40-Tonner verwüstet Straßenzug

Nach Fürther Horrorfahrt: Fahrer muss in U-Haft - Was bislang bekannt ist

Tobi Lang

Redakteur

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9.2.2022, 19:04 Uhr
Bilder wie dieses zeigen, wie heftig der Aufprall gewesen sein muss den der Laster auslöste. 

© ToMa Bilder wie dieses zeigen, wie heftig der Aufprall gewesen sein muss den der Laster auslöste. 

Es war wie im Krieg, sagen Anwohner in der Fürther Hardstraße. Am Dienstagabend verwüstete ein 40-Tonner einen ganzen Straßenzug. Dutzende Autos wurden beschädigt, einige gingen in Flammen auf, ein Passant rettete sich mit einem Sprung zur Seite vor einem womöglich tödlichem Unglück. "Es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld", sagte ein Polizeisprecher nach der Horrorfahrt. Wie es dazu kommen konnte, ist unklar. Die Ermittlungen laufen.

Jetzt ist klar: Der 50 Jahre alte Mann muss in Untersuchungshaft. Er wurde am Mittwoch einem Ermittlungsrichter vorgeführt, nachdem die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth bereits unmittelbar nach der Fahrt Haftantrag stellte. Ihm werden fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs, Unfallflucht und fahrlässige Körperverletzung sowie fahrlässige Brandstiftung vorgeworfen. Ein Gutachter untersuchte am Mittwoch den Unglückslaster - er soll den genauen Hergang rekonstruieren. Am späten Abend begann eine Spezialfirma mit dem Abtransport des 40-Tonners.

Der Fahrer war stark alkoholisiert. Ein Atemalkoholtest ergab am Dienstag einen Wert von rund zwei Promille. Bei dem 50-Jährigen wurde deshalb eine Blutentnahme angeordnet. Bislang, so die Polizei, schweigt der Beschuldigte.

Fahrer gab nach Kollision wohl Gas

Doch warum stoppte der Mann nach einer ersten Kollision in der Hardstraße an der Kreuzung zur Berlinstraße im Fürther Westen nicht? Zuvor, das teilte die Polizei mit, überfuhr er eine rote Ampel. Unmittelbar nach dem Zusammenstoß aber gab der Fahrer nach Informationen unserer Redaktion Vollgas. Der 40-Tonner beschleunigte, nahm auf der Hardstraße, die eine leichte Neigung hat, Tempo auf. Ungebremst raste er auf Höhe der Heinrich-Heine-Straße in die ersten geparkten Autos. Insgesamt, teilt die Polizei mit, wurden 34 Fahrzeuge beschädigt. Zunächst gingen die Ermittler von 31 aus.

Auf seiner Verwüstungsfahrt zerquetschte er einige Autos regelrecht, schob sie ineinander. Mindestens ein Wrack ging an einer Hausfassade in Flammen auf. Das Feuer fraß sich an der Fassade entlang. Vier Menschen wurden verletzt.

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