Bad Windsheim: Initiative gegen Fluglärm und Emissionen

7.4.2017, 09:18 Uhr
Bad Windsheim: Initiative gegen Fluglärm und Emissionen

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Bei einem Pressegespräch erläuterten Ehrmann und Stierhof mit Sabine Detsch und Ottmar Stender die Beweggründe ihres Tuns. 25 Unterstützer tragen bisher die Initiative, die "unabhängig von jeglicher politischer Couleur" agiere, wie Detsch betont. "Es geht um den Schutz unseres Bades und unserer Heimat, das hat mit Anti-Amerikanismus nichts zu tun", stellt Ehrmann klar. Ziel sei die Reduzierung von Lärm und Emissionen, welche von den Hubschraubern ausgehen. In einem ersten Schritt möchte man den Windsheimer Stadtrat dazu bewegen, eine darauf abzielende Resolution zu verabschieden.

Der Rat soll die US-Streitkräfte dazu auffordern, alle Flugbewegungen nach 22 Uhr einzustellen, bei Flügen den Abstand von mindestens 600 Metern zu überbauten Gebieten zwingend einzuhalten und die Flugbewegungen soweit als möglich einzuschränken oder ganz einzustellen. Zugleich möge der Stadtrat zum Ausdruck bringen, dass "durch die Flugbewegungen der amerikanischen Streitkräfte die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger leidet, die Gesundheit beeinträchtigt und der Erholungswert für Gäste und Besucher der Stadt stark eingeschränkt wird". Schließlich soll "eine Erhöhung der Streitkräfte und Hubschrauberkapazitäten" abgelehnt werden.

Dieser Tage wird in Bad Windsheim und dem Umland eine Unterschriftensammlung gestartet. Auf Flyern informiert die Bürgerinitiative über ihre Ziele und bittet um Unterstützer-Unterschriften auf Listen, welche in einigen Wochen an Bad Windsheims Bürgermeister Bernhard Kisch und den Rat übergeben werden sollen.

Anliegen der Initiative ist es, dass sich der Stadtrat zu den Helikopterflügen positioniert. "Wenn der Rat sagt, uns sind die Hubschrauber wichtiger als das Kurbad, dann sollen sie sich dazu bekennen, dann wissen wir, wo wir dran sind", sagt Manfred Ehrmann. Ottmar Stender schlägt moderatere Töne an. Er möchte "eine Lanze für den Stadtrat brechen". Geht er doch davon aus, dass die Hubschrauber-Thematik für diesen bislang nicht so relevant gewesen sei, weil zu wenige Stimmen aus der Bevölkerung gekommen seien, die gesagt hätten: "Hallo, hier stimmt etwas nicht."

"Es muss ein Umdenken stattfinden. Wir werden hier verpestet und vergiftet und das kann nicht sein", sagt Detsch. Dieter Stierhof kann sich vorstellen, dass manch einem dieses Umdenken heute leichter fällt als früher – nun, da sich die Lage durch große Neubauten der Amerikaner in Ansbach "drastisch verändert" habe und sich diese "im Wesentlichen selbst versorgen". Der wirtschaftliche Aspekt in der Einschätzung der Situation rücke zunehmend in den Hintergrund.

Zu erreichen ist die Bürgerinitiative Unerhört! über die E-Mail-Adresse info@unerhört-bw.de. Hier können sich interessierte Unterstützer melden oder Unterschriftenlisten angefordert werden. 

Weitere Informationen unter www.unerhört-bw.de.

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