Die Saison für Feinschmecker ist eröffnet

NÜRNBERGER LAND - 16 Spargelbauern gibt es im Nürnberger Land nur noch. Trotzdem wird der traditionelle Spargelanstich jedes Jahr zelebriert. Am Donnerstag war es auf dem Hof von Ulrike und Harry Bierlein in Speikern wieder soweit – ein fester Termin für die Lokalpolitik.

Mit Gummistiefeln und modischer Schürze zum Anzug tritt Landrat Armin Kroder in Begleitung der Rother Spargelprinzessin Anna Miederer auf das teils von Planen bedeckte Spargelfeld der Familie Bierlein. Einige geübte Griffe später hält er dann eine der momentan so begehrten weißen Stangen in die Höhe. Ihm tun es unter anderem die Bundestagsabgeordneten Marlene Mortler und Marina Schuster, der Neunkirchener Bürgermeister Kurt Sägmüller und Günther Felßner, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, gleich. Anwesend auch die beiden Landtagsabgeordneten Thomas Beyer und Kurt Eckstein.

Bereits 2004 fand der Spargelanstich schon einmal auf dem Hof der Bierleins satt. Die Familie, die neben Spargel auch Kartoffeln, Getreide und neuerdings Obst anbaut, hat einige Arbeit mit dem Saisongemüse. „Wir sind morgens mit Taschenlampen durchs Feld gegangen, um uns um die Pflanzen zu kümmern“, sagt die Bäuerin. Auch die Folien, die die Pflanzen bedecken, tragen einen wichtigen Teil zum Gelingen der Ernte bei, wie Werner Wolf, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Roth und Hersbruck, erklärt: „Sie verhindern sowohl das Auskühlen des Bodens als auch das Wachstum von Unkraut und die früher häufig zu sehende Violettfärbung der Spargelspitzen, die durch Sonneneinstrahlung entsteht.“

Doch der anstrengendste und zugleich erfreulichste Teil der Arbeit kommt erst bei der Ernte: „Ein guter Stecher schafft etwa 15 Kilo in der Stunde.“ Diese Marke setzt Altbauer Karl-Heinz Haberberger aus Speikern mit voller Überzeugung.

So schnell muss man auch sein, um den Spargel frisch unters Volk zu bringen. Nicht zuletzt die Verbraucherzentrale Bayern weiß, dass frisch gestochener Spargel der beste ist, und empfiehlt dazu eine selbst gemachte Sauce hollandaise. Das Kilo aus der Region kostet übrigens 6,50 Euro.