90 Jahre voller Leid und Freud

20.6.2017, 16:47 Uhr
90 Jahre voller Leid und Freud

© Raymond Vernhiet

Eine Abordnung von Franzosen und Deutschen besuchte ihn an seinem Ehrentag, brachte ihm ein Ständchen und ließ ihn hochleben. Heinz Meissner war hocherfreut über die für ihn riesige Überraschung an seinem Geburtstag.

Meissner ist auch vielen in Allersberg bestens bekannt. Denn viele Jahre war er an der Organisation und Durchführung der Reisen beteiligt, oft mit seinem Freund Michel Vayrac, der vor einigen Jahren verstorben ist, und dessen Witwe nun für „Henri“ die kleine Geburtstagsfeier ausrichtete.
Heinz Meissner ist gebürtiger Deutscher, er erblickte das Licht der Welt in Merseburg bei Halle am 7. Juni 1927.

Der Krieg verschlug ihn nach Frankreich, wo er in Gefangenschaft geriet. Nach Hause konnte und wollte er nicht mehr, weil sein Geburtsort in der ehemaligen DDR lag. Er lernte eine Französin kennen und lieben und schloss mit ihr die Ehe, aus der ein Sohn hervorging. Die Arbeitsmarktlage ließ ihn in den Süden Frankreichs nach Saint Céré gehen, wo er sich gut einlebte und Freunde gewann. Lange Jahre ist er mittlerweile schon Witwer.


Heinz Meissner hatte eine Schwester in Merseburg zurückgelassen. Seine langen Nachforschungen nach dem Verbleib seiner Schwester verliefen lange Zeit vollkommen ergebnislos. Meissners Familie war im Krieg ausgebombt worden, die Eltern mittlerweile verstorben und die Schwester verheiratet und hatte damit einen anderen Familiennamen. Heinz Meissner hatte die Hoffnung aufgegeben, jemals wieder von seiner Schwester zu erfahren.

1995 gab es dann aber ein für Heinz Meissner völlig überraschendes Wiedersehen. Vor allem Augustin Eibner aus Allersberg, beruflich bei der Post tätig, wollte damals noch einen Versuch zum Auffinden der Schwester unternehmen und hatte tatsächlich Erfolg. Der Markt Allersberg lud 1995 Hildegard Mamys nach Allersberg ein, weil auch die Franzosen sich zur Kirchweih wieder angesagt hatten. Mit dabei auch Heinz Meissner und so konnte er, 50 Jahre nach Kriegsende, im Allersberger Rathausgarten seine Schwester endlich wieder in die Arme schließen. Hildegard Mamys war zusammen mit ihrem Sohn und dessen Ehefrau nach Allersberg gekommen und die beiden Geschwister trafen sich danach noch einige Male, in Merseburg oder auch in Saint Céré. cke

 

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