Der Ofen des Hilpoltsteiner Pfalzgrafen Johann Friedrich

2.2.2017, 16:47 Uhr
Jahrelang schlummerten in Kisten und Kellern in Hilpoltstein Kacheln und Bruchstücke verschiedener Öfen. Nun hat sie ein Archäologen-Team untersucht. Demnach sind stammen sie aus der Zeit von 1500 bis 1660 - ein besonders prachtvoller soll den Hilpoltsteiner Pfalzgrafen Johann Friedrich gewärmt haben. Der Archäologe und Kunsthistoriker Harald Rosmanitz (li.) und Peter Hagenmaier, Leiter des Museums Schwarzes Roß in Hilpoltstein: Im Depot des Museums und im Stadtarchiv suchten sie die Kachelbruchstücke zusammen.
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Jahrelang schlummerten in Kisten und Kellern in Hilpoltstein Kacheln und Bruchstücke verschiedener Öfen. Nun hat sie ein Archäologen-Team untersucht. Demnach sind stammen sie aus der Zeit von 1500 bis 1660 - ein besonders prachtvoller soll den Hilpoltsteiner Pfalzgrafen Johann Friedrich gewärmt haben. Der Archäologe und Kunsthistoriker Harald Rosmanitz (li.) und Peter Hagenmaier, Leiter des Museums Schwarzes Roß in Hilpoltstein: Im Depot des Museums und im Stadtarchiv suchten sie die Kachelbruchstücke zusammen. © Stefan Bergauer

Ende der 80er/Anfang der 90er war die Hilpoltsteiner Burg archäologisch untersucht worden. In einem Schutthaufen im Keller fand man solche Kachel-Bruchstücke - damals waren sie jedoch nicht von großer Bedeutung gewesen.
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Ende der 80er/Anfang der 90er war die Hilpoltsteiner Burg archäologisch untersucht worden. In einem Schutthaufen im Keller fand man solche Kachel-Bruchstücke - damals waren sie jedoch nicht von großer Bedeutung gewesen. © Stefan Bergauer

So wanderten die Kacheln ins Depot des Museums Schwarzes Roß. Der Archäologe und Kunsthistoriker Harald Rosmanitz begann sich jedoch wegen seiner Arbeit für das Archäologische Spessartprojekt dafür zu interessieren. Er brauchte Vergleichsobjekte - die fand er in Hilpoltstein.
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So wanderten die Kacheln ins Depot des Museums Schwarzes Roß. Der Archäologe und Kunsthistoriker Harald Rosmanitz begann sich jedoch wegen seiner Arbeit für das Archäologische Spessartprojekt dafür zu interessieren. Er brauchte Vergleichsobjekte - die fand er in Hilpoltstein. © Stefan Bergauer

Zusammen mit seiner Kollegin Sabrina Bachmann untersuchte und dokumentierte er die Stücke und setzte einige Scherben wieder zusammen.
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Zusammen mit seiner Kollegin Sabrina Bachmann untersuchte und dokumentierte er die Stücke und setzte einige Scherben wieder zusammen. © Stefan Bergauer

Rankenmuster: Ein Teil der Kacheln war reich verziert. Rosmanitz glaubt, dass der komplette Ofen einst in der Residenz stand, die Pfalzgraf Johann Friedrich 1618 in Hilpoltstein bauen ließ.
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Rankenmuster: Ein Teil der Kacheln war reich verziert. Rosmanitz glaubt, dass der komplette Ofen einst in der Residenz stand, die Pfalzgraf Johann Friedrich 1618 in Hilpoltstein bauen ließ. © Stefan Bergauer

Diese etwa 50 Zentimeter hohe Kachel setzten Rosmanitz und seine Kollegin wieder zusammen. Sie zeigt Samson, den biblischen Helden. Ein Ofen war damals auch ein Repräsentationsobjekt.
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Diese etwa 50 Zentimeter hohe Kachel setzten Rosmanitz und seine Kollegin wieder zusammen. Sie zeigt Samson, den biblischen Helden. Ein Ofen war damals auch ein Repräsentationsobjekt. © Stefan Bergauer

Ein weiteres Heiligenbild: Johannes der Täufer. Die Negativformen sind laut Rosmanitz im Germanischen Nationalmuseum zu finden. Verbrieft ist, dass die Reichstadt Nürnberg und der Pfalzgraf einst stritten, weil beide beim selben Ofenbauer einen Ofen in Auftrag gegeben hatten, die Firma aber nicht fertig wurde.
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Ein weiteres Heiligenbild: Johannes der Täufer. Die Negativformen sind laut Rosmanitz im Germanischen Nationalmuseum zu finden. Verbrieft ist, dass die Reichstadt Nürnberg und der Pfalzgraf einst stritten, weil beide beim selben Ofenbauer einen Ofen in Auftrag gegeben hatten, die Firma aber nicht fertig wurde. © Stefan Bergauer

Im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg steht dieser Ofen des Nürnberger Meisterunternehmens Leupold. So ähnlich müsste demnach auch der Ofen des Hilpoltsteiner Pfalzgrafen ausgesehen haben. Er ist fast drei Meter hoch.
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Im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg steht dieser Ofen des Nürnberger Meisterunternehmens Leupold. So ähnlich müsste demnach auch der Ofen des Hilpoltsteiner Pfalzgrafen ausgesehen haben. Er ist fast drei Meter hoch. © Harald Rosmanitz/GNM

In solchen Kisten lagerten die Bruchstücke. Auf der Suche nach passenden Teilen wurden Rosmanitz, Bachmann und Hagenmaier auch im Hilpoltsteiner Stadtarchiv fündig.
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In solchen Kisten lagerten die Bruchstücke. Auf der Suche nach passenden Teilen wurden Rosmanitz, Bachmann und Hagenmaier auch im Hilpoltsteiner Stadtarchiv fündig. © Stefan Bergauer

Bruchstücke eines älteren Ofens: Die gesamte Wiederentdeckung rechnet Rosmanitz den Jahren 1500 bis 1660 zu. Dieser könnte einst auf der Burg gestanden haben, um die Räume der verwitweten Pfalzgräfin Dorothea Maria zu heizen.
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Bruchstücke eines älteren Ofens: Die gesamte Wiederentdeckung rechnet Rosmanitz den Jahren 1500 bis 1660 zu. Dieser könnte einst auf der Burg gestanden haben, um die Räume der verwitweten Pfalzgräfin Dorothea Maria zu heizen. © Stefan Bergauer

Komplette Kachel eines Ofens, der auf der Burg gestanden haben könnte. Die Archäologen dokumentierten die Teile, nun sollen sie wieder ins Depot.
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Komplette Kachel eines Ofens, der auf der Burg gestanden haben könnte. Die Archäologen dokumentierten die Teile, nun sollen sie wieder ins Depot. © Stefan Bergauer

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