Gärtner-Idyll auf der Hardhöhe

29.5.2019, 21:00 Uhr
Gärtner-Idyll auf der Hardhöhe

© Simon Schübel

Im zweiten Interkulturellen Garten in Fürth können Hobbygärtner in Hochbeeten für ihren eigenen Bedarf Gemüse ziehen.19 von derzeit 22 Beeten sind schon vergeben. "Wir hätten noch Platz für zehn weitere", sagt Helga Balletta, Vorsitzende des Vereins Interkulturelle Gärten Fürth. Was jeder und jede Einzelne anpflanzt, bleibt ihnen überlassen, bloß Bäume sollen nicht in die Hochbeete kommen. "Die meisten wollen aber sowieso auch etwas ernten und pflanzen deshalb vor allem Gemüse", erklärt Balletta. "Kräuter haben wir für alle in einem separaten Beet angesät, damit nicht alle das Gleiche pflanzen."

Im Viertel gab es anfangs einige wenige Bedenken, die Zustimmung für das Projekt überwog aber deutlich. "Die Hardhöhe hat durch den Interkulturellen Garten ja nichts verloren, sondern im Gegenteil etwas dazugewonnen", sagte Oberbürgermeister Thomas Jung bei der Eröffnung. Eigentlich hätte der Garten bereits im Herbst fertig sein sollen; weil aber so schnell keine Firma dafür zu finden war, wurde er erst am vergangenen Samstag bei 24 Grad und Sonnenschein seiner Bestimmung übergeben.

145 000 Euro Kosten

Rund 145.000 Euro betrugen die Kosten für Zäune, Hochbeete und die Gartenhütte. Die Stadt hat diese übernommen. Was in den Beeten selbst angepflanzt wird, bezahlen die Mieter aus ihrer eigenen Tasche. Im Gegensatz zu dem Garten an der Friedensanlage – er gehört zum Projekt "Essbare Stadt", bei dem alle ernten können – baut an der Hardhöhe jeder für sich selbst an.

Eine Neuerung gegenüber dem Interkulturellen Garten an der Uferpromenade sind auf der Hardhöhe die beiden rollstuhlgerechten Beete. Dort kann man noch näher an die zu bewirtschaftende Fläche heranfahren und so auch ohne besondere Werkzeuge gärtnern. Der 58-jährige Fabian Kittel, der auf einen Rollator angewiesen ist, hat sich eins dieser Beete gemietet und freut sich schon darauf, darin Kräuter, Tomaten und Gurken anzupflanzen. "Der Behindertenrat hat diese Idee schon länger an die Stadt herangetragen", sagt Kittel. "Die Beete sind schon mal ein guter Anfang, aber es ist ja noch Platz für weitere." Auch die Lage des neuen Gartens findet Kittel gut gewählt. Er selbst wohnt in der Südstadt und kann mit der U-Bahn zu seinem Hochbeet fahren, um sich darum zu kümmern.

Noch ist der Interkulturelle Garten nicht ganz fertig. "Entlang des Zauns werden noch Beerensträucher gepflanzt, es fehlt ein Wasseranschluss außerhalb der Hütte, und wir wollen Bienenstöcke aufstellen", sagt Helga Balletta zu ihren weiteren Plänen. Noch sind auf der Hardhöhe drei Beete zu haben. Wer eines davon für 35 Euro im Jahr (zuzüglich Wasserkosten) mieten möchte, kann sich darum per Mail an ikgfuerth@gmail.com beim Verein Interkultureller Garten Fürth bewerben.

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