Kieselbühl 2 greift nach der Krone

7.10.2017, 21:00 Uhr
Kieselbühl 2 greift nach der Krone

© Foto: Leberzammer

Die Jury soll offenbar gleich wissen, wo sie hin muss. Eigens für den vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner ausgelobten Wettbewerb hat der Verein ein weithin sichtbares Schild mit seinem Namen über den Eingang gehängt.

Ansonsten präsentiert sich die Anlage so gepflegt-grün wie schon in den Jahren zuvor. Ob es am Ende reicht, um sich gegen Konkurrenz aus München, Augsburg oder Freising durchzusetzen? Das wird die Preisverleihung in drei Wochen zeigen.

"Wir wollen mit Nürnberg gleichziehen", sagt der Vorsitzende der Kolonie, Jürgen Müller, selbstbewusst. Kein leichtes Unterfangen, ging doch vor drei Jahren nicht nur der erste Platz im Freistaat, sondern sogar bundesweit in die Nachbarstadt. Der Kleingartenverein Kuhweiher durfte sich damals über Doppel-Gold freuen.

Wie die Fürther abschneiden, darüber entscheidet eine fünfköpfige Jury mit Vertretern aus dem Landesverband, dem bayerischen Umweltministerium, der Gartenakademie Veitshöchheim sowie der Fachpresse.

Beton vom alten Flugplatz

"Wir wollen wissen, welche Pflanzen und Materialien hier eingesetzt sind, aber auch, welche gemeinschaftlichen Aktionen der Verein unternimmt", erläutert Jurymitglied Andreas Becker. Dazu arbeitet das Gremium, das unlängst zum Ortstermin auf die Hardhöhe gekommen war, sechs Kriterien ab: Gestaltung, Planung und Nutzung der einzelnen Gärten wie der Gesamtanlage, soziale Projekte und bürgerschaftliches Engagement, ökologische Strategien sowie die städtebauliche Funktion der Kolonie. Und schließlich werden auch noch Präsentation, Qualität und Kreativität der Bewerbung an sich bewertet.

Die Kleingartenanlage Kieselbühl 2 besteht seit 1960. Einige der 48, im Durchschnitt 300 Quadratmeter großen Gärten sind seit damals an dieselben Pächter vergeben. Die können sich noch gut daran erinnern, dass sie zu Beginn erst einmal die Betonfundamente der alten Rollbahn des ehemaligen Industrieflugplatzes mühsam aus dem Untergrund scharren mussten. Heute gibt es nur noch ganz wenige dieser Pioniere der ersten Stunde im Verein.

Dessen Mitgliedschaft ist mittlerweile überaus bunt. "Die Hälfte unserer Gärtner hat einen Migrationshintergrund", sagt Jürgen Müller. Über Nachwuchs müssen sich die Schrebergärtner keine Sorgen machen. Allein für die beiden Kieselbühl-Kolonien stehen laut Stadtverband der Kleingärtner 150 Bürger auf der Warteliste.

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