Walter Schwarz nahm Abschied vom Gesangverein Stadeln

21.4.2015, 14:15 Uhr
Walter Schwarz nahm Abschied vom Gesangverein Stadeln

© Anestis Aslanidis

Bei seinen Vorträgen beeindruckte der Chor nicht nur mit Klangschönheit, Stimmgewalt und Ausdrucksvermögen, sondern auch mit einer beachtlichen musikalischen Bandbreite. Mit „Alta Trinita Beata“ aus er Feder einer anonymen Komponisten des 15. Jahrhunderts wurde der Reigen eröffnet: Große Spannungsbögen mit langem Atem, getragenes Zeitmaß und ausdrucksvolle Gestaltung – ein überzeugender Beginn.

Dem folgte das stilistisch ähnliche „Ave Maria“ von Jacob Arcadelt aus dem 16. Jahrhundert mit sehr eigenwilliger Tempogestaltung. Im Chorsatz „Drei schöne Dinge fein“ von Daniel Friderici, der mit ein bisschen Orlando di Lasso garniert wurde, gelang im schwebenden Alla-breve-Takt eine beschwingte Darbietung. Dann ging es mit einem Sprung in die musikalische Romantik mit „Ein Mädel hat einen Rosenmund“, und im Volksliedton erklangen „Die Würzburger Glöckli“ von Max Reger – die Stadelner Sängerinnen und Sänger waren in jedem Metier stilsicher.

Und als ob das nicht stimmlicher Beweis genug wäre, folgten im zweiten Teil des Abends Ausschnitte aus Oper, Operette und Musical. Im abschließenden Operettenquerschnitt mit dem Chor und allen Vokal- und Instrumentalsolisten wechselten Beschwingtheit und Melancholie. Eine Glanzleistung bot Schwarz’ Enkelsohn Christopher Riedmüller mit baritonaler Höhe und kernigen Basstönen — zutage trat hier eine erstaunliche stimmliche Reife des jungen Sängers, der als Lied-, Opern- und Musicalsänger unzweifelhaft Spitzenleistungen bot.

Kleeblatt-Toaster vom OB

Der zweite Enkelsohn, Oliver Riedmüller, Wolf-Gedächtnispreisträger des Vorjahres, begeisterte am Altsaxofon mit einer Fantasie über Themen aus Webers „Freischütz“ und einer virtuos gespielten Rumba, jeweils begleitet von seiner Mutter Dagmar Riedmüller. Als Koloratursopranistin mit brillanten Spitzentönen räumte abermals Christine Ganslmayer ab; sie sang eine Bravourarie von Bellini und war nicht minder sattelfest als französische Chansonette in einem Tango Habanera. Jürgen Klatte als Solist an der Orgel wechselte sich in der Klavierbegleitung von Chor und Solisten mit Walter Schwarz ab.

Und am Ende? Viel Applaus für den gerührten Chef, Dankesworte und ein originelles Abschiedsgeschenk für den SpVgg-Fan von Oberbürgermeister Thomas Jung: ein weiß-grüner Toaster, der die Kleeblatt-Hymne schmettert.

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