48 Pflege-Plätze: Ein neues Seniorenheim für Diespeck

13.1.2018, 18:21 Uhr
48 Pflege-Plätze: Ein neues Seniorenheim für Diespeck

© Harald Munzinger

Anfang Februar werden die ersten 15 der möglichen 48 Bewohner einziehen, also nur knapp elf Monate nach dem ersten Spatenstich für die Seniorenwohnanlage mit Pflegeeinrichtung im 5000 Quadratmeter großen und rund 12 Millionen Euro teuren Gesamtkomplex, den ein Pflegestützpunkt (betreutes Wohnen) mit Tagespflege ergänzt. Auf 6,2 Millionen Euro beziffert Larsen die Kosten für das Seniorenheim der Diakonie, die in Neustadt/Aisch das Gramann-Haus mit 88 Bewohnern betreibt, ferner die "Neumühle" mit 91 und das "Hohenlohe-Stift" in Uffenheim mit 102 Seniorinnen und Senioren.

Dass das "Dr. Martin-Luther"-Haus am westlichen Ortsrand von Diespeck als vergleichsweise kleines Seniorenheim Chancen der individuellen Gestaltung bietet, war für die 31-jährige Altenpflegerin Katharina Schulz ein besonderer Anreiz, sich für dessen Leitung zu übernehmen. Auf diese neue Herausforderung freue sie sich sehr, erklärte die junge Frau aus dem unterfränkischen Großlangheim mit dem Studium des Gesundheits- und Pflegemanagements, die mit Praxiserfahrungen in der Wohnbereichs- und Pflegedienstleitung aus dem Raum Augsburg nach Diespeck wechselt.

Den Betrieb wird die sympathisch-freundliche junge Heimleiterin mit acht Pflegekräften aufnehmen, die es nach Feststellung von Diakon Frank Larsen untern vielen Bewerbungen ebenso wie Katharina Schulz reizte, im überschaubaren neuen Heim neue Strukturen mitzugestalten. Außerdem gilt die Diakonie als sicherer Arbeitgeber mit guten Tarifen, was es für Larsen erleichtert, den Bedarf an Pflegekräften zu decken.

Offen für alle Pflegegrade

Ausgerichtet ist das Haus für alle Pflegegrade von der vollstationären bis zur Kurzzeitpflege und verfügt – selbstverständlich barrierefrei – auch über Rollstuhlzimmer. Ausgestattet ist es mit sogenannten Niederflurbetten, die weitgehend auf Schutzeinrichtungen gegen Stürze aus dem Bett verzichten lassen. Man wolle möglichst ohne "freiheitsentziehende Maßnahmen" auskommen, so Diakon Larsen, dem bettlägrige Schmerzpatienten besonders am Herzen liegen, die einer individuellen Betreuung bedürften, aber nicht isoliert sein sollen.

So ist für spezielle Transportmöglichkeiten gesorgt, um sie an der Gemeinschaft in "Wohn-Esszimmern" teilhaben zu lassen. In denen ist zudem Platz für Gruppenangebote geschaffen, kann nach Lust und Laune gekocht werden, auch wenn das stets frisch zubereitete Essen aus dem "Gramannhaus" in Neustadt angeliefert wird.

Auf Wünsche und Bedürfnisse eingehen

Je 24 Zimmer befinden sich in den beiden hell und freundlich gestalteten Geschossen. Die Betreuungsangebote sind nach Auskunft von Heimleiterin Schulz für kognitiv oder körperlich Beeinträchtige ausgerichtet, wobei man in der überschaubaren Einrichtung gut auf deren Bedürfnisse und Wünsche individuell eingehen könne. Bei den Erstbesichtigungen seien potenzielle Bewohner oder deren Angehörige von der Einrichtung und Atmosphäre im Haus sehr angetan gewesen, so Schulz und Larsen, die sicher sind, dass sich im Dr. Martin Luther-Senioren- und Pflegeheim rasch weitere Bewohner einfinden werden, das lediglich keine Beatmungspatienten oder Weglaufgefährdete Senioren aufnimmt (weitere Informationen beim Diakonischen Werk in Neustadt oder bei der Heimleitung vor Ort).

Eine Einschätzung, die Diespecks Bürgermeister Christian von Dobschütz teilt, zumal die Lage des Hauses mit seinem großen Innenhof und zwei Märkten "über die Straße" ideal und die ärztliche Bereitschaftsdienst sichergestellt sei. Mit zwei Hausärzten und einem Zahnarzt sei Diespeck gut versorgt, so von Dobschütz, der sich "riesig freut, dass die Familiengemeinde nun nicht nur bei der Kinder-, sondern auch bei der Seniorenbetreuung gut aufgestellt" sei.

Ein "Quantensprung" für die Gemeinde auch mit Blick auf das Betreute Wohnen und die Tagespflege, die im benachbarten Gebäudekomplex im Frühjahr ihren Betrieb aufnehmen soll, Diespeck dann rund 100 Senioren "modernes Wohnen in guter Atmosphäre bieten wird".

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