40 Jahre Diakonie: Von Wandel und Herausforderungen

18.11.2019, 17:39 Uhr
40 Jahre Diakonie: Von Wandel und Herausforderungen

© Diakonie

 Habe zu Beginn des Diakonievereins die Sicherstellung der Pflege im Vordergrund gestanden, gelte es seit vielen Jahren, der Vereinsamung unserer Mitmenschen entgegen zu wirken. Vorsitzende Angelika Hennig machte diesen Wandel bei der 40-Jahr-Feier des Diakonieverein der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in der VG-Diespeck deutlich. So finde seit sieben Jahren einmal im Monat ein Spiele– und Gesprächsnachmittag im kirchlichen Gemeindesaal in Gutenstetten beziehungsweise im Martin-Luther-Haus und Tagespflege Diespeck statt. Und seit Anfang dieses Jahres biete der Verein einmal im Monat ein gemeinsames Essen in geselliger Runde im Gasthaus Müller in Diespeck an, so Hennig.

"Außerdem unterstützen wir junge Menschen aus der VG, die ein soziales Jahr im Ausland absolvieren", so Angelika Hennig. Sie hatte 2008 den Vorsitz des Vereins von Sieglinde Procher übernommen und freut sich, "dass wir über die 40 Jahre immer wieder Mitglieder gewinnen konnten". Heute sind es 412 Mitglieder, 324 waren es 1995, als mit der Prochers Wahl zur Vorsitzenden die Führung erstmals in "weltliche Händen" kam, wie damals über den Verein mit 324 Mitgliedern berichtet wurde, der ohne finanzielle Sorgen gut da stehe.

In der Geschichte geblättert

Beim 40-jährigen Bestehen, das der Diakonieverein der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in der VG-Diespeck mit einem Festgottesdienst und einem Empfang feierte, blätterte Hennig in dessen Geschichte und erinnerte an die Vereinsgründung auf Initiative der Pfarrer Schneider (Baudenbach), Krüger (Diespeck) sowie Häberlein (Münchsteinach) mit engagierten Menschen aus der Verwaltungsgemeinschaft. Durch sie konnte die Pflege mit der Anstellung einer Gemeindeschwester sichergestellt werden. Ein Zimmer von deren Wohnung war für Pflegehilfsmittel, wie man heute sagt (Windeln, Verbandsmaterial, Rollstuhl, ect.) reserviert, für das der Verein die Miete übernahm.

Die Abrechnung mit der Krankenkasse erfolgte in Neustadt durch das Diakonische Werk, welches das Geld wieder an den Verein überwies, um zusätzlich mit Hilfe der Vereinsbeiträge die Schwester zu bezahlen. Die Diakonievereine im Aischgrund hätten sich bei Engpässen in der Pflege immer ausgeholfen, berichtete Hennig. Mit der Einführung der Pflegeversicherung 1995 und der Gründung einer GmbH der 14 Diakonievereine im Neustädter Bereich änderten sich die Aufgaben des Vereins. Die Schwestern waren jetzt bei der GmbH angestellt und die Einsätze wurden durch eine Leitstelle geplant. Die Idee, einen Besuchsdienst zu gründen, sei von Überlegungen getragen gewesen, wie man Menschen, die beispielsweise durch Krankheit oder ihr Alter ausgeschlossen von der Teilhabe am öffentlichen Leben sind, wieder ein Stück Lebensqualität geben könne.

Gründungsmitglieder geehrt

Die Suche nach Menschen, die bereit waren, benachteiligten Mitmenschen Zeit und Ohr zu schenken, sei nicht einfacher als heute gewesen, schilderte es die Vorsitzende: "Und der Bedarf ist nicht weniger, sondern sehr viel mehr geworden".  Beim Jubiläum konnten die Erste Vorsitzende Angelika Hennig mit Dekanin Ursula Brecht und die Gründungsmitglieder Ehrenvorsitzende Sieglinde Procher, Fritz Bierlein, Fritz Loscher-Frühwald, Erhard Mühlberger und Gerhard Streit ehren. Entschuldigt und nicht an der Ehrung teilnehmen konnten Walter Geißdörfer, Anneliese und Peter Hack, Hermann Schmidt und Christian Pfeiffer.

Beim Empfang im Anschluss an den Gottesdienst freute sich die Vorsitzende des Diakonievereins über den Besuch von Landrat Helmut Weiß, den Landtagsabgeordneten Gabi Schmidt und Hans Herold, sowie den Bürgermeister Riedel und Schmidt aus Münchsteinach und Baudenbach ebenso wie von Diakonie-Geschäftsführer Frank Larsen, Karin Kolberg von der Fachstelle für pflegende Angehörige sowie von Dorothea Hübner und Agatha Ludwig vom Freiwilligenzentrum der Caritas begrüßen. Ein besonderer Gruß galt den Gründungsmitglieder und ersten Schwestern des Vereins Krüger und Pinsenschaum. In einem vom Singkreis und Posaunenchören mitgestalteten Festgottesdienst hatte Pfarrer Dr. Müller "Diakonie als dienende Zuwendung zu Bedürftigen, Hilfsbedürftigen und Kranken" betont und sie in seiner Predigt als das "barmherzige Gesicht der Kirche" bezeichnet. Diakonie und Kirche hätten zum Ziel, "die von Gott erwiesene Barmherzigkeit für andere ohne Ansehen der Person zu praktizieren".

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