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FÜRTH - Die Denkmalstadt Fürth ist wieder schöner geworden: In der Innen- und der Oststadt sowie in der Vacher Straße haben Fürther ihre Häuser mit hohem finanziellen und zeitlichen Aufwand saniert. Von der Stadt gab es nun Lob, Urkunden und Schecks im Wert von 2000 und 500 Euro.

Mit einem Augenzwinkern sagt Oberbürgermeister Thomas Jung im Hof des Hauses Luisenstraße 10 vor einem Grüppchen Zuhörer: „Das ist eine Art vorgezogene Bescherung.“ Die Anwesenden schmunzeln, und Jung streut überschwängliche Dankesworte in die Runde — „dafür, dass Sie so Großartiges für unser Stadtbild geleistet haben“. Der Wohnungsbau boome in Fürth, die Sanierungen kämen hinzu, das sei eine erfreuliche Entwicklung, doch dafür brauche es Vorbilder, „und das sind Sie“. Die Schecks im Wert von insgesamt 6500 Euro, stellt Baureferent Joachim Krauße klar, „stehen natürlich in keinem Verhältnis zu dem, was Sie geleistet haben“. Sie sollen eine Anerkennung sein und Anreiz für andere Hauseigentümer, nachzuziehen.

Jedes Jahr prämiert die Stadt Fassadensanierungen von Häusern, die öffentlich einsehbar sind, den Charme Fürths prägen oder unter Denkmalschutz stehen. Denn das Stadtbild zu verschönern, ist Ziel der Kleeblattstadt, die, gemessen an der Bevölkerungsdichte, die höchste Dichte an Baudenkmälern in Bayern aufweist.

Weit mehr als eine aufgehübschte Fassade steckt hinter dem Großprojekt Luisenstraße 10. Das Vorderhaus, ein spätklassizistisches Sandsteingebäude mit Palmettenfries, das Mittelhaus mit seiner Backsteinfront und das Rückgebäude wurden kernsaniert, sagt Architekt und Miteigentümer Stefan Ender. Allein in der Hofeinfahrt hätten Restauratoren in Hunderten Arbeitsstunden die mehrfach übermalte ursprüngliche Ornamentik mit vielen Engelsfiguren freigelegt.

Als „echtes Schmuckstück“ hebt OB Jung ferner die dreiteilige Gebäudegruppe Waagstraße 5 mit ihrem markanten Portal hervor. Äußerst gelungen sei auch die Gesamtsanierung des teils maroden, ursprünglich im Jahr 1605 entstandenen Fachwerkgebäudes Marktplatz 11, das nun den Grünen Markt aufwerte. Und 500 Euro Prämie gibt es schließlich für das Siedlungshaus Vacher Straße 88, das nicht unter Denkmalschutz steht, aber laut Jung bemerkenswert liebevoll hergerichtet wurde.