Ausstellung zum Bienensterben mahnt im Neustädter Schloss

25.6.2018, 19:26 Uhr
Ausstellung zum Bienensterben mahnt im Neustädter Schloss

© Harald Munzinger

Die Neustädter Künstlerinitiative "KINA" hat dazu mit Imkervereinen ein Projekt gestartet, in dessen Mittelpunkt die Ausstellung im Schlossgewölbe und "in den Höhen" des Markgrafenmuseums steht. Bei deren Eröffnung stattete Erster Bürgermeister Klaus Meier den zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern seine Anerkennung für die beeindruckend vielfältige Auseinandersetzung mit dem brisanten Thema Bienensterben aus. Mit dem Glückwunsch für wunderbare Bilder und Installationen verband er den Wunsch, dass es der Künstlergilde gelingen möge, die Menschen wachzurütteln und die eindringliche Mahnung ernst genommen wird.

Bereits fünf nach zwölf mit dem Bienensterben

Denn, so Meier, es sei nicht fünf vor, sondern bereits fünf nach Zwölf mit dem hochdramatischen Bienensterben, was von der großen Politik jedoch nicht ernst genommen werde. Die müsste sich am meisten Gedanken machen, wie man sich ein Leben ohne gesunde Lebensmittel vorstellen solle, die es ohne Bestäubung nicht mehr gebe. Das Zusammenwirken von Imkern und Künstlern nannte der Bürgermeister besonders bemerkenswert, da hier nicht – wie vielfach in der Kunst – das Ego, sondern die wichtige Sache im Vordergrund stehe. Meier freute sich, dass "Neustadt offenbar ein guter Boden ist, auf dem so viele Talente hervorragend gedeihen" und wünschte der Künstlerinitiative weiter so tolle Ideen und die Schaffenskraft sie umzusetzen.

Viel Honig zu essen, schloss sein Rat den Themenkreis, mit dem sich 15 Kunstschaffende aus dem "KINA"-Kreis und Gäste auf ganz unterschiedliche Weise befassten. Daraus entstand eine in ihrer Art einmalige Ausstellung (nn-online berichtete), die bis 16. September in den Neustädter Schlossmuseen zu besichtigen ist und sich danach für die Wanderschaft in der fränkischen Museumslandschaft empfiehlt, auch große Häuser interessieren könnte.

Vernissage mit Marlene Dietrich-Songs

Die ausstellenden KünstlerkollegInnen stellten Uschi Frank und Walter Gramming bei der Vernissage mit den jeweiligen Objekten vor: Monika Burkart, Peter Gramming, Andreas Riedel, Manfred Hoenig, Jürgen C. Ernst, Christine Kestler, Maria Schwarm, Uli Kaiser, Beate Pöltl, Dietmar Lisson, Bettina Rulf, Dietmar Uhlschmidt und Peter Pabst. Mit Peter Pabst interpretierte Walter Gramming Marlene Dietrich-Songs mit der Frage, wo Blumen, Mädchen, Männer, Soldaten und Gräber geblieben sind auch mit der nach den Bienen, die Glyphosat geschwind mit den nicht mehr im Sommerwind blühenden Blumen nahm.

Bei der Vernissage sollten Bilder und Installationen zu vielen Gesprächen anregen, die Besucher die Betroffenheit reflektierten, die sich etwa in Peter Grammings wachsgetränkten Leichentüchern oder Jürgen C. Ernsts von toten Bienen übersäten Totenschädel zum Arten- und insbesondere Bienensterben ausdrückt.

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