Eine entspannte, aber kurze Freibad-Saison geht zu Ende

27.8.2020, 06:03 Uhr
Eine entspannte, aber kurze Freibad-Saison geht zu Ende

© Foto: Oliver Frank (Archiv)

Dabei ist Taschner mit der Corona-Saison nicht gänzlich unzufrieden, im Gegenteil. "Ich denke, wir haben das ganz gut hinbekommen", sagt er. Schließlich hatte das Bad-Team einen ganzen Haufen neuer Herausforderungen zu bewältigen: Nach der Besprechung der Bäder-Chefs mit dem Landratsamt, in dem die Voraussetzungen für die Öffnung der Bäder im Landkreis festgelegt wurden, durfte man endlich öffnen – rund vier Wochen später als in anderen Jahren.

Die Software für die Buchung der Slots musste gekauft, die Reinigung dazwischen organisiert werden, die Zeitfenster dann angepasst werden, als die Regeln lockerer wurden. Und natürlich hatten die Bademeister auf Abstände und Maskenpflicht zu achten.

Draht ins Rathaus

Das klappte ganz gut, in den allermeisten Fällen reichte es, das Thema kurz anzusprechen. Und vor dem Tor entspannte sich die Lage ebenfalls: Zu Saisonbeginn hatten sich noch lange Schlangen gebildet, weil sich einige Besucher nicht vorab registriert hatten – und sich dann ärgerten, wenn sie die anderen vorbeilassen mussten.

Der gute Draht ins Rathaus half: "Wir hatten immer eine gute Aussprache, Bürgermeister Mahl war auch oft vor Ort", sagt Taschner. Im Großen und Ganzen, war die Saison entspannt: Im Hochsommer tummelten sich im Bad schon bis zu 2000 Besucher, heuer waren es je nach Slot maximal 300. "So schön war es noch nie", hat Taschner von einer Besucherin gesagt bekommen – im Schwimmerbecken herrschten geradezu paradiesische Zustände.

Sollten Corona-Maßnahmen auch im nächsten Jahr gelten, hätte Taschner gerne eine Lösung für das Problem, dass Slots gebucht, aber dann nicht genutzt wurden. Zwar wurde die Kapazität nur an wirklich heißen Tagen erreicht, das Nicht-Kommen liegt aber auch nicht im Interesse des Bades. Taschners Lösung: Bei der Buchung im Internet müsste gleich bezahlt werden, dazu bräuchte es aber eine Änderung der Software.

Einige Aktionen konnte sein Team heuer nicht anbieten, unter anderem fielen die Schwimmkurse für Kinder aus. Viele Eltern hätten dafür mit ihren Kindern geplanscht, getaucht und gespielt und sie so ans Wasser gewöhnt. Und wenn diese Gewöhnung mal da sei, ließe sich das Erlernen der Technik problemlos nachholen, halt im nächsten Jahr.

Welche Variante kommt?

Dann wird das Freibad mit einer neuen Attraktion aufwarten. Ende September wird mit den Bauarbeiten am neuen Sanitärtrakt begonnen, der am Technikgebäude in der Nähe des Kleinkinderbeckens entsteht.

Rund 400.000 Euro stehen dafür im Raum. In einer normalen Saison macht das Bad rund 250.000 Euro Verlust (plus etwa 100.000 Euro für Zins und Abschreibung). Heuer, bei deutlich weniger Besuchern, aber höherem Aufwand beispielsweise fürs Desinfizieren wird das Defizit noch einmal beträchtlich höher ausfallen.

"Das neue Sanitärgebäude kommt auf jeden Fall", sagt Bürgermeister Markus Mahl. Und der zweite Bauabschnitt, die Sanierung des Hauptgebäudes? Insgesamt sind ja 750.000 Euro fürs Freibad veranschlagt. Da könnte sich Corona und die Folgen im Haushalt der Stadt auswirken. "Wir werden die Planungen weiter vorantreiben", sagt Mahl. Und dann bei den Haushaltsberatungen Ende des Jahres im Stadtrat einen Blick darauf werfen.

Auch die Diskussion um das Hallenbad dürfte dann neuen Stoff bekommen. Hier geht es um die Entscheidung zwischen einem 25 Meter und einem 16,66 Meter langen Becken. Die Betriebskosten liegen grob gesagt bei 440.000 beziehungsweise 330.000 Euro. Vor Corona.

"Hallenbäder haben deutlich später geöffnet, mit höheren Auflagen", sagt Mahl. Man dürfe nicht glauben, dass nach 1,5 Jahren Corona alles wieder gut sei. Ein Teil der Einschränkungen werde bestehen bleiben, neue hinzukommen, wenn das nächste Virus auftrete. Insofern sieht er sich bestärkt, die kleinere Variante als sinnvoller anzusehen.

Ende auch in Heideck und Allersberg

Auch im Heidecker Freibad hatte und hat man mit den Auswirkungen von Corona zu kämpfen: Die Zahl der Besucher, die gleichzeitig baden dürfen, wurde begrenzt auf 300 am Vormittag und 400 am Nachmittag. Eine Onlineregistrierung ist Pflicht. In Heideck endet die Freibad-Saison dieses Jahr voraussichtlich am 15. September.

Seit 8. Juni ist das Allersberger Freibad geöffnet. Voraussichtlich am Sonntag, 13. September, wird es zum letzten Mal in dieser Saison seine Pforten öffnen. Drei Zeitfenster gibt es dort. Pro Slot dürfen maximal 200 Personen ins Bad. In Roth endet die Saison im Freizeitbad voraussichtlich am 20. September, einem Sonntag. Sollte sich jedoch ein toller Altweibersommer einstellen, kann es durchaus sein, dass das Bad noch ein paar Tage länger offen hat. Einen Termin sollte man sich allerdings jetzt schon vormerken: Am Samstag, 19. September, wird im Freizeitbad das Weinfest gefeiert.

Der Hundeschwimmtag markiert, dass es im Freibad in Thalmässing auf das Saisonende zu geht. Er ist angesetzt für 19. September von 10.30 Uhr bis 15 Uhr. Wann genau der Badebetrieb für menschliche Besucher endet, wird – wie immer – kurzfristig und abhängig von der Wetterlage entschieden. An den Donnerstagen im September wird auch kein Frühschwimmen mehr angeboten. Letztmals besteht am heutigen Donnerstag dazu die Möglichkeit.

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