Fürths Jungstörche finden einen reich gedeckten Tisch vor

19.6.2020, 11:00 Uhr
Fürths Jungstörche finden einen reich gedeckten Tisch vor

© Foto: Färdderla

Sind es drei, vier oder gar fünf? Bis vor kurzem rätselte man in der Redaktion, wie viele Jungstörche momentan im Nest hoch über der Gustavstraße ihre Schnäbel aufsperren. Dann schickte ein aufmerksamer Leser den Fotobeweis: Die Storcheneltern päppeln zurzeit vier Jungtiere auf. Und auch in Vach hat sich die Vermutung bestätigt. Dort wachsen fünf Störche heran.

Der Niederschlag dieser Tage führt zu einem reich gedeckten Tisch. "Wenn der Boden feucht ist, kommen die Würmer nach oben", sagt Günter Löslein vom Landesbund für Vogelschutz (LBV).

Auch viele Frösche tummeln sich dann auf den Wiesen. Sind die Grünflächen überschwemmt, treibt es die Mäuse aus ihren Behausungen. Regen, so Löslein, bekommt den Tieren besser als anhaltende Trockenheit. Wobei das vor allem für größeren Nachwuchs gelte. Er kommt mit Nässe und Kälte deutlich besser zurecht als frisch geschlüpfte Küken. Ihnen droht der Tod durch Unterkühlung oder sie ertrinken gar im Horst, wenn das Wasser nicht abfließt, weil die Eltern Plastik verbaut haben.

Löslein geht davon aus, dass die Jungtiere inzwischen nicht mehr gefährdet sind – zumal die Altvögel starken Regen von ihnen abhalten, indem sie ihre Flügel über ihnen ausbreiten.

Nicht mehr lange wird es wohl dauern, bis die Jungtiere im Nest stehen und erste Flugversuche unternehmen. Dann beginnt eine weitere kritische Phase, sagt Löslein, insbesondere für die "Stadtstörche".

Denn sie sind nicht von Wiesen umgeben, sondern von Straßen und Asphalt. Ein Windstoß kann reichen, um den unerfahrenen Vogel vom Horst zu wehen.

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