Beringer, Mahl, Edelhäußer: Stimmen zum Challenge-Ausfall

4.7.2020, 06:05 Uhr
Roth ohne Challenge? Fast nicht vorstellbar und doch Realität. Das heißt auch: Keine Stimmungsnester an der Strecke für die Landkreisbewohner.

© Tobias Tschapka Roth ohne Challenge? Fast nicht vorstellbar und doch Realität. Das heißt auch: Keine Stimmungsnester an der Strecke für die Landkreisbewohner.

Einer, der den Langstrecken-Triathlon im Landkreis von Anfang an erlebt hat, ist Bernd Beringer. Der Ex-Bürgermeister von Hilpoltstein sei – nach eigener Aussage – quasi "der Erfinder" der atmosphärischen Rennstrecke am Solarer Berg, neudeutsch "Stimmungsnest". In den Anfängen der Extremsportart im Landkreis hätten sich maximal "50 bis 100" Fans an der Steigung hinauf zum Ortsteil Solar eingefunden. Erst seit der Radio F-Truck für musikalische Stimmung und Moderation am Solarer Berg sorgt, geht an diesem Hotspot Jahr für Jahr der Punk ab.

"Natürlich fehlt was"

Mit minimal begeisterten 10.000 Zuschauern, die die Radler akustisch nach oben treiben. So bedauert es Beringer sehr, dass der Challenge heuer dem Corona-Virus zum Opfer fiel. "Natürlich fehlt was, nicht nur in Hilpoltstein", meint er. Zahlreiche Fans, die den Schwimmstart am Main-Donau-Kanal genossen hätten, um dann zum Solarer Berg weiter zu ziehen, würden dieses Event natürlich schmerzlich missen. Genauso wie es den Geschäftsleuten – und hier insbesondere den Gastronomen – fehle.

Das Triathlon-Fieber kursierte in der Regel schon mindestens eine Woche vorher, was nicht zuletzt anhand des "Sprachengewirrs" am Hilpoltsteiner Marktplatz zu erkennen gewesen sei. Zum Challenge, den schätzungsweise im gesamten Landkreis 200.000 Sportbegeisterte genießen, gebe es am ersten Juli-Wochenende keine Alternative. Für sich jedoch hat Beringer schnell Ersatz gefunden: "Ich lade meine Familie zum Essen ein."

Hingegen erklärt einer von Beringers Nachfolgern als Hilpoltsteiner Bürgermeister, nämlich Markus Mahl, lakonisch: "Jetzt weiß ich gar nicht, was ich am Sonntag machen soll". Allerdings werde er die Ruhe an seinem freien Tag genießen. "Natürlich fehlt was. Die tolle Stimmung und dass der Landkreis für einige Zeit international wird." Als kleiner Trost soll am Solarer Berg von Stadt und Organisatoren ein Banner aufgehängt werden. Besonders schwer treffe das Challenge-freie Wochenende die Wirtschaft und besonders die Gastronomie. Was er alternativ zum Event Challenge macht, weiß Mahl noch nicht. "Auf keinen Fall eine Home-Challenge."

Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer ist ebenfalls ein Challenge-Fan: "Die Absage des Datev-Challenge Triathlon 2020 hat uns natürlich schwer getroffen, war aber in Anbetracht der Covid19-Pandemie die einzig richtige Entscheidung." Doch das Wohl der Bürger, Helfer, Fans sowie Athleten stehe und habe stets an erster Stelle gestanden. "Darum bin ich umso glücklicher, dass es die Familie Walchshöfer durch ihr unglaubliches Engagement, die wunderbare Unterstützung von Sponsoren, Fans und Sportlern aus der ganzen Welt geschafft hat, diese mehr als ungewöhnliche Gesamtsituation zu meistern." Der Challenge habe eine enorme Bedeutung, nicht nur für Roth, sondern für die ganze Region. Umso wichtiger sei es, dass er 2021 wieder stattfinde.

Vorfreude auf 2021

Zumal dann auch die Europameisterschaften und die Deutschen Titelkämpfe im Rother Triathlon-Mekka ausgetragen würden. Edelhäußers Vorfreude auf das sportliche Großereignis 2021 und auf die vielen Gäste aus der ganzen Welt ist jetzt schon riesig: "Ich kann’s kaum erwarten, bis es 2021 heißt: Hey, es ist wieder Challenge-Zeit in Roth!" 


Wegen Coronavirus: Challenge Roth 2020 abgesagt.


 

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