Bedeutsames Traditionsunternehmen

29.8.2018, 14:03 Uhr
Bedeutsames Traditionsunternehmen

© Harald Munzinger

Dass dieses "Lebenswerk" auch in sechster Generation als erfolgreicher Familienbetrieb fortgeführt werden wird, freute das Stadtoberhaupt. Die Uhr mit dem Stadtwappen soll für Druckerei und Verlag noch viele glückliche Stunden schlagen. 

Der Bürgermeister stattete in Begleitung von Wirtschaftsreferent Harald Heinlein dem Verleger Hans Karl Friedrich Schmidt den "Geburtstagsbesuch" ab, der kurz auf die Anfänge der Druckerei einging, die der nach der Ausbildung in Königsberg nach Franken zurückgekehrte Georg Friedrich Daniel Heydner am 4. Februar 1828 in Neustadt gegründet hatte. Nach dessen Tod 1837 von Buchdrucker Christoph Wilhelm Schmidt aus Bayreuth weitergeführt, ist sie seitdem in Familienbesitz. 


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Schmidt präsentierte den Gästen eine Auswahl "nachhaltiger Buchprodukte", der sich das Unternehmen verschrieben hat und damit sehr erfolgreich "eine stabile Nische" besetzt. In der hat es sich quer durch die Bundesrepublik sowie in der Schweiz und in Österreich einen Namen gemacht, wird von den Auftraggebern die Bearbeitung vom Manuskript über das Grafikdesign bis zum hochwertigen Druck geschätzt. Bürgermeister Meier bestaunte das breite Spektrum der Druckwerke ebenso, wie die renommierten Kunden, sei es bei Büchern der Geschichtswissenschaften und Landeskunde, der man nach Schmidts Ausführungen besonders verpflichtet sei, oder der neuen Geschichtsschreibung (Auftragsserie der Stadt Aachen)  sowie der Politik und Kirche (mit 26.000 Terminplanern für die protestantischen Pfarrer) bis hin zu Neuauflagen antiquarischer Hefte. 

Auch 115 Jahre Zeitungsgeschichte

Jährliche großformatige Bildkalender der Städte Erlangen, Nürnberg und München werden ebenfalls in Neustadt gedruckt, wo auch Herausgeber umfangreiche Publikation und verhältnismäßig kleinen Auflagen in besten Händen wissen. Ebenso wie die Kreisstadt ihren Rathausboten. Dass die Verlagsdruckerei von 1831 bis 1945 das "Neustädter Anzeigeblatt" – Vorläufer der heutigen Tageszeitung mit Redaktionssitz an historischer Stätte - herausgeben habe, berichtete Verleger Schmidt und sah den "Neustädter Kalender" zu einer zweiten heimatgeschichtlichen Publikationsebene ausgebaut. 

Auch der feiert sein 190-jähriges Bestehen und hatte in seinen Anfängen eine Auflage von 40.000 Exemplaren, die nur in vier Druckereien zu bewältigen waren, der Bleisatz mit Pferdefuhrwerken nach Nürnberg hatte gebracht werden müssen, wie Hans Karl Friedrich Schmidt über den "belehrenden und unterhaltsamen Kalender" aus dem "Firmennähkästchen" plauderte. Der sei den damals Obrigen ein Dorn im Auge gewesen. Schließlich wollten diese "die Aufklärung des Volks möglichst unterbinden und es aus durchsichtigen Gründen in Unwissenheit halten", was Druckereigründer Heydner durchkreuzte.

Heute steht der "Neustädter Kalender" mit für die Kontinuität, auf der mit der Entwicklung zum Unternehmen auf modernstem technischen Stand der Erfolg von Verlagsdruckerei Schmidt und Verlag Ph.C.W. Schmidt basiert, zu dem sie Bürgermeister Meier beglückwünschte. 

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