Neue Bahnbrücke geplant - Ausbau der Kreisstraße

31.3.2017, 16:28 Uhr
Neue Bahnbrücke geplant - Ausbau der Kreisstraße

© Kirchmayer

Die Brücke an der Schnaittachtalbahn entstand bereits 1895 und wurde später, nachdem sie angefahren und beschädigt worden war, durch eine Hilfsbrücke ersetzt. Nun muss auch diese Konstruktion weichen. Die Deutsche Bahn plant an ihrer Stelle eine Unterführung mit einer Breite von 9,6 Metern und einer Durchfahrtshöhe von 4,5 Metern.

Die Fahrbahn wird auf sechs Metern Breite durch die Brücke geführt, gesäumt von einem je 50 Zentimeter dicken Schrammbord auf beiden Seiten. Neu hinzu kommt ein 2,3 Meter breiter kombinierter Geh- und Radweg, der erhöht geführt werden muss und daher eine 30 Zentimeter dicke Stützwand braucht. Diese Stützwand wird teuer: Derzeit ist - je nach Bodenbeschaffenheit - von Kosten zwischen 1,059 bis 1,785 Millionen Euro auszugehen. Ein Bodengutachten, das genaueren Aufschluss über den im Brückenbereich gefundenen Fels gibt, steht derzeit noch aus.

Im März 2018 sollen die Bauarbeiten beginnen

Doch die Erhöhung des Gehwegs ist unumgänglich. Zum einen, damit die Besitzer der östlich der Brücke angrenzenden Felsenkeller noch in ihre Gemäuer gelangen können. Zum anderen, weil ein Gehweg grundsätzlich nicht mehr als sechs Prozent Neigung haben darf, was nur durch die Erhöhung erreicht werden kann. Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass die Arbeiten an der Brücke im März 2018 beginnen sollen. Das Vorgehen ist dabei kein Alltägliches, auch nicht für Siegfried Schwab vom Bauamt des Landratsamts. Denn die Brücke wir in einer Baugrube westlich der Bahnlinie separat gebaut und dann zwischen 26. und 30. Oktober 2018 an ihren Bestimmungsort eingeschoben. In dieser Zeit werden Straße und Bahnlinie komplett gesperrt.

Weil die Bahnstrecke auch danach auf gleicher Höhe verlaufen wird, die aktuelle Brücke aber nur 3,98 Meter breit und knapp 3,50 Meter hoch ist, muss die Straße für das neue Bauwerk um bis zu 2,3 Meter tiefergelegt werden. In diesem Zuge will der Landkreis auch gleich die in die Jahre gekommene Kreisstraße LAU 9 ausbauen. Die Arbeiten sollen parallel zum Brückenbau im Frühjahr 2018 starten. Harald Meyer vom Ingenieurbüro Meyer und Schmidt, der mit den Planungen für den Straßenbau beauftragt ist, stellte in der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses die ersten Entwürfe vor. Demnach soll die Straße auf einer Länge von rund 770 Metern erneuert werden – von der Wolfshöhe bis zur Kreuzung zur Mühlenstraße. Die Fahrbahn wird auf sechs Meter verbreitert und auf beiden Seiten von Banketten gesäumt – in der Ortsdurchfahrt können es aufgrund bestehender Gebäude teilweise auch nur 5,5 Meter sein.

Landkreis und Gemeinde beteiligen sich an Finanzierung

Die Straße wird ab der Zufahrt zu den Wolfshöher Tonwerken bis zur Brücke um acht Prozent abgesenkt und steigt danach bis zur Zufahrt zum Bahnhof wieder um vier Prozent an.

Der angrenzende, 2,3 Meter breite Fuß- und Radweg soll vom Neubaugebiet Dornstauden durch die Unterführung bis zum Bahnhof führen. Ab dort gibt es bereits einen bestehenden Fußweg, der allerdings auf der anderen Straßenseite liegt. Um die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen soll als Verbindung eine Querungshilfe entstehen.

Was kostet das alles? Für die Brücke selbst geht die Deutschen Bahn von rund 2,21 Millionen Euro aus. Der Landkreis und auch die Gemeinde müssen sich daran beteiligen, dürfen aber auf Zuschüsse vom Freistaat hoffen. Die Kosten für Straße und Gehweg werden auf 1,073 Millionen Euro geschätzt, für die nötigen Stützwände werden die genannten 1,059 bis 1,785 Millionen Euro fällig.

Hinzu kommen Baunebenkosten von 320 000 bis 386 000 Euro sowie geschätzte 830.000 Euro für die Umverlegung von Abwasserleitungen der Gemeinde Neunkirchen, die auf Höhe des Brückenneubaus verlaufen. Hierbei sollen ein bestehender Regenwasser- und ein Schmutzwasserkanal zu einem Mischwasserkanal zusammengelegt werden. All diese Kosten teilen sich Landkreis und Gemeinde, die auch hier Fördermittel erwarten.

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