehen geeignet. Den Mangos werden in der Regel unreif geerntet und beim Transport kühl gelagert, was die Keimfähigkeit verringert. Auch die Kerne von gespritzten Mangos keimen schlechter.

Darauf sollte man achten:

Bio-Mango verwenden

Am höchsten ist die Erfolgschance, dass der Mangokern keimt, wenn man auf eine sehr reife Bio-Mango zurückgreift.

Kleinwüchsige Mangosorte wählen

Man sollte eher eine kleinwüchsige Mangosorte wählen, da viele Mangobäume beträchtliche Höhen erreichen können. In Deutschland wachsen die Bäume zwar nicht ganz so groß wie in den Tropen, könnten aber auch hier den vorgesehenen Platz sprengen.

Beispielsweise sind die Sorten Cogshall und Carrie besonders gut für die Kübelpflanzung geeignet. Sie werden maximal drei Meter groß. Weitere geeignete Sorten sind Keit, Palmer, Irwin, King Thai, Sensation und Nam Doc Mai.

"Flugmangos" vermeiden

Flugmangos sollten aus ökologischen Gründen vermieden werden, da ihr Transport einen großen CO₂-Fußabdruck hinterlässt. Mangos, die per Schiff transportiert wurden, sind umweltfreundlicher.

Mangobäume können in ihren Heimatländern tatsächlich bis zu 45 Meter hoch werden und eine Baumkrone von 35 Metern Durchmesser aufweisen. Auch wenn Mangobäume in Deutschland diese Größe nicht erreichen, nehmen sie dennoch viel Platz ein. Für den eigenen Anbau von Mangos eignen sich kleinwüchsige Sorten wie Cogshall und Carrie, die Höhen von etwa zweieinhalb bis drei Metern erreichen.

Nun stellt sich natürlich die Frage: "Wie kann man denn nun einen Mangobaum ziehen oder einen Mangokern pflanzen?" So funktioniert es:

Schritt 1: Mangokern vorbereiten

Zuerst muss man den Mangokern vorsichtig herauslösen, indem man diesen vom Fruchtfleisch befreit. Dafür schält man die exotische Mango mit einem scharfen Messer und schneidet das Fruchtfleisch großzügig um den Kern herum herunter.

Achtung: Dabei sollte man nicht in den Kern hineinstechen, um den flachen Samen im Inneren nicht zu verletzen.

Danach lässt man den Mangokern kurz trocknen, rubbelt diesen mit einem Tuch ab oder verwendet eine Wurzelbürste. Am Ende sollte der Mangokern trocken und möglichst frei von Fruchtfleisch sein. Das erleichtert den nächsten Schritt.

Schritt 2: Mangokern öffnen

Nun muss man die Kernhülle der Mango aufbrechen, da sich darin die Saat befindet. Man hebelt den Kern mit einem Messer an der Längsseite vorsichtig auf. Im Kern findet man den Samen der Mango. Dieser sieht wie eine flache Bohne aus. Der Samen ist keimfähig, wenn er hellgrün, weißlich-grün oder braun ist. Sollte der Samen allerdings grau oder verschrumpelt sein, sollte man ihn besser entsorgen. Dann muss eine neue Mango her.

So sieht ein offener Mangokern beispielsweise aus.

So sieht ein offener Mangokern beispielsweise aus. © PantherMedia / Jamal Ben Hammad

Schritt 3: Samen aus dem Mangokern keimen lassen

Im nächsten Schritt versucht man, den Mangosamen zur Keimung zu bringen. Dazu kann man ihn entweder trocknen oder einweichen. Im Folgenden werden beide Methoden vorgestellt.

  • Trocknen: Nachdem der Mangosamen mit einem sauberen Küchentuch abgetrocknet wurden, legt man diesen für drei Wochen an einen warmen und sonnigen Ort. Danach kann man den Samen behutsam etwas aufdrücken, ohne ihn zu zerbrechen. In diesem geöffneten Zustand sollte er noch eine weitere Woche trocknen. Danach sollte er eine Wurzel und einen Keim ausgebildet haben.

  • Einweichen: Wer sich für das Einweichen entscheidet, ritzt den Samen leicht mit einem Messer ein, bevor er diesen für 24 Stunden in Wasser legt. Danach nimmt man den Samen heraus und wickelt ihn in ein sauberes und feuchtes Küchentuch. Zum Schluss wird das Küchentuch mit dem Samen in einen Gefrierbeutel gepackt und für ein bis zwei Wochen an einem warmen Ort deponiert.

Schritt 4: Samen einpflanzen

Wenn die Keimung geklappt hat und der Samen eine Wurzel und einen Keim ausgebildet hat, ist es Zeit, ihn einzupflanzen. Der Kübel sollte nicht zu klein sein, viele Drainagelöcher besitzen und aus einem schweren Material wie Ton bestehen.

Um einen Mangosamen zu pflanzen, verwendet man handelsübliche Kübelpflanzenerde. Diese mischt man mit etwas reifem Kompost. Anschließend füllt man den Kübel mit diesem Gemisch und setzt den Samen etwa 20 Zentimeter tief in den Kübel. Dabei zeigt der Keim nach oben und die Wurzel nach unten.

Anschließend bedeckt man den Kern mit Erde, wobei der Keim noch sichtbar sein sollte. Danach gießt man den Samen gut an und sorgt dafür, dass die Erde in den nächsten Wochen gleichmäßig feucht bleibt. Staunässe sollte man aber vermeiden.

Nach vier bis sechs Wochen sollte ein kleiner Mango-Keimling herangewachsen sein. Sobald er den Kübel durchwurzelt hat, kann man ihn in einen größeren Topf umpflanzen.

Wichtig: Neue Blätter bei der Mango sind in der Regel zart und rötlich, zudem hängen sie eher schlaff herab. Das muss nicht heißen, dass die Pflanze krank ist. Nach einigen Tagen werden die Blätter grün und kräftig. Diesen Prozess nennt man Laubausschüttung, man kann ihn bei einigen tropischen Bäumen beobachten. Möglicherweise soll das die jungen Blätter vor starken Regenfällen schützen.

Der Mangobaum sollte warm und sonnig stehen. Im Sommer ist es möglich, ihn an einem windgeschützten, sonnigen Ort auf der Terrasse zu platzieren. Bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius sollte er jedoch wieder ins Haus oder den Wintergarten gebracht werden. Ein Auspflanzen des wärmebedürftigen Exoten in den Garten wird nicht empfohlen.

Dies liegt nicht nur daran, dass er winterliche Temperaturen nicht verträgt, sondern auch daran, dass die Wurzeln des Mangobaums schnell das gesamte Beet dominieren und andere Pflanzen verdrängen können.

Man sollte den Baum regelmäßig mit zimmerwarmen Wasser gießen. Die Erde sollte gleichmäßig feucht bleiben. Trocknet die Erde aus, nimmt der Wurzelballen beim nächsten Gießen das Wasser nicht richtig auf.

Damit der Baum gut wächst, sollte man ihn regelmäßig düngen.

Etwa einmal im Jahr muss der Baum umgetopft werden. Dabei wählt man am besten einen hohen Topf, der etwa eine Handbreit mehr Umfang hat als der alte Topf.

Einen Schnitt brauchen Mangobäume nicht. Einzelne zu lange, störende Triebe kann man im Winter einkürzen.

Nach etwa zwei Jahren Wachstum präsentiert sich der selbst gezogene Mini-Mangobaum in voller Pracht.

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